Filmplakat All the Beauty and the Bloodshed

All the Beauty and the Bloodshed

USA 2022

Das Porträt der berühmten Fotografin Nan Goldin blickt zurück auf eine vielschichtige Biografie von Kindheitstraumata über die Anfänge als Künstlerin im New Yorker Underground bis zum Erfolg in den großen Museen der Welt. Der Film von Laura Poitras verbindet Goldins Lebensgeschichte mit ihrem Aktivismus gegen die Opioid-Krise in den USA, die allein 2021 mehr als 100.000 Todesopfer forderte. Wie hängen Pharmaindustrie und Kunstbetrieb zusammen?

Genre

Dokumentarfilm, Biografie

Klassenstufe

ab 11. Klasse

Altersempfehlung

ab 16 Jahre

Unterrichtsfächer

Kunst, Englisch, Sozialkunde, Ethik, Geschichte, Philosophie

Themen

Kunst, Fotografie, Protest, Sucht, Gender/Geschlechterrollen, LGTBQI+, Familie

Kinostart

25.05.2023

Inhalt


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Die Fotografin Nan Goldin zählt zu den einflussreichsten Künstler*innen der Gegenwart. Ihre Werke sind in den großen Museen zu sehen, weltweit erhält sie Einzelausstellungen und bedeutende Preise (2022 etwa den Käthe-Kollwitz-Preis). Doch die Kunsthäuser sind für Goldin auch Protestorte: Nach der Überwindung einer Opioid-Abhängigkeit gründete sie die Organisation P.A.I.N., um gegen den Einfluss der Familie Sackler in der Kunstwelt und deren Pharma-Unternehmen Purdue zu demonstrieren. Durch die Verbreitung des stark abhängig machenden Schmerzmittels Oxycontin tragen die Sacklers großen Anteil an der weiterhin grassierenden Opioid-Krise in den USA. Der Dokumentarfilm von Laura Poitras stellt Goldins Aktivismus in den Kontext einer künstlerischen Biografie, in der Privates und Politisches untrennbar sind: von ihrer Kindheit in einer repressiven Vorstadt-Familie, den Anfängen als Fotografin, Erfahrungen in der New Yorker LGBTQI+-Szene bis hin zu Goldins aktivistischer Kunst im Rahmen der Aids-Epidemie.

Umsetzung


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Der Film von Laura Poitras vereint mehrere Formen des dokumentarischen Erzählens: ALL THE BEAUTY AND THE BLOODSHED ist zugleich Filmporträt, Protestreportage und Archivkompilation aus der New Yorker Kulturgeschichte. Zwei Zeitebenen werden in der Montage miteinander verwoben: In der Gegenwart begleitet Poitras die Gruppe P.A.I.N. zu Demonstrationen vor dem Louvre oder im Metropolitan Museum of Art, während parallel dazu im Gespräch mit der Künstlerin und unter Rückgriff auf Archivbilder Goldins Lebensgeschichte erzählt wird. Der Film, koproduziert von Goldin, zeigt zahlreiche ihrer Werke – etwa aus dem Zyklus „The Ballad of Sexual Dependency“ (ab 1985) –, Familienbilder, Filmausschnitte und andere Archivmaterialien. So entsteht ein intimes Bild der Künstlerin, deren Arbeiten in ihrem unmittelbaren Umfeld entstanden, und eine Auseinandersetzung mit ihren Lebensthemen. Dazu zählen Geschlechterfragen, die Rechte von Minderheiten sowie der Kampf gegen Sucht und Krankheit.

Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit


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Der Film bietet etliche thematische Anknüpfungspunkte für den Unterricht, doch am Anfang sollte eine Annäherung an die dokumentarische Form stehen. Der von Poitras’ Montage gestaltete Blick auf Goldin lässt sich an einer Szene analysieren, in der auf der Tonspur ein Gespräch zwischen Regisseurin und Protagonistin zu hören ist – während die im Bild zu sehende Poitras gerade nicht spricht, sondern eine Kamera führt. Welche unterschiedlichen Bilddokumente sind im Film zu sehen und wie sind sie erzählerisch arrangiert? Welchen Bezug stellt der Film zwischen Goldins Vergangenheit und Gegenwart her? In Englisch und Sozialkunde kann der Bezug auf die Opioid-Krise betrachtet werden. Zum Kontext sollten die Schüler*innen recherchieren, warum Oxycontin in den USA so stark in Umlauf geraten konnte (und in Deutschland zum Beispiel nicht). Was zeigt der Film von den betroffenen Menschen – was nicht? Für das Fach Kunst wirft das Porträt von Goldin wesentliche Fragen auf zu den Spannungsfeldern zwischen Künstlerin und Werk, Fotografie und Politik sowie zwischen Gegenkultur und Kunstmarkt.

Veranstaltungen


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Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.

Autor*in: Jan-Philipp Kohlmann, 24.04.2023, letzte Aktualisierung: 02.06.2023

Regie

Laura Poitras

Buch

Laura Poitras

Darsteller*innen

Mitwirkende: Nan Goldin, David Velasco, Harry Cullen, Patrick Radden Keefe, Megan Kapler, Richard Sackler, Marina Berio u. a.

Länge

122 Min

Sprachfassung

deutsche Fassung (Voice Over), englische Originalfassung mit deutschen Untertiteln

Format

digital, Farbe

FSK

ab 12 Jahre

Verleih

Plaion Pictures

Festivals

Internationale Filmfestspiele Venedig 2022: Goldener Löwe für den Besten Film, Smithers Foundation Award; Academy Awards 2023: Nominierung in der Kategorie Bester Dokumentarfilm u.a.

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