Filmplakat Alles gut

Alles gut

Deutschland 2016

Nach ihrer Ankunft in Hamburg begleitet der Dokumentarfilm zwei Flüchtlingskinder, die elfjährige Ghofran aus Syrien und den achtjährigen Djaner aus Mazedonien, ein Jahr lang auf ihrem Weg in Schule und Gesellschaft. So unterschiedlich ihre kulturelle und ethnische Herkunft ist, so sehr unterscheidet sich auch ihr mühevoller Prozess der Integration. Zögerlich lernt Ghofran ihr neues Leben wertzuschätzen, über Djaner und seiner Familie schwebt das Damoklesschwert drohender Abschiebung.

Genre

Dokumentarfilm

Klassenstufe

ab 7. Klasse

Altersempfehlung

ab 12 Jahre

Unterrichtsfächer

Sozial-/Gemeinschaftskunde, Ethik, Religion, Deutsch

Themen

Flucht, Geflüchtete, Migrationsgesellschaft, Heimat, Recht auf Asyl, Sprache, Familie, Schule, Integration, Werte, Individuum (und Gesellschaft)

Kinostart

23.03.2017

Inhalt


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Hamburg-Othmarschen, Wohnunterkunft Holmbrook: Hierher sind der achtjährige Djaner mit seiner Mutter Alisa und dem zwei Jahre älteren Bruder Mahmud, Roma aus Mazedonien, nach ihrer Flucht vor Diskriminierung und Armut gekommen. Djaner, der in seiner Heimat in ständiger Angst vor Prügeln zur Schule gegangen war, erlebt die Einschulung mit hilfsbereiten Lehrkräften und aufgeschlossenen Mitschüler/innen zunächst wie eine Befreiung. Doch die nicht vernarbten Verletzungen der Vergangenheit und die drohende Abschiebung der Familie werfen den sensiblen, zuweilen jedoch aggressiven Jungen immer wieder zurück. Währenddessen macht die elfjährige Ghofran aus Syrien, die arabischen Hiphop hört, anfangs innerlich noch stark in ihrer Herkunftswelt lebt und zurück in die Heimat möchte, nicht nur beim Sprachelernen in der Schule Fortschritte. Sie lernt dort Mädchen kennen, die vieles dürfen, was ihr bisher verwehrt war. Ihr Vater Adel muss die Erfahrung machen, dass es gar nicht so leicht ist, für die nachgezogene sechsköpfige Familie eine dauerhafte Bleibe zu finden.

Umsetzung


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Mit der dokumentarischen Beobachtung über den Zeitraum eines Jahres, der Konzentration auf die Perspektive zweier sehr unterschiedlicher Flüchtlingsprotagonisten im Kindesalter und der Fokussierung auf Erfahrungen mit ihrem Einleben in Schule öffnet der situationsgenaue, die Facetten des Themas unverstellt erfassende Film den Blick dafür, was es heißt, als Fremde hier anzukommen und sich zurecht finden zu müssen. Die dokumentarische Methode teilnehmend-begleitender Beobachtung, die abgesehen von Orientierungsinserts ohne Extrakommentierungen, Voice Over etc. auskommt, bezieht die Geflüchteten wie auch die Ansprechpartner in Schulen, Behörden und Hilfseinrichtungen stets auf Augenhöhe mit ein. Interesse und emotionale Anteilnahme, ebenso Atmosphäre generiert der Film fast ganz allein aus Gesprächen, Bildern und Impressionen. Spannung und auch Authentizität bezieht er aus der Kontrastdramaturgie, die die unterschiedlichen Schicksale, Gelingendes wie Hinderliches auf dem Wege zur Integration, episodisch gegenüberstellt und miteinander verschränkt.

Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit


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In der Erzählung aus der Perspektive zweier Flüchtlingskinder unterschiedlicher kultureller und ethnischer Herkunft, die in Hamburg ihren Weg in Schule und Gesellschaft suchen, finden sich bei vielen Schüler/innen neben erfahrungsgesättigten Anknüpfungspunkten aus eigenen Begegnungen mit Zugewanderten auch facettenreiche Wahrnehmungsmöglichkeiten des weniger Vertrauten, gar Fremden – eine günstige Voraussetzung sowohl für interkulturelles als auch für filmisches Lernen im Prozess der Integration. Bei einer näheren Betrachtung der Hauptfiguren werden die Identifikationen ebenso unterschiedlich sein wie diese selbst. Die kontrastdramaturgische Anlage des Films erleichtert das Einfühlen in ihre herkunftsbedingten Prägungen und Schwierigkeiten ebenso wie eine Vertiefung der angesprochenen Ursachen von Flucht und Migration. Mit vergleichendem Blick auf konventionelle Fernsehfeature-Beiträge lässt sich die spezifisch dokumentarische Herangehensweise erarbeiten, die andersartige Einblicke in die ‚Mühen der Ebene‘ von Integration gewährt.

Veranstaltungen


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Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.

Autor*in: Reinhard Middel, 31.01.2017, letzte Aktualisierung: 29.04.2020

Regie

Pia Lenz

Buch

Pia Lenz

Darsteller*innen

Mitwirkende: Alisa, Djaner und Mahmud; Adel, Yusra, Ghofran, Rousslan, Amir, Youssef; Christiane Jessel, Henrik Klüver, Liese Gasau, Illona Kaiser, Christiana Kant, Mona Shaikh u. a.

Länge

95 Minuten

Sprachfassung

deutsche Originalfassung, teils untertitelt

Format

digital, Farbe

FSK

ohne Altersbeschrändung

Verleih

Rise and Shine Cinema

Festivals

Nordische Filmtage Lübeck 2016; DOK.fest München 2017; One World Festival Prag 2017

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