
Amma und Appa
Das deutsch-indische Paar Franziska Schönenberger und Jayakrishnan Subramanian dokumentiert, wie ihre Eltern in Indien aufeinandertreffen. Franziska hofft, nach dieser Begegnung endlich von Jays “Amma und Appa“ (tamilisch für “Mutter und Vater”) akzeptiert zu werden. In deren Augen ziemt es sich nicht, dass der Sohn seine Frau eigenständig, jenseits seiner Kaste und seines Landes, aussucht. Dass Jay und Franziska nach der Heirat in Deutschland leben wollen, widerspricht erst recht ihren Vorstellungen. Auch Franziskas Eltern haben Vorbehalte gegen die Beziehung. Neben dem Cultural Clash in der Gegenwart, der mit einer gegenseitigen Annäherung einhergeht, reißt der Film an, wie die Elternpaare, Christine und Albert in Bayern und Viruthambal und Subramanian im südindischen Tamil Nadu, einst zueinander fanden.
Amma und Appa
Dokumentarfilm
ab 7. Klasse
ab 12 Jahre
Sozialkunde, Deutsch, Geschichte, Ethik, Religion
fremde Kulturen, kulturelle Identität, Vorurteile, Familie, Tradition, Liebe, Erziehung, Gender/Geschlechterrollen, Individuum (und Gesellschaft), Asien, Migration, Toleranz, Heimat
04.09.2014
Inhalt

Das deutsch-indische Paar Franziska Schönenberger und Jayakrishnan Subramanian dokumentiert, wie ihre Eltern in Indien aufeinandertreffen. Franziska hofft, nach dieser Begegnung endlich von Jays “Amma und Appa“ (tamilisch für “Mutter und Vater”) akzeptiert zu werden. In deren Augen ziemt es sich nicht, dass der Sohn seine Frau eigenständig, jenseits seiner Kaste und seines Landes, aussucht. Dass Jay und Franziska nach der Heirat in Deutschland leben wollen, widerspricht erst recht ihren Vorstellungen. Auch Franziskas Eltern haben Vorbehalte gegen die Beziehung. Neben dem Cultural Clash in der Gegenwart, der mit einer gegenseitigen Annäherung einhergeht, reißt der Film an, wie die Elternpaare, Christine und Albert in Bayern und Viruthambal und Subramanian im südindischen Tamil Nadu, einst zueinander fanden.
Umsetzung

Franziska Schönenberger und Jayakrishnan Subramanian haben ein sehr persönliches Sujet für ihr Langfilm-Debüt gewählt: ihre eigene interkulturelle Liebesbeziehung und die Haltung ihrer Eltern dazu. Off-Kommentare der Regisseurin betonen vor allem ihre Perspektive und verbinden die Handlungsetappen. Über Foto- und Filmaufnahmen und Interviews werden die Eheschließungen der beiden Elternpaare knapp behandelt. Mit der alten Super-8-Kamera des Vaters filmt Schönenberger auch Schauplätze der Gegenwart. Diese von tamilischer Filmmusik untermalten Aufnahmen und Animationssequenzen verleihen dem Film beschwingten Retro-Look. Die heitere Tonalität ist auch dann spürbar, wenn Schönenberger und Subramanian im jeweils anderen das Eigene erkunden und z.B. die Traditionspflege in Südindien mit bayrischem Brauchtum vergleichen. Dem mitunter rigiden Beharren auf Tradition begegnen sie mit einem komödiantischen Tonfall.
Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit

An dem Film lassen sich kulturelle Unterschiede im Hinblick auf Lebens-, Familien- und Heiratskonzepte sowie auf Geschlechterrollen diskutieren. Dabei sind Pauschalurteile zu “den Indern“ zu vermeiden. Spannend wird “Amma & Appa“ immer dann, wenn er Parallelen zwischen Bayern und Tamil Nadu aufzeigt und mit Klischees bricht. Entsprechend können auch Gemeinsamkeiten zwischen den dargestellten Familien- und Lebenswelten herausgearbeitet werden. Außerdem bietet sich der Film an, um über Vorurteile zu sprechen und diese in den Äußerungen der Protagonisten auszumachen. Da Franziska und Jay selbst junge Erwachsene sind, mögen ältere Schüler/innen auch Bezüge zu sich herstellen und darüber debattieren, wie ihr eigenes Umfeld auf einen Partner aus einem anderen Land reagieren könnte.
Veranstaltungen

Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.
Downloads
Film Tipp Amma und Appa.pdfFranziska Schönenberger und Jayakrishnan Subramanian
Franziska Schönenberger
Deutschland, Indien 2013/2014
89 Min
deutsch, tamil, englisch mit deutschen Untertiteln
digital, Farbe
ohne Altersbeschränkung
Zorro Filmverleih
64. Internationale Filmfestspiele Berlin 2014, Perspektive Deutsches Kino; DOK. Fest 2014: Best.Doks Publikumshit