Ballon
DDR im Sommer 1979: Die Familien Strelzyk und Wetzel beschließen mit ihren Kindern über die deutsch-deutsche Grenze in die BRD zu fliehen und schmieden einen äußerst gewagten Plan: Die Flucht in einem selbst gebauten Heißluftballon. Doch als der Ballon kurz vor der Grenze in den Wald kracht, bringt das die Stasi auf ihre Spur. Die Geheimpolizei im Nacken, wagen die Familien einen erneuten Anlauf: fieberhaft arbeiten sie an einem zweiten, größeren Ballon.
Thriller
ab 9. Klasse
ab 14 Jahre
Geschichte, Politik, Sozialkunde, Deutsch, Ethik, Erdkunde, fächerübergreifender Projektunterricht
DDR, Flucht, geteiltes Deutschland, deutsch-deutsche Grenze, Stasi, Diktatur, Familie, Schießbefehl, Freiheit, Glück, Denunziation, Solidarität, Mut
27.09.2018
Inhalt
Thüringen im Sommer 1979: Die Familien Strelzyk und Wetzel leben in der ländlichen DDR, doch ihr Alltag in Unfreiheit und unter ständiger Überwachung in der DDR-Diktatur erscheint ihnen mehr und mehr unerträglich. Sie beschließen mit ihren Kindern über die deutsch-deutsche Grenze in die BRD zu fliehen und schmieden einen äußerst gewagten Plan: Die Flucht in einem selbst gebauten Heißluftballon. Als ein erster Fluchtversuch scheitert – der Ballon kracht kurz vor der innerdeutschen Grenze in den Wald – bleiben die Balloninsassen zwar unverletzt, doch nun weiß die Stasi von ihren Fluchtplänen und macht sich an die Verfolgung der „Republikflüchtlinge“. Die Familien ahnen, dass ihnen die Geheimpolizei auf den Fersen ist. Fieberhaft kaufen sie kleine Stoffmengen, aus denen sie eine neue, größere Ballonhülle für einen erneuten Fluchtversuch zusammensetzen. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.
Umsetzung
Regisseur Bully Herbig inszeniert die Ballonflucht aus der DDR als packenden Thriller. Der Film erzeugt Spannung durch seine dichte Erzählstruktur und eine raffinierte Tonebene, in der Filmmusik und akustische Effekte einen treibenden Puls erzeugen, der die Dramatik und den Druck, unter dem die Protagonisten stehen, transportieren. Der Film erzählt von der Brisanz einer Flucht über die damals brutalste und gefährlichste Grenze Europas unter den Augen eines autoritären Staates. Zu den in aller Heimlichkeit stattfindenden Fluchtvorbereitungen der beiden Familien verfolgt ein zweiter Erzählstrang parallel die Strategien der Stasi. Die dramatische Geschichte, die auf einer wahren Begebenheit beruht, gilt als eine der spektakulärsten gelungenen Fluchten aus der DDR und düpierte damals die DDR-Führung. Bei der Entwicklung des Drehbuchs zum Film wirkten die realen Personen beratend mit.
Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit
Das zentrale Thema des Films ist Flucht aus dem Unfreiheitsregime der DDR in den Westen. Die Beschäftigung mit „Ballon“ setzt Impulse, sich mit der brutalen Beschaffenheit der historischen deutsch-deutschen Grenze sowie mit den Motiven der „Republikflüchtlinge“ ihre Heimat zu verlassen, auseinanderzusetzen. Der Film ermöglicht es den Schüler*innen zu reflektieren, dass das Leben in der DDR-Diktatur nicht ausschließlich schrecklich, aber vielen Menschen unerträglich war. „Ballon“ erzählt, vermittelt durch die beiden Familien Strelzyk und Wetzel, über einen Staat, der seine Bürger*innen ständig überwachte, individuelles Leben behinderte, Menschenrechte vorenthielt und durch Gleichschaltung und Repression großes Leid angerichtet hat. Der Film bietet auch die Möglichkeit, Bezüge zu heutigen Fluchten/Fluchtmotiven und unserem aktuellen Umgang mit geflüchteten Menschen herzustellen.
Veranstaltungen
Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.
Michael Bully Herbig
Kit Hopkins, Thilo Röscheisen, Michael Bully Herbig
Friedrich Mücke, Karoline Schuch, David Kross, Alicia von Rittberg, Thomas Kretschmann, Jonas Holdenrieder, Tilman Döbler, Ronald Kukulies u. a.
120 Min
deutsche Originalfassung, barrierefreie Fassungen verfügbar
digital, Farbe
ab 12 Jahre
Prädikat "besonders wertvoll"
StudioCanal
Friedenspreis des Deutschen Films - Die Brücke - 2019: Regiepreis national