Das geheime Leben der Bäume
Haben Bäume einen Sinn für Familie? Peter Wohlleben bejaht diese Frage, für ihn sind Bäume zweifellos empfindsame Wesen. Seine Sachbücher haben in den letzten Jahren viele Menschen neu für den Wald begeistert. Die Verfilmung seines Bestsellers greift seine populären Thesen auf und begleitet den Autor auf zahlreichen Stationen rund um den Globus. Entstanden ist eine bildstarke und mitreißende Hommage an Deutschlands bekanntesten Förster.
Dokumentarfilm
ab 7. Klasse
ab 12 Jahre
Biologie, Erdkunde, Sozialkunde, Deutsch
Ökosystem Wald, Ökologie, biologische Vielfalt, Lebensräume, Forstwirtschaft (und Konsum), Klimawandel, Umwelt
23.01.2020
Inhalt
Nach seiner medialen Präsenz zu urteilen, ist Peter Wohlleben der bekannteste Förster Deutschlands. Sein Sachbuch "Das geheime Leben der Bäume" von 2015 stand zwei Jahre lang auf den Bestsellerlisten. Der gleichnamige Dokumentarfilm greift zentrale Thesen des Buches auf und begleitet seinen Autor rund um die Welt – sei es auf eine Waldführung in der heimischen Eifel, auf diverse Lesungen und Fernsehauftritte oder auf eine Reise zum wohl ältesten Baum der Welt nach Schweden. Wohlleben prangert einerseits gängige Praktiken der Waldwirtschaft wie die Pflanzung von Nadelbaum-Monokulturen und den Einsatz schwerer Holz-Erntemaschinen an. Andererseits will er für das Ökosystem Wald begeistern, indem er zahlreiche vermenschlichende Metaphern benutzt, zum Beispiel von Baumfamilien spricht und Pflanzen als fühlende Wesen sieht. Mittlerweile aus dem aktiven Forstdienst ausgeschieden, setzt sich der Autor politisch für den Umbau der deutschen Waldbestände in naturnahen Buchenmischwald ein.
Umsetzung
Peter Wohlleben ist ein eloquenter Charismatiker, der mit seinen Ausführungen zu begeistern weiß. Vor Publikum blüht er sichtlich auf. Der Film ist ganz auf ihn zugeschnitten, wobei kein neutrales oder gar kritisches Portrait intendiert ist, sondern eine Hommage. Die Kritiker*innen seiner Thesen erwähnt er nur kurz, andere Stimmen als die Wohllebens kommen kaum zu Wort. Kurzweilig und unterhaltsam vermittelt der ehemalige Forstbeamte seine Auffassungen zum Ökosystem Wald. Diese Ausführungen werden mit großartigen Naturaufnahmen unterlegt, welche die Schönheit des Waldes geradezu zelebrieren. Zeitrafferbilder von sich entfaltenden Blättern und extreme Nahaufnahmen von Insekten gibt es ebenso wie leinwandfüllende Totalen von Bäumen und Wäldern. Sie wechseln sich ab mit den nüchterner gehaltenen Dokumentarszenen, die Wohlleben bei seiner Arbeit zeigen.
Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit
Der Film ist ein guter Diskussionseinstieg zum Themenkomplex Ökosystem Wald und Forstwirtschaft. Die Schüler*innen können sich mit den Thesen von Peter Wohlleben auseinandersetzen und sie mit den Inhalten der Lehrbücher abgleichen: Wo finden sie Unterschiede? Aber auch: Wann waren sie selbst das letzte Mal im Wald und was bedeutet ihnen persönlich dieser Ort? Auf der Metaebene bietet sich eine Analyse des Medienphänomens Peter Wohlleben an: Warum finden seine Thesen in der Öffentlichkeit so viel Anklang? Was sagt das über unsere Gesellschaft aus? Und welche Argumente bringen Wohllebens Kritiker? Im Fach Deutsch kann anhand des Buches von Wohlleben diskutiert werden, wie sachliche Inhalte unterhaltsam dargestellt werden können und ab welchem Punkt die Popularisierung von Themen gegebenenfalls ins Unsachliche kippt. Und nicht zuletzt kann man nach den Spuren suchen, welche der Wald in der deutschen Lyrik und Prosa hinterlassen hat.
Veranstaltungen
Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Sie können eine Vorstellung für diesen Film aber auch unter schulvorstellungen@constantin.film buchen.
Jörg Adolph, Naturaufnahmen: Jan Haft
Jörg Adolph
Mitwirkende: Peter Wohlleben u. a.
101 Minuten
deutsche Originalfassung, barrierefreie Fassungen verfügbar
digital, Farbe
ohne Altersbeschränkung
Constantin Film