Das Orangenmädchen
Zu seinem 16. Geburtstag bekommt Georg von seiner Mutter einen Brief des verstorbenen Vaters überreicht. Darin beschreibt er seine Begegnung mit einem rätselhaften "Orangenmädchen". Nach und nach versteht Georg, welche Bedeutung die Geschichte für sein eigenes Leben hat. Es gelingt dem Film, die unterschiedlichen Erzählebenen auf stimmige Weise miteinander zu verknüpfen, sowie ausdrucksstarke Bilder für die verschiedenen Perspektiven zu finden.
Das Orangenmädchen
Literaturverfilmung, Drama
ab 9. Klasse
ab 14 Jahre
Philosophie, Ethik, Religion, Deutsch
Liebe, Tod/Sterben, Biografie, Identität, Erwachsenwerden, Familie, Erziehung, Jugend
10.12.2009
Inhalt
Zu seinem 16. Geburtstag bekommt Georg von seiner Mutter einen Brief überreicht. Dieser stammt von seinem Vater, der vor vielen Jahren gestorben ist. Zunächst begegnet Georg diesem Vermächtnis mit Unwillen - zu groß ist sein Schmerz. Auf einer einsamen Skireise beginnt er die Briefe dennoch zu lesen. Er erfährt, wie der Vater sich einst unsterblich in ein Mädchen verliebte, das ihm unerreichbar erschien. Er nennt sie das Orangenmädchen. Nach und nach lüftet sich das Geheimnis um sie. Während Georg die Geschichte der Beiden verfolgt, gibt es auch in seinem Leben eine Wendung; auch er begegnet einem Mädchen, das ihm gefällt. Diese Begegnung scheint es ihm zu ermöglichen, sich schließlich der Zukunft zuzuwenden.
Umsetzung
Es treffen in diesem Film Gegenwart und Vergangenheit, Realität und Erinnerung, Diesseits und Jenseits aufeinander. Die Darstellung dieser Ebenen bzw. das Oszillieren zwischen ihnen glückt dramaturgisch wie formal. Mehrere Handlungsstränge aus verschiedenen Zeiten sind miteinander verflochten. Extreme Aufsichten der Kamera scheinen eine jenseitige Perspektive zu signalisieren, häufige Aufnahmen von einem totalen Blickpunkt aus den umfassenden Begriff von Zeit. Immer wieder ist der Blick auch unklar oder wird behindert, wie durch Gitterstäbe oder spiegelnde Glasscheiben. Dies entspricht dem Rätselhaften der Geschichte, verdeutlicht aber auch die dünne Grenze, die zwischen den Ebenen besteht. Letztlich wird erzählt, wie nahe Leben und Tod beieinander liegen.
Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit
Indem das Thema Tod in eine Geschichte voller Lebendigkeit eingebettet ist, gelingt es dem Film, dessen Tabuisierung zu überwinden. Damit stellt er eine wertvolle Grundlage für die pädagogische Auseinandersetzung mit diesem Thema dar und bietet Anknüpfungspunkte für die Vertiefung weiterer existenzieller Fragestellungen. Es geht um elterliche und um partnerschaftliche Liebe, um Verantwortung gegenüber geliebten Menschen, um die Herausbildung eines Individuums und die Verbundenheit mit den eigenen Wurzeln. Im schulischen Rahmen eignen sich dazu die Fächer Philosophie/Ethik/Religion. Im Deutschunterricht ließe sich ein Vergleich zwischen Film und Literaturvorlage anstellen. Aufgrund der komplexen Erzählstruktur, die eine gewisse intellektuelle Herausforderung darstellt, empfiehlt sich eine Beschränkung auf höhere Klassenstufen.
Veranstaltungen
Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.
Downloads
Filmtipp_Das_Orangenmaedchen.pdfEva Dahr
Jostein Gaarder, Axel Helgeland und Andreas Markusson, nach dem gleichnamigen Roman von Jostein Gaarder
Mikkel Bratt Silset, Rebekka Karijord, Annie Dahr Nygaard, Emilie K. Beck, Harald Rosenstrøm
88 Min
deutsche Synchronfassung; norwegische Originalfassung mit Untertitel
35mm
ab 6 Jahre
Prädikat „besonders wertvoll“
Neue Visionen
Nordischen Filmtage, Sevilla Filmfestival