
Der Brief für den König
Auf Wunsch seines Vaters wird Schildknappe Tiuri mit 16 Jahren Ritter. Dabei fühlt er sich selbst dieser Verantwortung noch gar nicht gewachsen. Die Nacht vor dem Ritterschlag muss Tiuri gemeinsam mit anderen Anwärtern schweigend in einer Kapelle Wache halten. Strengstens ist es den Jungen verboten, die Tür zu öffnen.
Der Brief für den König
Literaturverfilmung , Jugendfilm, Abenteuerfilm
ab 7. Klasse
ab 12 Jahre
Deutsch, Religion/Ethik, Geschichte, Kunst, Philosophie
Abenteuer, Erwachsenwerden, Ethik, Freundschaft, Identität, Literaturverfilmung, Werte
13.11.2008
Inhalt

Auf Wunsch seines Vaters wird Schildknappe Tiuri mit 16 Jahren Ritter. Dabei fühlt er sich selbst dieser Verantwortung noch gar nicht gewachsen. Die Nacht vor dem Ritterschlag muss Tiuri gemeinsam mit anderen Anwärtern schweigend in einer Kapelle Wache halten. Strengstens ist es den Jungen verboten, die Tür zu öffnen. Als jedoch ein Verwundeter draußen Hilfe erfleht, entscheidet sich Tiuri, seinem Gewissen zu folgen und gerät damit in ein Abenteuer, das ihn zum Mann machen wird. Im Auftrag des sterbenden Ritters Edwinem muss er dem König des Nachbarlandes einen wichtigen Brief überbringen. Seine Mission führt Tiuri durch viele Mutproben und Gefahren. Im Kampf gegen die Roten Ritter und ihrem skrupellosen Anführer Slupor findet er unerwarteten Beistand und einen treuen Freund in dem Jungen Piak. Zusammen erreichen sie ihr Ziel und bewahren das Land vor großem Unheil, was Tiuri schließlich doch noch die Ritterwürde einbringt.
Umsetzung

Der gradlinig inszenierte Abenteuerfilm basiert auf dem preisgekrönten Jugendbuch von Tonke Dragt aus dem Jahre 1962. Im Gegensatz zu Fantasyfilmen wie "Der Herr der Ringe" oder "Die Chroniken von Narnia" werden hier keine mystischen Welten mit Gnomen und Zauberern entworfen. Vielmehr wird das Ritterdasein im Mittelalter realitätsnah inszeniert, wenngleich die imposante Landschaft, die grau-blaue, teilweise lichthelle Farbgebung, die herbstliche Atmosphäre und die eher zurückhaltende Musik dem Film etwas Traumhaftes verleihen. Trotz einiger Actionszenen liegt der Schwerpunkt auf der psychologischen Entwicklung von Tiuri, der an seiner Aufgabe wächst und sich dabei selbst kennen lernt.
Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit

Zentrales Thema ist der Reifungsprozess der Hauptfigur Tiuri. Er wird aus einer intakten in eine labile Welt hineingerissen, deren Regeln er zunächst nicht durchschauen kann. So weiß er anfangs nicht, wer Freund, wer Feind ist. Nur widerwillig hat der Junge die an ihn herangetragene Aufgabe übernommen, lernt dann aber im Laufe seiner Reise für sich und andere Verantwortung zu übernehmen. Nach dem Prinzip "learning by doing" verfolgt er sein Ziel und findet oft trickreiche Lösungen aus scheinbar auswegslosen Situationen, wodurch er an Selbstvertrauen und innerer Stärke gewinnt. Wenngleich als Held der Geschichte angelegt, ist Tiuri aber ein normaler Junge mit Ängsten und Zweifeln und bietet damit durchaus Identifikationspotenzial für Jugendliche von heute. Darüber hinaus geht es in dem Film um Werte wie Freundschaft, Treue, Ehrlichkeit, Hilfsbereitschaft und Mut. Hier bietet der Film einen guten Ansatzpunkt, um zu hinterfragen, welchen Wert diese "ritterlichen Tugenden" heutzutage haben. Da Tiuris Lebenswelt im Film nicht verklärt wird, lässt sich damit auch das Mittelalter sowie das Ritterwesen thematisieren.
Veranstaltungen

Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.
Downloads
Filmtipp_Der_Brief_für_den_König.pdfPieter Verhoeff
Maarten Lebens, Pieter Verhoeff nach dem Jugendroman von Tonke Dragt
Yannick van de Velde, Quinten Schram, Rüdiger Vogler, Hanna Schwamborn, Lars Rudolph, Uwe Ochsenknecht, Victor Reinier, Daan Schuurmans, Ronald Top, Victor Bergen, u.a.
107 Min
deutsche Fassung
35mm
ab 6 Jahre
Zorro Film GmbH
Schlingel 2008: Juniorfilmpreis & Hauptpreis für den besten Juniorfilm, Marburger Kinder- und Jugendfilmfestival FINAL CUT 2008: Bester Kinderfilm (Preis der Kinderjury)