Filmplakat zu "Der Junge Siyar"

Der Junge Siyar

Norwegen, Deutschland, Kurdistan/Irak 2013

In einem Dorf im irakischen Teil Kurdistans wird eine Heirat arrangiert. Der 16-jährige Siyar, das Oberhaupt der Brautfamilie, stimmt der Vermählung zu, obwohl er weiß, dass seine Schwester Nermin einen anderen Mann liebt. Als sie vor der Hochzeit plötzlich verschwindet, ist es Siyars Aufgabe, Nermin zu finden und zu töten. Denn nur so kann er die Ehre der Familie wieder herstellen. Über die Türkei, Griechenland und Deutschland bis nach Norwegen begibt sich Siyar auf eine Reise, die nicht nur seine Lebenseinstellung, sondern auch sein Leben selbst verändern wird: In Istanbul begegnet er dem Straßenmädchen Evin und lernt eine ihm bisher unbekannte Dimension der Liebe kennen. An der Grenze zu Griechenland erfährt er, was Verrat noch sein kann. Und auf dem Weg nach Oslo beginnt sich allmählich sein Rechtsbewusstsein zu verändern. Je länger die Reise dauert, desto stärker verschiebt sich das Verhältnis von Vergangenheit und Zukunft, von Leben und Tod.

Originaltitel

Før snøen faller

Genre

Drama, Roadmovie

Klassenstufe

ab 10. Klasse

Altersempfehlung

ab 15 Jahre

Unterrichtsfächer

Deutsch, Geschichte, Sozialkunde, Kunst, Ethik, Religion, Politik

Themen

Ehrenmord, Familie, Freundschaft, Individuum und Gesellschaft, Gerechtigkeit, Heimat, Identität, Traditionen, Tod, Verrat, Verantwortung, Werte

Kinostart

11.09.2014

Inhalt


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In einem Dorf im irakischen Teil Kurdistans wird eine Heirat arrangiert. Der 16-jährige Siyar, das Oberhaupt der Brautfamilie, stimmt der Vermählung zu, obwohl er weiß, dass seine Schwester Nermin einen anderen Mann liebt. Als sie vor der Hochzeit plötzlich verschwindet, ist es Siyars Aufgabe, Nermin zu finden und zu töten. Denn nur so kann er die Ehre der Familie wieder herstellen. Über die Türkei, Griechenland und Deutschland bis nach Norwegen begibt sich Siyar auf eine Reise, die nicht nur seine Lebenseinstellung, sondern auch sein Leben selbst verändern wird: In Istanbul begegnet er dem Straßenmädchen Evin und lernt eine ihm bisher unbekannte Dimension der Liebe kennen. An der Grenze zu Griechenland erfährt er, was Verrat noch sein kann. Und auf dem Weg nach Oslo beginnt sich allmählich sein Rechtsbewusstsein zu verändern. Je länger die Reise dauert, desto stärker verschiebt sich das Verhältnis von Vergangenheit und Zukunft, von Leben und Tod.

Umsetzung


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In seinem ersten langen Spielfilm präsentiert Hisham Zaman ein vielschichtig angelegtes Roadmovie, das dem Genre eine eindrückliche Fläche zur Entfaltung gibt. Weg und Ziel verschmelzen ebenso wie die Geschichte der Hauptfigur mit der Landschaft. Der raue Weg durch die erdfarbenen Berge Kurdistans, das Ungeordnete, Kantige der europäischen Großstädte, die Waldlandschaft aus dünnen Bäumen an der türkisch-griechischen Grenze und die norwegischen Schneefelder aus weichem Weiß spiegeln die innere Reise Siyars wider. Mit jedem Schritt befreit er sich weiter von seinen alten Denkmustern und öffnet sich einer Identitätssuche, die ihm ein neues Verständnis von Gerechtigkeit und eine neue Vorstellung von Liebe geben. Präzise geführte Laiendarsteller und ausdrucksstarke Einstellungen nehmen die Zuschauer mit auf eine einschneidende Reise, die nicht nur den Jungen Siyar und die Bildgestaltung, sondern auch unseren Blick einem ständigen Wandel unterzieht.

Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit


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Nicht nur die Bedeutung der Gegensätze zwischen Tradition und Moderne, Stadt und Land oder Eigenem und Fremdem können thematisiert werden. Auch die Frage nach den sich im Laufe des Films wandelnden Perspektiven auf Verrat und Ehre, auf Liebe und Verantwortung oder auf Recht und Gerechtigkeit dienen als Zugang zum Film. Deren Einbettung in den Handlungsverlauf und die Besprechung ihrer Umsetzung im Bild können dabei die narrativen und ästhetischen Merkmale des Films in besonderer Weise herausstellen. Einen ebenso vielseitigen Einstieg eröffnet eine Genre-bezogene Annäherung. Mit Aspekten wie Siyars Suche nach Unabhängigkeit, seiner Position in der Gesellschaft, der musikalischen Gestaltung oder der unbeständigen Zuschauerhaltung gegenüber der Hauptfigur können das Genre des Roadmovies behandelt und Bezüge zu verwandten Filmen hergestellt werden.

Veranstaltungen


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Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.

Autor*in: Lisa Haußmann, 13.06.2014, letzte Aktualisierung: 09.01.2019

Regie

Hisham Zaman

Buch

Kjell Ola Dahl, Hisham Zaman

Darsteller*innen

Taher Abdullah Taher, Suzan Ilir, Bahar Ozen, Nazmi Kirik, Ahmet Zirek, Muafaq Rushdie u.a.

Länge

105 Min

Sprachfassung

deutsch, Originalfassung (kurdisch mit Passagen in englisch, türkisch, deutsch) mit Untertiteln

Format

digital, Farbe

FSK

ab 12 Jahre

Verleih

Dualfilm

Festivals

Internationales Filmfestival Göteborg 2013: Bester Nordischer Film, Internationales Filmfestival Mannheim-Heidelberg 2014: Spezialpreis der Jury für Taher Abdullah Taher

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