Filmplakat zu Der Junge und die Welt

Der Junge und die Welt

Brasilien 2014

Eines Tages muss der Vater des kleinen Jungen fortgehen. Zuhause, auf dem Land, gibt es für den Mann nicht genügend Arbeit. Um Geld für die Familie zu verdienen, muss er in die Stadt ziehen und seine Familie verlassen. Der Junge aber hält es nicht lange ohne seinen Vater aus. Und so macht er sich allein auf den Weg, um ihn zu suchen. Die Reise führt ihn zu den verschiedensten Orten. Er gerät in einen bunten Karneval, in überfüllte Großstädte, auf das Land. Er beobachtet, unter welch schlechten Bedingungen Menschen arbeiten, wie die Natur ausgebeutet und der Regenwald gerodet wird – und entdeckt so die Welt.

Originaltitel

O Menino e o Mundo

Genre

Animationsfilm

Klassenstufe

ab 3. Klasse

Altersempfehlung

ab 8 Jahre

Unterrichtsfächer

Deutsch, Kunst, Ethik/Lebenskunde, Religion, Sozialkunde, Sachunterricht, Geografie

Themen

Erwachsenwerden, Familie, Verlust, Stadt und Land, Brasilien, Umweltzerstörung, Industrialisierung, Globalisierung, Gewalt

Kinostart

17.12.2015

SchulKinoWochen

Inhalt


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Eines Tages muss der Vater des kleinen Jungen fortgehen. Zuhause, auf dem Land, gibt es für den Mann nicht genügend Arbeit. Um Geld für die Familie zu verdienen, muss er in die Stadt ziehen und seine Familie verlassen. Der Junge aber hält es nicht lange ohne seinen Vater aus. Und so macht er sich allein auf den Weg, um ihn zu suchen. Die Reise führt ihn zu den verschiedensten Orten. Er gerät in einen bunten Karneval, in überfüllte Großstädte, auf das Land. Er beobachtet, unter welch schlechten Bedingungen Menschen arbeiten, wie die Natur ausgebeutet und der Regenwald gerodet wird – und entdeckt so die Welt.

Umsetzung


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Alê Abreu verzichtet auf Dialoge (wenn gesprochen wird, dann nur in einer Fantasiesprache) und erzählt seinen Film nur durch Bilder und Musik. Konsequent aus der Sicht des Jungen zeigt er dessen Reise durch Brasilien und greift dabei auf eine Ästhetik zurück, die an Kinderzeichnungen erinnert. Dadurch entsteht ein fantastischer Blick auf die Welt, durch den der Film einerseits die Faszination des Jungen spiegelt, andererseits aber auch die gefühlte Bedrohung. Insgesamt zielt die Animation nicht auf die Herstellung konkreter Bilder ab, sondern bleibt oft bewusst abstrakt. Dadurch werden fließende Übergänge zwischen Wahrnehmungsebenen wie Traum und Realität, zwischen Gegenwart und Vergangenheit möglich, aber auch an Experimentalfilme erinnernde Sequenzen, durch die etwa die gleichförmigen Schicksale der Wanderarbeiter visualisiert werden. Eine besondere Bedeutung kommt der Musik zu: Sie bestimmt maßgeblich den Rhythmus des Films und prägt die Stimmung. Vor allem ein musikalisches Leitmotiv begleitet den Jungen in verschiedenen Tonlagen: eine Melodie, die ihm sein Vater früher vorgespielt hatte und die für ihn ein Zeichen der Hoffnung ist.

Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit


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Durch die reduzierte Ästhetik wirkt „Der Junge und die Welt“ zwar wie ein Kinderfilm. Dennoch richtet sich der Film ebenso an ein älteres jugendliches und sogar erwachsenes Publikum. Mit jüngeren Schülern/innen etwa kann das Schicksal des Jungen Anlass geben, über die Motive des Vaters zu sprechen, seine Familie zu verlassen, aber auch die Beobachtungen und Erlebnisse des Jungen zu interpretieren und einzuordnen. Mit älteren Schülern/innen kann konkreter analysiert werden, wie der Film im Schnelldurchlauf Licht- und Schattenseiten der gegenwärtigen brasilianischen Gesellschaft durchschreitet – von der Landflucht über die Ausbeutung der Wanderarbeiter bis hin zur Industrialisierung der Städte. Zur Diskussion gestellt werden sollte schließlich, ob der Film eine eher optimistische oder pessimistische Grundhaltung einnimmt und welches Bild der Zukunft er zeichnet. Insbesondere in der Arbeit mit jüngeren Schülern/innen kann die reduzierte Gestaltung auch zum Zeichnen eigener Bildern anregen, die mit der Reise des Jungen und dessen Beobachtungen in Verbindung stehen.

Veranstaltungen


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Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.

Autor*in: Stefan Stiletto, 29.10.2015, letzte Aktualisierung: 31.10.2023

Regie

Alê Abreu

Buch

Alê Abreu

Länge

82 Min

Sprachfassung

ohne Sprache

Format

digital, Farbe

FSK

ohne Altersbeschränkung

Verleih

Grandfilm

Festivals

Festival International du Film d'Animation Annecy 2015: Preis für den besten Langfilm sowie Publikumspreis u.v.a.m.

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