Filmplakat Der Klavierspieler vom Gare du Nord

Der Klavierspieler vom Gare du Nord

Frankreich 2018

Wie kann ein junger Kleinkrimineller mit musikalischem Ausnahmetalent die Beschränkungen seiner Herkunft aus der Banlieue überwinden? Das schildert der französische Autor und Regisseur Ludovic Bernard in seinem schwungvollen Filmdrama, das von einer ausdrucksstarken Besetzung und viel klassischer Musik getragen wird. Die geradlinige Inszenierung zeigt, wie schwierig die Weitergabe von Wissen sein kann und wie beglückend die Wirkung von Musik.

Originaltitel

Au Bout de Doigts

Genre

Drama, Musikfilm, Coming-of-Age

Klassenstufe

ab 9. Klasse

Altersempfehlung

ab 14 Jahre

Unterrichtsfächer

Französisch, Musik, Deutsch, Sozialkunde, Ethik, Psychologie

Themen

Musik, Freundschaft, Hochbegabung, Toleranz, Familie, Individuum und Gesellschaft, Solidarität, Liebe, Ausgrenzung, Armut, Kriminalität, Kunst, Identität, Außenseiter, Vorbilder

Kinostart

20.06.2019

Inhalt


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Der junge Mathieu Malinski spielt seelenruhig ein klassisches Musikstück auf einem öffentlichen Klavier in einer Pariser Bahnhofshalle. Der zufällig vorbeikommende Direktor des Pariser Konservatoriums, Pierre Geithner, erkennt sofort das Ausnahmetalent Mathieus, der aus einer armen Vorstadt stammt. Doch Mathieu flieht vor einer Polizeikontrolle. Erst im zweiten Anlauf kann Pierre ihm seine Visitenkarte zustecken. Die nutzt Mathieu, als er wegen Einbruchs verurteilt wird. Pierre sorgt dafür, dass die Haftstrafe in Sozialstunden am Konservatorium umgewandelt wird. Dort lernt Mathieu die hübsche schwarze Cellistin Anna kennen und nimmt Übungsstunden bei einer strengen Lehrerin. Sie soll ihn auf einen internationalen Klavierwettbewerb vorbereiten, bei dem er für das Konservatorium endlich wieder einen Preis gewinnen soll. Mathieu macht große Fortschritte, zweifelt aber mehrmals an seiner Begabung.

Umsetzung


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Der dritte lange Spielfilm des französischen Regisseurs Ludovic Bernard beginnt mit einer Zeitraffermontage, die den hektischen Großstadtverkehr in einem Pariser Bahnhof zeigt, gefolgt von der stillen Beobachtung eines jungen Pianisten, der hingebungsvoll ein klassisches Musikstück spielt. Der visuelle und akustische Kontrapunkt schlägt frühzeitig zentrale Themen des Entwicklungsdramas an: Klassische Musik als Sprungbrett für den sozialen Aufstieg eines kleinkriminellen Musikgenies aus einem sozialen Brennpunkt. Fortan spielt die Musik eine Schlüsselrolle in der Inszenierung, sie treibt nicht nur die etwas schematisch aufgebaute Handlung voran, sondern unterstreicht auch die Gemütszustände und Widersprüche des sprunghaften Protagonisten, der mit einem absoluten Gehör gesegnet ist, aber mit seiner Berufung hadert, die bereits in Rückblenden in seine Kindheit zutage tritt.

Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit


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Der Film legt Vergleiche mit anderen filmischen Erzählungen über das Erwachen musikalischer und anderer künstlerischer Talente nahe wie etwa "Vitus", "Der Solist", "Billy Elliott" oder "Good Will Hunting". Wo liegen Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Darstellung der identitätsstiftenden Kraft von Musik und der häufigen Hindernisse auf künstlerischen Karrierewegen? Mathieu verschweigt seiner Freundin Anna, dass er Sozialstunden ableisten muss, und verheimlicht vor seinen Vorstadtkameraden, dass er Musikstunden nimmt. Das gibt Anlass zu der Frage: Wer kennt Menschen, die sich für ihre Herkunft oder Ambitionen schämen? Der Konservatoriumsleiter Pierre sagt einmal in Hinblick auf einen familiären Trauerfall zu Mathieu: "Nur die Musik hält mich am Leben." Im Unterricht können Schülergruppen Beispiele dafür erarbeiten, wie Musik Schmerzen lindern und seelische Wunden heilen kann.

Veranstaltungen


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Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.

Autor: Reinhard Kleber, 02.06.2019, letzte Aktualisierung: 09.11.2022

Regie

Ludovic Bernard

Buch

Ludovic Bernard, Johanne Bernard

Darsteller*innen

Jules Benchetrit, Lambert Wilson, Kristin Scott Thomas, Karidja Touré, Elsa Lepoivre, André Marcon u. a.

Länge

106 Min

Sprachfassung

deutsche Fassung, französische Originalfassung mit Untertiteln

Format

digital, Farbe

FSK

ohne Altersbeschränkung

Verleih

Neue Visionen Filmverleih

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