Filmplakat Die andere Seite der Hoffnung

Die andere Seite der Hoffnung

Finnland 2017

In der skurrilen Tragikomödie von Aki Kaurismäki solidarisieren sich ein syrischer Flüchtling und ein finnischer Restaurantbesitzer samt Mitarbeitern. Die humanistische Botschaft vermittelt Kaurismäki mit seiner prägnanten filmischen Darstellungsweise, so dass „Die andere Seite der Hoffnung“ charmante Arthouse-Unterhaltung mit gesellschaftlicher Relevanz vereint. Auf der 67. Berlinale erhielt der Finne völlig nachvollziehbar den Silbernen Bären für die Beste Regie.

Originaltitel

Toivon tuolla puolen

Genre

Tragikomödie

Klassenstufe

ab 10. Klasse

Altersempfehlung

ab 15 Jahre

Unterrichtsfächer

Deutsch, Politik, Ethik, Sozialkunde, Geschichte

Themen

Flüchtlinge, Zivilcourage, multikulturelle Gesellschaft, Individuum (und Gesellschaft), Filmsprache, Europa, Globalisierung, Hoffnung, Rechtsextremismus, Familie

Kinostart

30.03.2017

Inhalt


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Khaled will dem Krieg in seiner syrischen Heimat entfliehen und strandet nach einer Odyssee durch Europa als blinder Passagier auf einem Kohlefrachter in Helsinki. Die Behörden lehnen seinen Asylantrag mit Verweis auf die verbesserte Sicherheitslage in Aleppo ab, aber Khaled denkt nicht an Heimkehr, sondern lebt lieber als illegaler Einwanderer auf der Straße. Parallel kauft der frisch von seiner Ehefrau getrennte Handelsvertreter Wikström ein marodes Restaurant, das er mit der kleinen Belegschaft neu eröffnet. Als Khaled im Hinterhof des Lokals übernachtet, führt das zu einem kleinen Faustkampf mit Wikström. Doch kurz darauf engagiert der Finne den jungen Mechaniker mit falschen Papieren als Putzkraft. Der Beginn einer schrulligen Gemeinschaft, die inmitten der politischen Wirren auf Solidarität setzt.

Umsetzung


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In der amüsanten Tragikomödie verbindet der finnische Regisseur Aki Kaurismäki seinen typischen lakonischen Tonfall gekonnt mit den Auswirkungen des seit 2011 währenden Bürgerkriegs in Syrien. Die auf dem nostalgischen 35mm- Material noch satter wirkenden Farben, das Retro-Design und einsilbige Charaktere treffen auf reale Dramen, wenn Fernsehbilder von Bombenangriffen auf Aleppo die amtliche Beschwichtigung konterkarieren oder Khaled seine auf der Flucht verlorene Schwester sucht. Die kuriosen Figuren erweisen sich dabei als Herzstück des humorvoll-melancholischen Arthouse-Films, der die komischen und tragischen Anteile stimmig austariert und die Hoffnung auf sozialen Zusammenhalt mit der finnisch-syrischen Freundschaft sehr menschlich ausdrückt.

Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit


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Mit dem relevanten Thema rund um die sogenannte „Flüchtlingskrise“ kann die Tragikomödie eine Diskussion über die gegenwärtigen Migrationsbewegungen anstoßen. Hier sollte besprochen werden, auf welche Weise der artifiziell gestaltete Film die politische Realität reflektiert. Wie baut Kaurismäki die Krise in seinen filmischen Kosmos ein, welche Erfahrungen macht Khaled während seiner Flucht? Kaurismäkis utopische Botschaft plädiert für eine Solidargemeinschaft der „Underdogs“, die sich gegen äußere Widerstände behaupten. In Helsinki gerät der Syrer beispielsweise an Rechtsextremisten und bekommt von einer Bande Obdachloser Hilfe. Eine Analyse im medienkundlichen Unterricht kann die Handschrift des Autorenfilmers untersuchen. Wie entsteht die Melancholie seiner Werke, welche Stilmittel (z.B. Farbgebung, Musik, Figuren) wiederholen sich?

Veranstaltungen


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Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.

Autor*in: Christian Horn, 01.03.2017, letzte Aktualisierung: 17.05.2018

Regie

Aki Kaurismäki

Buch

Aki Kaurismäki

Darsteller*innen

Sherwan Haji, Sakari Kuosmanen, Ilkka Koivula, Janne Hyytiäinene, Nuppu Koivu, Kaija Pakarinen, Niroz Haji u.a.

Länge

98 Min

Sprachfassung

deutsche Fassung, mehrsprachige Originalfassung mit deutschen Untertiteln; barrierefreie Fassungen über Greta&Starks verfügbar

Format

35mm, Farbe

FSK

ab 6 Jahre

Verleih

Pandora Film

Festivals

Berlinale 2017: Silberner Bär für Beste Regie

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