Die göttliche Ordnung
Nora möchte arbeiten. Aber es ist 1971 und Nora lebt in der Schweizer Provinz. Sowohl in der Dorfgemeinschaft als auch in ihrer Familie stößt sie deshalb auf Ablehnung. Bei einem Besuch in der Stadt bekommt sie Wind von der Frauenbewegung. Angefeuert vom Zeitgeist und ihren eigenen Träumen möchte sie die Männer des Dorfes überzeugen, bei der anstehenden Abstimmung für das Frauenstimmrecht zu votieren. Mit Argumenten lassen die sich aber nicht überzeugen.
Drama, Komödie
ab 9. Klasse
ab 14 Jahre
Geschichte, Deutsch, Politik, Sozialkunde, Religion, Ethik
Frauen, Frauenrechte, Emanzipation, Anerkennung, Selbstwirksamkeit, Mut, Politik, Gender/Geschlechterrollen, Individuum (und Gesellschaft), Wahlrecht
03.08.2017
Inhalt
Nora lebt mit ihren zwei Söhnen und ihrem Mann in einem beschaulichen Dorf im Schweizer Kanton Appenzell. Es ist 1971, aber der gesellschaftliche und politische Wandel, der in Europa stattfindet, braucht lange, bis er im Schweizer Hinterland ankommt. In der Schweiz steht bald eine eidgenössische Abstimmung zum Frauenstimmrecht statt. Zunächst ist Nora skeptisch, ob das überhaupt notwendig ist. Doch als ihr Mann ihr verbieten möchte, eine Arbeitsstelle anzunehmen, fühlt sie sich das erste Mal benachteiligt. Bei einem Besuch in der nächstgelegenen Stadt erfährt Nora von der Frauenbewegung. Sie beginnt sich zu informieren und schließlich auch zu wehren. Das bringt viele Gegnerinnen und Gegner in der Dorfgemeinschaft mit sich, aber nach und nach findet Nora auch immer mehr Befürworterinnen und Mitstreiterinnen. Nur die Männer bleiben den organisierten Treffen geschlossen fern. Deshalb planen die Frauen im Dorf einen Streik.
Umsetzung
Der Film visualisiert eine Zustandsbeschreibung der Anfänge der Frauenbewegung im Schweizer Hinterland. Der filmischen Arbeit liegt eine lange Recherchephase der Drehbuchautorin und Regisseurin zugrunde. Denn neben ausgefeilten Charakteren und einer packenden Geschichte legte sie großen Wert auf Faktentreue und Einbezug von Zeitzeugen des Kampfs für das Frauenstimmrecht. Auch wenn die junge Mutter und Hausfrau Nora ganz klar die Protagonistin des Films ist, zeigt der Film unterschiedliche Herangehensweisen und Annäherungen an den aufkeimenden gesellschaftlichen Wandel. Dies wird durch zahlreiche Nebenrollen möglich gemacht, die unterschiedliche Beweggründe, Schicksale und Probleme erfahrbar machen. Dennoch erzählt der Film keinesfalls dokumentarisch. Die Geschichte des Streiks der Frauen, die sich ihren Männern entziehen, enthält viele komödiantische Momente.
Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit
Frauenrechte sind keine Selbstverständlichkeit. Gerade in einer Zeit, in der rechte und rechtspolitische Bewegungen und Parteien beginnen, diese wieder in Frage zu stellen, sind solche Filme wichtig, um die Diskussion um Gleichberechtigung und Feminismus neu anzufachen und sich zu empören. Durch die biographische Herangehensweise können anhand der im Film dargestellten Frauen die unterschiedlichen Facetten und Beweggründe für die Frauenrechtsbewegung in der Schweiz diskutiert werden. Aus historischer, vergleichender Perspektive kann die Einführung von Frauenrechten in Europa behandelt werden. Welche Länder waren dabei die Vorreiter? Wie war die Situation der Frauen in den 70er Jahren in Deutschland? Was veränderte sich durch die Einführung von neuen Frauenrechten für die ganze Gesellschaft? Gibt es Bereiche, in denen Frauen bis heute systematisch benachteiligt werden?
Veranstaltungen
Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.
Downloads
FilmTipp_Die_goettliche_Ordnung.pdfUnterrichtmaterial_die_goettliche_ordung.pdf
l_ordre_divin_dossier_pedagogique.pdf
Weiterführende Links
Webseite des FilmsArtikel zur Einführung des Frauenwahlrechts in Europa auf bpb.de
Petra Volpe
Petra Volpe
Marie Leuenberger, Maximilian Simonischek, Rachel Braunschweig, Sybille Brunner, Marta Zoffoli, Bettina Stucky u.a.
97 Min
deutsche Fassung
digital, Farbe
ab 6 Jahre
Alamode Film
52. Solothurner Filmtage: Prix de Souffleure; Tribeca Film Festival New York: Publikumspreis, Preis als beste Darstellerin für Marie Leuenberger, Nora-Ephhron-Prize für Petra Volpe; Deutschlandpremiere beim Münchener Filmfest 2017
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Webseite des FilmsArtikel zur Einführung des Frauenwahlrechts in Europa auf bpb.de