
Die Insel der besonderen Kinder
Durch eine Zeitschlaufe gelangt der junge Jake auf eine magische Insel des Jahres 1943. Hier bietet die pfeiferauchende Miss Peregrine seltsam begabten Kindern Schutz vor ihren Verfolgern. Fantasy-Spezialist Tim Burton („Alice im Wunderland“) verfilmt den gleichnamigen Roman von Ransom Riggs, in dem ein Teenager des Jahres 2016 lernt, dass auch in ihm Besonderes steckt. Ein mal sensibles, mal bombastisches Fantasy-Spektakel mit skurrilen Effekten.
Miss Peregrine’s Home for Peculiar Children
Fantasy
ab 9. Klasse
ab 14 Jahre
Englisch, Deutsch, Kunst, Geschichte, Politik, Sozialkunde
Kinder, Trauma, Außenseiter, Zweiter Weltkrieg, Holocaust, Filmsprache
06.10.2016
Inhalt

Als Kind war Jake von den Schauergeschichten seines Großvaters wie gefangen, zuletzt hat er sie nicht mehr geglaubt. Doch nach dem mysteriösen Tod des alten Mannes erweist sich alles als wahr: Die verwunschene Insel vor der walisischen Küste, auf der die pfeifenrauchende Miss Peregrine ihre „besonderen Kinder“ in einem Waisenhaus behütet, gibt es wirklich. Durch eine Zeitschlaufe gelangt Jake selbst an diesen magischen Ort, an dem seit dem 3. September 1943 die Zeit stillsteht. An diesem Tag wurde das Haus durch einen deutschen Luftangriff zerstört. Um das Paradies zu erhalten, muss der Junge lernen, als Teil der kleinen Gemeinschaft seinen Beitrag zu leisten. Auch er ist längst nicht so normal, wie er glaubt.
Umsetzung

Tim Burton, Spezialist für extravagante Figuren und Kostüme, verfilmt Ransom Riggs’ gleichnamigen Debütroman als ansprechenden Fantasy-Film mit charmanten Gruseleffekten. Miss Peregrines Schützlinge – darunter ein schwebendes Mädchen und ein Unsichtbarer – verfügen über individuelle, übersinnliche Fähigkeiten, die sie in jeder anderen Gesellschaft zu Außenseitern machen würden. Die sensible Beobachtung dieser gefährdeten Existenzen wechselt mit bombastischen Computeranimationen: Neben den sich häufenden Zeitsprüngen erfordern die unaufhaltsam anrückenden Dämonen der Vergangenheit die ganze Mobilisierung des tricktechnischen Arsenals. In einzelnen Sequenzen frönt der Regisseur aber auch seiner bekannten Liebe zu altmodischer Stop-Motion-Technik: Der Kampf der Dämonen gegen eine von den Kindern aufgerufene Skelettarmee etwa zitiert den berühmten Trickpionier Ray Harryhausen.
Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit

Die in der 2011 veröffentlichten Buchvorlage explizitere Tiefenstruktur des Geschehens wird im Film leise angedeutet: Jakes Großvater Abe ist ein als Kind aus Polen geflohener Jude, hinter den Dämonen verbergen sich seine Nazi-Verfolger. So kann im Geschichtsunterricht der sogenannte Kindertransport thematisiert werden: die von der britischen Regierung veranlasste Rettung jüdischer Kinder im Zweiten Weltkrieg. Auch anhand eigener Lese- und Filmerfahrung können Schüler diskutieren, warum gerade im „eskapistischen“ Fantasy-Genre Angst und Traumabewältigung immer wieder im Vordergrund stehen. Eine Diskussion heutiger Fluchtbewegungen kann daran im Politik- und Sozialkundeunterricht anschließen. In den künstlerischen Fächern kann die ursprünglich literarische Ästhetik des „Gothic Horror“ diskutiert werden, die im Film bis heute relevant bleibt.
Veranstaltungen

Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.
Tim Burton
Jane Goldman, nach dem gleichnamigen Roman von Ransom Riggs
Eva Green, Samuel L. Jackson, Asa Butterfield, Judi Dench u.a.
126 Min
deutsche Fassung, englische Originalfassung
digital, Farbe
ab 12 Jahre
20th Century Fox of Germany