Filmplakat Die Kinder der Utopie

Die Kinder der Utopie

Deutschland 2019

Sechs junge Erwachsene mit und ohne Beeinträchtigung, die bereits 2005 in Hubertus Siegerts Dokumentarfilm "Klassenleben" über die integrative Berliner Fläming-Grundschule herausgehoben porträtiert worden waren, begegnen sich nach 13 Jahren wieder. Sie schauen zurück auf ihre gemeinsamen Erlebnisse und Erfahrungen, reflektieren ihre durchaus unterschiedlichen Werdegänge – und blicken in die Zukunft: Ein unaufdringlicher, zur Versachlichung beitragender Film über gelebte Inklusion.

Genre

Dokumentarfilm

Klassenstufe

ab 9. Klasse

Altersempfehlung

ab 14 Jahre

Unterrichtsfächer

Sozial-/Gemeinschaftskunde, Religion, Ethik, Pädagogik, Berufsorientierung

Themen

Anerkennung, Menschen mit Behinderung, Erwachsenwerden, Berufe, Erziehung, Inklusion, Integration, Schule, Werte

Kinostart

15.05.2019

Inhalt


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13 Jahre nachdem sechs Schüler*innen mit und ohne Einschränkungen aus der damaligen 5. Klasse der integrativen Berliner Fläming-Grundschule Protagonist*innen im Film „Klassenleben“ (2005) waren, blicken sie jetzt zurück auf ihre Schulzeit und gewähren Einblicke in ihr gegenwärtiges Leben: Luca, leidenschaftliche Fotografin, studiert Umweltwissenschaften in Lüneburg; der sehr selbstbewusste Dennis ist mit kleinen Engagements auf bestem Wege, erfolgreicher Musik-Performance-Künstler zu werden; der unentschlossene Christian hat sich nach abgebrochenem VWL-Studium und einer längeren Selbstfindungsphase zu seiner Homosexualität bekannt; Marvin mit Job in einer Behindertenwerkstatt sucht Sinn in einer freikirchlichen christlichen Gemeinschaft; die seheingeschränkte Johanna lernt in einer Seniorenpflegeeinrichtung und die mit Down-Syndrom geborene Natalie hat gute Aussichten, nach ihrem Praktikum als Küchenhilfe fest angestellt zu werden. Gegen Ende des Films trifft sich die Gruppe am Grab ihrer Mitschülerin Lena, die zwischenzeitlich an ihrer schweren Stoffwechselerkrankung verstorben ist.

Umsetzung


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Mit Hilfe der leitmotivisch wiederkehrenden, über Notebooks angeschauten Ausschnitte aus dem Material des Films „Klassenleben“ und den daran anknüpfenden Kommentierungen der Protagonist*innen ergibt sich eine erzählerisch aufschlussreiche Längsschnittperspektive. Die nüchtern-beobachtende Vorgehensweise mit Interviews, die teils aus dem Off über die Bilder gelegt sind, kommt ohne externe Expertenstatements und Autorenkommentar aus. Die Äußerungen der Beteiligten vermitteln „gelebte Inklusion“, ohne dabei bestimmte, auch politisch kontroverse Sichtweisen auf Inklusion zu propagieren. Der Film bringt uns junge Erwachsene in Alltagssituationen nahe, wenn sie darüber reden, wie sie wurden, was sie sind – (Be-)Wertungen überlässt er den Zuschauenden. Dem nüchternen Duktus entsprechend verzichtet die Dramaturgie neben dem On-Klavierspiel des musikbegabten Dennis und dem besinnlichen Gitarren-Score auf aufdringliche Musikuntermalung.

Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit


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Der Film, der die allzu oft fehlenden Rahmenbedingungen für gelingende Inklusion ausdrücklich nicht zu seinem Thema macht, stattdessen die keineswegs geradlinig verlaufenden Entwicklungen seiner Protagonist*innen als ge- und erlebte Inklusion mit den Mitteln des beobachtenden Dokumentarfilms vor Augen führt, eignet sich gerade deshalb zu einer pädagogisch vorurteilslos-offenen Betrachtung des Themenfelds. Mit seinen im Unterschied zu „Klassenleben“ nun erwachsenen Hauptfiguren und seinem anderem Darstellungsfokus vermag Siegerts neuer Film insbesondere ältere Adressatengruppen zu motivieren, sich den biografisch prägenden Zusammenhang von schulischem Lernen und beruflichem Werdegang anschaulich zu erschließen und anhand des Dargestellten über das Gelingen wie die Schwierigkeiten von schulischer Erziehung nachzudenken. Exemplarisch ließe sich das etwa an Aussagen zu unterschiedlichen Lerngeschwindigkeiten diskutieren. In diesem Kontext bietet es sich zur Vertiefung gegebenenfalls auch an, den Vorgängerfilm heranzuziehen.

Veranstaltungen


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Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.

Autor*in: Reinhard Middel, 25.04.2019, letzte Aktualisierung: 28.04.2020

Regie

Hubertus Siegert

Buch

Hubertus Siegert

Darsteller*innen

Luca, Dennis, Christian, Marvin, Johanna, Natalie u. a.

Länge

82 Min

Sprachfassung

deutsche Originalfassung, barrierefreie Fassungen über Greta & Starks verfügbar

Format

digital, Farbe

FSK

ohne Altersbeschränkung

Verleih

S.U.M.O Filmverleih

Festivals

DOK.fest München 2019

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