Filmplakat zu "Die Kinder des Fechters"

Die Kinder des Fechters

Deutschland, Estland, Finnland 2015

Estland 1951: Auf der Flucht vor Stalins Geheimpolizei sucht der Sportler Endel Zuflucht in diesem eher stillen Winkel des Sowjetreichs. Die Arbeit an einer Provinzschule bedeutet ihm nicht viel. Fast schon aus Langeweile gründet er eine Fechtklasse und eckt damit an. Der Sport, den die Kinder begeistert aufnehmen, gilt als aristokratisches Relikt. Zudem kommt der parteitreue Schuldirektor hinter Endels „deutsche Vergangenheit“ – als Jugendlicher wurde er zur Wehrmacht eingezogen. Als die Klasse unbedingt an einem Fechtwettbewerb in Leningrad teilnehmen will, muss er sich entscheiden. Seinen Schützlingen zuliebe geht Endel aus der Deckung und riskiert seine Verhaftung.

Originaltitel

Miekkailija

Genre

Drama

Klassenstufe

ab 5. Klasse

Altersempfehlung

ab 10 Jahre

Unterrichtsfächer

Deutsch, Geschichte, Politik, Deutsch, Ethik, Sport

Themen

Sowjetunion, Kommunismus, Geschichte, Sport, Pädagogik, Mut, Widerstand

Kinostart

17.12.2015

Inhalt


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Estland 1951: Auf der Flucht vor Stalins Geheimpolizei sucht der Sportler Endel Zuflucht in diesem eher stillen Winkel des Sowjetreichs. Die Arbeit an einer Provinzschule bedeutet ihm nicht viel. Fast schon aus Langeweile gründet er eine Fechtklasse und eckt damit an. Der Sport, den die Kinder begeistert aufnehmen, gilt als aristokratisches Relikt. Zudem kommt der parteitreue Schuldirektor hinter Endels „deutsche Vergangenheit“ – als Jugendlicher wurde er zur Wehrmacht eingezogen. Als die Klasse unbedingt an einem Fechtwettbewerb in Leningrad teilnehmen will, muss er sich entscheiden. Seinen Schützlingen zuliebe geht Endel aus der Deckung und riskiert seine Verhaftung.

Umsetzung


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In rührenden Szenen beschreibt der Film das innige Verhältnis der Kinder zu ihrem Lehrer und den Wandel der Hauptfigur. Der introvertierte Endel sieht sich nicht als Pädagogen, das Training mit ungenügender Ausrüstung – aus Schilfrohr werden Degen geschnitzt – geht ihm gegen den Strich. Als er schließlich begreift, dass er für die Jungen und Mädchen zu einer Vaterfigur geworden ist, ist ihm die Partei bereits auf den Fersen. Vermittelt werden diese komplexen Gefühlslagen durch eine exzellente Bildsprache, die zwischen Sentimentalität und Spannung stets den richtigen Weg findet. So erfahren wir zwar durch den Dialog, dass schon Karl Marx ein begeisterter Fechter war. Erzählt wird die Geschichte jedoch durch die kluge Kombination von Kamera und Schnitt. Was Endel den Kindern bedeutet und sie ihm, ist in jeder Einstellung sichtbar, nicht nur in den teils berückend tollpatschigen Fechtchoreografien.

Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit


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Im Zweiten Weltkrieg wurde das kleine Estland sowohl von der Sowjetunion als auch von Nazi-Deutschland besetzt. An der Figur Endels lassen sich im Geschichtsunterricht die politischen und ethnischen Verwerfungen dieser Zeit darlegen, die in den baltischen Staaten noch heute fortwirken. Die Verfolgung von „Volksfeinden“ währte bis zu Stalins Tod im Jahr 1953. Eine aufschlussreiche Szene zeigt die Schüler beim mühsamen Lesen russischer Texte. Der Individualsport Fechten wird vor diesem Hintergrund zum Ausdruck nationaler Unabhängigkeit. Wie bewusst die estnisch-deutsch-finnische Koproduktion mit dieser Metapher spielt, kann im Fach Politik, aber auch in den künstlerischen Fächern analysiert werden. Als generationsübergreifende Lehrstunde über Solidarität, den Glauben an sich selbst und die Macht des einzelnen ist der Film aber auch für jüngere Klassen geeignet.

Veranstaltungen


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Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.

Autor*in: Philipp Bühler, 23.11.2015, letzte Aktualisierung: 09.03.2016

Regie

Klaus Härö

Buch

Anna Heinämaa

Darsteller*innen

Märt Avandi, Ursula Ratasepp, Hendrik Toompere Sr., Liisa Koppel u.a.

Länge

94 Min

Sprachfassung

deutsche Fassung

Format

digital, Farbe

FSK

ohne Altersbeschränkung

Verleih

Zorro Film

Festivals

Filmfest München: Friedenspreis des Deutschen Films – Die Brücke (Spezialpreis)

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