Filmplakat Die Welt wird eine andere sein

Die Welt wird eine andere sein

Deutschland, Frankreich 2021

Auf einem Rummelplatz Mitte der 90er Jahre lernt Aslı den charmanten Saeed kennen und bald darauf verlieben sie sich ineinander. Innerhalb von fünf Jahren entwickelt sich aus ihrer Beziehung eine geheime Ehe, doch nach und nach distanzieren sie sich voneinander. Zwischen gegenseitigen Erwartungen und Abhängigkeiten zu ihren Familien realisiert Aslı nicht, welche gefährlichen Entscheidungen ihr Mann getroffen hat – bis er schließlich verschwindet und ihr einen Abschiedsbrief hinterlässt. Wie weit geht die Liebe und wann hätte sie eingreifen können?

Originaltitel

Copilot

Genre

Drama

Klassenstufe

ab 10. Klasse

Altersempfehlung

ab 15 Jahre

Unterrichtsfächer

Politik, Sozialkunde, Wirtschaft, Ethik, Religion, Psychologie, fächerübergreifend: Friedens- und Demokratieerziehung

Themen

Terrorismus, Radikalisierung, Extremismus, 9/11, Schuld, Emanzipation, Familienkonflikte, Religion, Liebe

Kinostart

12.08.2021

Inhalt


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Als sich die Medizinstudentierenden Aslı und Saeed zum ersten Mal begegnen, tauschen sie in einem Karussell aufgeregte Blicke aus. Auf einer Party im Wohnheim kommen sie sich schließlich näher und sprechen von ihren Zukunftsträumen und den Erwartungen ihrer Eltern. Er möchte Flugzeuge fliegen und sie soll seine Copilotin sein – so beginnt ihre fünfjährige Beziehung. Im Laufe dieser Zeit wird Aslı mit vielen Herausforderungen konfrontiert: Ihre Mutter, die sich eine andere Lebensweise und Beziehung für ihre Tochter vorstellt. Saeed, der frustriert über Aslıs Doppelleben und sein eigenes Studium ist. Seine muslimische Community, der sie nicht gerecht zu werden scheint. Ihre Beziehung zueinander, die sich zunehmend distanziert. Und plötzlich verschwindet Saeed und verspricht ihr in einem unheilvollen Abschiedsbrief: Meine geliebte Copilotin, die Welt wird eine andere sein.

Umsetzung


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In fünf Kapiteln zeigt der Film Fragmente aus dem Leben der Protagonistin: Mit plötzlichen Schnitten und Zeitsprüngen werden fünf Jahre ihrer sich wandelnden Beziehung erzählt, deren Verlauf mitreißend und aufwühlend zugleich ist. Durch die blassen, gräulich gefärbten Aufnahmen und die atmosphärische musikalische Untermalung von Evgueni und Sacha Galperine entsteht eine melancholische Stimmung. Mit verspielten Details und surrealen Sequenzen versetzt Regisseurin und Drehbuchautorin Anne Zohra Berrached das Publikum in die Träume und Gefühlswelt der Protagonistin – im sensiblen Umgang mit der Lebensrealität der jungen Frau sowie der schauspielerischen Darstellung entsteht eine authentische Figur, deren vielschichtigen Konflikte Fragen aufwerfen, von denen einige jedoch unbeantwortet bleiben. Inspiriert sind die Charaktere von einer wahren Geschichte: Saeeds Figur basiert lose auf einem der Attentäter der Hamburger Terrorzelle, ein Beteiligter an den Anschlägen vom 11. September 2001.

Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit


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Die sich schleichend zuspitzenden Herausforderungen der Protagonistin können – verknüpft mit den plötzlichen Filmschnitten – identifiziert und ausgeführt werden. Darunter spielt zunächst ihr enges und zugleich distanziertes Verhältnis zu ihrer Familie eine wichtige Rolle: so stellt sich die Frage, wie mit der Emanzipation von den Eltern umgegangen werden kann, wenn die Erwartungen und die eigenen Entscheidungen unterschiedlich ausfallen. Dieses ambivalente Dilemma begleitet sie in weitere Lebensbereiche, ihr Partner ist von ihrem Doppelleben und Lebensstil frustriert. Daran können Überschneidungen des Privaten und Politischen erörtert werden, zumal politische und religiöse Uneinigkeiten auftreten. Die Beziehung gerät in eine Abwärtsspirale der Entfremdung und so bleibt Saeeds religiöse Radikalisierung, die schließlich zu einem Attentat führt, im Schatten des Filmgeschehens. Hierbei kann an Strategien, wann in Fällen von Radikalisierung eingegriffen werden kann, angeknüpft werden. Weitere repräsentative Perspektiven, um Radikalisierungsprozesse besser verstehen zu können, sollten einbezogen werden.

Veranstaltungen


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Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.

Autor*in: Destina Atasayar, 02.06.2021, letzte Aktualisierung: 27.07.2023

Regie

Anne Zohra Berrached

Buch

Stefanie Misrahi, Anne Zohra Berrached

Darsteller*innen

Canan Kir, Roger Azar, Jana Julia Roth, Nicolas Chaoui, Ceci Chuh, Özay Fecht, Darina al Joundi, Zeynep Ada Kienast u. a.

Länge

118 Min

Sprachfassung

Originalfassung in Deutsch, Englisch, Arabisch, Türkisch mit deutschen Untertiteln

Format

digital, Farbe

FSK

ab 12 Jahre

Verleih

Neue Visionen Filmverleih

Festivals

Berlinale 2021, Sektion Panorama

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