Die wilde Zeit
Ich habe Angst, meine Jugend zu verlieren, vertraut Gilles seiner Freundin Laure in einem stillen Moment an. Im Sommer 1971 ist für Gilles die Schulzeit in einem Pariser Vorort vorbei und er springt mitten hinein ins Leben. Doch wohin er will, muss er noch herausfinden. Die Unruhen vom Mai 68 sind erst drei Jahre her. Politische Parolen, Utopien, Träume und verschiedene Formen der Rebellion prägen das Milieu, in dem sich Gilles bewegt. Er liest Bücher mit Titeln wie Die neuen Kleider des Präsidenten Mao, plant mit seinen Freunden linke Protestaktionen und scheut sich nicht, mit dem Feuer zu spielen. Gilles hat auch eine künstlerische Ader. Er malt und träumt vom Filme machen. Eine Reise nach Italien wird zum Scheideweg für ihn und seine Freunde. Ihre Überzeugungen und Träume müssen sich an der Realität messen. Einiges zerbricht, anderes nicht, und Gilles entscheidet sich für die Kunst.
Die wilde Zeit
Drama
ab 10. Klasse
ab 15 Jahre
Geschichte, Politik, Französisch, Sozialkunde, Kunst, Religion/Ethik
Identität, Freundschaft, Geschichte, Erwachsenwerden, Politik, Widerstand
30.05.2013
Inhalt
Ich habe Angst, meine Jugend zu verlieren, vertraut Gilles seiner Freundin Laure in einem stillen Moment an. Im Sommer 1971 ist für Gilles die Schulzeit in einem Pariser Vorort vorbei und er springt mitten hinein ins Leben. Doch wohin er will, muss er noch herausfinden. Die Unruhen vom Mai 68 sind erst drei Jahre her. Politische Parolen, Utopien, Träume und verschiedene Formen der Rebellion prägen das Milieu, in dem sich Gilles bewegt. Er liest Bücher mit Titeln wie Die neuen Kleider des Präsidenten Mao, plant mit seinen Freunden linke Protestaktionen und scheut sich nicht, mit dem Feuer zu spielen. Gilles hat auch eine künstlerische Ader. Er malt und träumt vom Filme machen. Eine Reise nach Italien wird zum Scheideweg für ihn und seine Freunde. Ihre Überzeugungen und Träume müssen sich an der Realität messen. Einiges zerbricht, anderes nicht, und Gilles entscheidet sich für die Kunst.
Umsetzung
Nach Carlos - der Schakal (2010), die filmische Biografie des gleichnamigen Terroristen, widmet sich der französische Regisseur Olivier Assayas in seinem neuen Film wieder einer Geschichte, die mit der 68er-Bewegung verwoben ist. Ausgehend von einem Essay über seine eigene Jugend verdichtet er, was damals junge Menschen und ihn persönlich bewegte, zu einem eindrücklichen Stimmungsbild. Viele kleine Geschichten greifen unterschiedlichste Facetten, typische Gedanken und Handlungen dieser Zeit auf. An der Seite von Gilles tauchen die Zuschauenden direkt in die Geschehnisse ein. Ideen, Emotionen und Musik, die diese Generation prägten, werden zusätzlich über den Soundtrack des Films widergespiegelt. Für authentische jugendliche Figuren besetzte Assayas die Rollen fast nur mit Laienschauspielern, die er auf der Straße castete.
Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit
Obwohl Die wilde Zeit vor über vierzig Jahren spielt, haben die darin präsentierten Selbstfindungsprozesse nichts von ihrer Aktualität eingebüßt. Jugendliche heute beschäftigen ähnliche Fragen, weshalb der Film sie sicherlich anspricht. Er stellt nicht nur einen guten Ausgangspunkt dar, um über eigene Zukunftsentwürfe zu sprechen, sondern auch, um für die Geschehnisse um das Jahr 1971 zu interessieren. Da historische Hintergründe nicht erläutert werden, empfiehlt es sich, sich diese vor Augen zu führen. Ausgehend davon kann das Erbe der 68er-Bewegung untersucht werden: Welche Fragen sind nach wie vor aktuell? Was erscheint aus heutiger Sicht antiquiert und weshalb? Auch zur Frage, wie geschichtliche oder politische Inhalte und künstlerische Anliegen vermittelt werden können, bietet der Film Möglichkeiten zum Austausch. Als Historienfilm, der aus einer Ansammlung von disparaten, meist fiktiven Ereignissen besteht, und in dem die Protagonisten ihre Kommunikationsarten kritisch hinterfragen, stellt er selbst ein Beispiel für alternative Gedanken- und Geschichtsvermittlung dar.
Veranstaltungen
Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.
Downloads
FilmTipp Die wilde Zeit.pdfWeiterführende Links
Website zum FilmOlivier Assayas
Olivier Assayas
Clément Métayer, Lola Créton, Félix Armand, Carole Combes, India Salvor Menuez, Hugo Conzelmann, Dolores Chaplin u.a.
117 Min
deutsche Fassung, Original mit dt. Untertiteln
digital
ab 12 Jahre
NFP marketing & distribution*
Internationale Filmfestspiele von Venedig 2012: Bestes Drehbuch