
Es war einmal Indianerland
Mauser ist siebzehn, wortkarg, Boxer und seine Welt steht Kopf: Auf einer nächtlichen Freibadparty lernt er die flirrende Jackie kennen und ist wie elektrisiert. Kurz darauf erfährt er, dass sein Vater seine Frau erstochen hat und auf der Flucht ist. Und dann ist da noch die 21-jährige Edda, die Mauser verwirrende Postkarten schreibt. Schließlich begibt sich Mauser auf die Suche nach seinem geflohenen Vater und irgendwie auch nach sich selbst.
Literaturverfilmung, Jugendfilm, Coming-of-Age
ab 10. Klasse
ab 15 Jahre
Deutsch, Ethik, Sozialkunde
Erwachsenwerden, Jugend/Jugendkultur
12.10.2017
Inhalt

Hamburg, am Rande einer Hochhaussiedlung gegen Ende der Sommerferien: Der 17-jährige, wortkarge Mauser/Grünhorn bereitet sich auf einen Boxkampf vor. Doch innerhalb von 48 Stunden steht seine Welt Kopf: Mauser lernt auf einer nächtlichen Freibadparty die verführerische und wohlhabende Jackie kennen und ist wie elektrisiert. Mausers Welt dreht sich erneut als er kurz darauf erfährt, dass sein Vater und Trainer seine Frau Laura erstochen hat und auf der Flucht ist. Und dann ist da noch die 21 -jährige Edda, die ihm verwirrende Postkarten schreibt und ein Wildschwein als Totem hat. Schließlich begibt sich Mauser gemeinsam mit Edda und ihrem Auto auf die Suche nach seinem geflohenen Vater und irgendwie auch nach sich selbst.
Umsetzung

“Es war einmal Indianerland“ ist eine Adaption von Nils Mohls gleichnamigen, preisgekröntem Jugendroman. Der Debütfilm von Ilker Çatak ist im Aufbau ein klassischer Coming of Age Film; in filmästhetischer Hinsicht jedoch erfrischend und ein ansprechender Genremix aus Milieustudie, urbanem Western, Road Movie und Musikvideo. Die Grenzen zwischen realen und surrealen Bildern sind offen, was bereits im Romangeschehen veranlagt ist und die zerrissene Wahrnehmung Mauser/Grünhorns beschreibt. Grünhorn hört Stimmen und immer wieder taucht ein irritierender, federgeschmückter Indianer auf. Die bildgestalterische Umsetzung ist dabei künstlerisch und gelungen: Die Schnitte sind unregelmäßig im Rhythmus, durchgehend aber eher schnell, die Farbgebung ist bunt, Musik (von Acid Pauli) spielt eine bedeutungstragende Rolle und die Sprache der Protagonisten ist kompakt und kreativ.
Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit

“Es war einmal Indianerland“ bietet als Literaturverfilmung die Möglichkeit des Vergleichs mit dem Roman an: Welche Aspekte ähneln den Roman, was ist anders (z. B. die Chronologie)? Welche Bilder sind den SchülerInnen beim Lesen entstanden – z. B. zur zerrissenen Wahrnehmung Mauser/Grünshorns - und wie wird diese im Film umgesetzt. Wie in anderen Coming-of-Age Filmen finden sich auch thematische Anknüpfungspunkte bezüglich jugendlicher Lebensentwürfe und damit verbunden der Ablösung von den Eltern. Das häufig zitierte (Über-)Lebensmotto des Vaters „Verlierer haben Ausreden, Gewinner haben einen Plan“ lässt sich hier als provokative These zur Diskussion gut nutzen. Gleiches gilt für den Rat des tragisch scheiternden Vaters an seinen Sohn „es geht darum, dass man im Leben was hat, an das man sich halten kann“.
Veranstaltungen

Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.
Weiterführende Links
Webseite des Verleihs zum FilmDer Film bei filmportal.de
Webseite des Films
Begründung der fbw
Ilker Çatak
Max Reinhold, Nils Mohl, basierend auf dem gleichnamigen Roman von Nils Mohl
Leonard Scheicher, Emilia Schüle, Clemens Schick, Johanna Polley, Clemens Schick, Joel Basman u.a.
97 Min
deutsche Originalfassung
digital, Farbe
ab 12 Jahre
Prädikat "besonders wertvoll"
Camino Filmverleih
Weiterführende Links
Webseite des Verleihs zum FilmDer Film bei filmportal.de
Webseite des Films
Begründung der fbw