
Ferdinand - geht STIERisch ab
Der junge Stier Ferdinand ist absolut friedfertig, landet aber als potentieller Kandidat für einen Stierkampf auf einer Farm. Carlos Saldanhas Animationsfilm nach dem 1936 publizierten Kinderbuchklassiker „Ferdinand, der Stier“ überzeugt mit einer plastischen Charakterisierung der Tierfiguren und wirft Fragen zum Thema Tierwohl auf, wobei sich humorvolle Unterhaltung und das ernsthafte Anliegen die Waage halten.
Ferdinand
Literaturverfilmung, Animationsfilm, Kinderfilm
2. bis 6. Klasse
7 bis 11 Jahre
vorfachlicher Unterricht, Deutsch, Sachkunde, Religion, Ethik/Lebenskunde
Freundschaft, Tiere/Tierschutz, Ethik, Zusammenhalt, Stierkampf
14.12.2017
Inhalt

Der junge spanische Stier Ferdinand liebt den Duft von Blumen und könnte keiner Fliege etwas zu Leide tun. Das kleine Mädchen Nina erkennt das, doch die meisten anderen Menschen sehen in dem sensiblen Tier eine Gefahr für Leib und Leben. Bei einem Ausflug in die Stadt wird Ferdinand eingefangen und auf eine Farm gebracht. Hier lernt er eine Gruppe Stiere kennen, die alle dasselbe Schicksal teilen: Entweder qualifizieren sie sich für die Teilnahme an einem traditionellen Stierkampf – oder sie enden beim Schlachter nebenan. Der friedfertige Ferdinand will sich damit nicht abfinden und sucht nach einem Ausweg aus der Misere, um wieder nach Hause zu kommen.
Umsetzung

Das erstmals 1936 veröffentlichte Kinderbuch „Ferdinand, der Stier“ von Munro Leaf und Robert Lawson wurde in mehr als 60 Sprachen übersetzt und diente bereits als Vorlage für einen Oscar-prämierten Disney-Kurztrickfilm („Ferdinand the Bull“, Dick Rickard, USA 1938). Nun adaptiert der im Kinderfilmbereich erfahrene Filmemacher Carlos Saldanha den liebenswerten Stoff als modernen Animationsfilm. Die schlichte Animation der CGI-Bilder nutzt zwar nicht alle heute zur Verfügung stehenden technischen Möglichkeiten, doch dafür überzeugt die herzliche Geschichte über einen ungewöhnlichen Stier, der seiner friedlichen Art treu bleibt. Für Unterhaltung sorgen humorvolle Sidekicks, eine ausgedehnte Tanzeinlage und klassischer Slapstick, wenn Ferdinand beispielsweise durch einen Porzellanladen poltert.
Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit

Die Geschichte vom Stier Ferdinand, der sich ganz anders als seine Artgenossen gebärdet, kann ein Gespräch über Anderssein und Vorurteile anregen. Wodurch unterscheidet sich Ferdinand von anderen Stieren, wie reagieren die Tiere auf der Farm darauf? Zudem kann der Film eine Diskussion zum Thema Stierkampf anregen. Wie bewerten die Schüler/innen die traditionellen spanischen Stierkämpfe? Sollte die Tradition zugunsten des Tierwohls abgeschafft werden? Ein Großteil des Films spielt auf einer Farm, was Erinnerungen an George Orwells „Farm der Tiere“ wachruft. Vor allem der Schlachthof, der bedrohlich in Sichtweite steht, wirft einen düsteren Schatten auf das Zusammenleben der Tiere. Für ältere Kinder kann ein Vergleich mit Orwells Fabel und der originalen Kinderbuchvorlage den Blick für filmische Inszenierung und Dramaturgie schärfen.
Veranstaltungen

Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.
Carlos Saldanha
Robert L. Baird, Tim Federle, Brad Copeland nach dem Kinderbuch von Munro Leaf & Robert Lawson
deutsche Stimmen: Daniel Aminati, Bettina Zimmermann, Max Giermann, Simon Schwarz, Ben Blümel, Mirjam Weichselbraun, Florian Danner u.a.
100 Min
deutsche Fassung, englische Originalfassung mit Untertiteln
digital, Farbe
ohne Altersbeschränkung
20th Century Fox of Germany