Fridas Sommer
Der Film erzählt von Fridas ersten Wochen bei ihrer neuen Familie nach dem Tod ihrer Mutter. In Momentaufnahmen voll sommerlicher Farben porträtiert der Film ein sechsjähriges Mädchen in ihrer neuen Heimat auf dem katalonischen Land. Herzlich empfangen, beginnt sie mit ihrer Trauer und ihrer Sehnsucht umzugehen und sich einzuleben. Frida fasst Vertrauen und lernt, in ihre Zukunft zu blicken, ohne die Vergangenheit vergessen zu müssen.
Estiu 1993
Drama
ab 7. Klasse
ab 12 Jahre
Deutsch, Spanisch, Ethik, Religion, Sozialkunde, Psychologie
Familie, Sehnsucht, Trauer, Liebe, Zusammenhalt, Krankheit, Tod, Stadt und Land
26.07.2018
Inhalt
Es ist 1993, Frida ist sechs Jahre alt und hat bisher mit ihrer Mutter in Barcelona gelebt. Aber Fridas Mutter ist gerade an der Krankheit Aids gestorben. Von nun an wird Frida bei ihrem Onkel Esteve, ihrer Tante Marga und ihrer jüngeren Cousine Anna wohnen. Die drei versuchen ihr den Start in das neue Leben so angenehm wie möglich zu machen und empfangen sie herzlich. Frida und Anna verbringen den Sommer spielend zusammen in den Wiesen und Wäldern rund um das gemütliche Landhaus. Aber so sehr sich auch alle bemühen, sie alle sind von der neuen Situation herausgefordert. Von einer Minute auf die andere kann Fridas Stimmung von ausgelassener Fröhlichkeit in nachdenkliche Traurigkeit oder unbeherrschte Wut kippen. Sie fühlt sich mit Rollenspielen in ihr altes Leben zurück und versucht dieses nicht zu vergessen. Gleichzeitig gewöhnt sie sich an das neue Familienleben und findet ihren Platz darin.
Umsetzung
Der Film erzählt Fridas ersten Sommer bei ihrer neuen Familie in Momentaufnahmen, von Anfang bis Ende aus der Sicht der Sechsjährigen. Regisseurin Carla Simón verfolgt in ihrem ersten Film dabei einen dokumentarischen Ansatz. Oft mit der Handkamera gefilmt, wird Frida in ihrer neuen Umgebung begleitet und beobachtet. Frida und Marga verstehen sich nicht ausnahmslos gut und die Balance in der neuen Familie muss zwischen den beiden ausgehandelt werden. Aber Marga ist, wenn auch manchmal an ihrer Grenze der Belastbarkeit, dabei immer wohlwollend und verständnisvoll. So bietet der Film, trotz einer eher melancholischen Grundstimmung, immer Entlastung. Und so kann „Fridas Sommer“ ein Happy End haben, auch wenn er damit endet, dass die liebgewonnene Protagonistin bitterlich weint.
Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit
Die Regisseurin erzählt in „Fridas Sommer“ ihre eigene Geschichte. Denn auch sie hat ihre aidskranke Mutter im Alter von sechs Jahren verloren und wuchs bei Verwandten auf. Auch wenn die Krankheit im Hintergrund steht, kann der Film ein Anstoß sein, die Krankheit im Unterricht zu thematisieren. Die Erzählweise der Aufeinanderfolge von Momentaufnahmen und der gezielte Einsatz von Farben fördert die emotionale Auseinandersetzung mit Fridas Erlebnissen. Das Mädchen zieht von der Großstadt Barcelona in ein kleines Dorf. Die Unterschiede zwischen den Lebensräumen können anhand ihrer Geschichte behandelt werden und mit eigenen Erfahrungen der Schüler*innen verglichen werden. Frida fängt in ihrer neuen Familie bald an, ihren Onkel und ihre Tante Mama und Papa zu nennen. Sie ist eingebettet in ein größeres Netzwerk, das sich um ihre Zukunft kümmert und für sie sorgt. Deshalb ist der Film auch ein ausgezeichneter Anlass, um über klassische Familienbilder und neue Familien zu sprechen.
Veranstaltungen
Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.
Downloads
FilmTipp_Fridas_Sommer.pdfCarla Simón
Carla Simón
Laia Artigas, Paula Robles, Bruna Cusí, David Verdaguer, Fermi Reixach u. a.
96 Min
deutsche Fassung, catalanische Originalfassung mit Untertiteln
digital, Farbe
ohne Altersbeschränkung
Grandfilm
(Auswahl) Berlinale 2017: Großer Preis der Internationalen Jury Sektion Generation KPlus, Preis für den besten Erstlingsfilm; Filmfestival Málaga 2017: Bester Spielfilm; Filmfestival Istanbul 2017: Spezialpreis der Jury; Spanischer Filmpreis Goya 2018: Beste Regienewcomerin, Bester Nebendarsteller, Beste Nach-wuchsdarstellerin; offizieller spanischer Beitrag für die Oscars 2018