Filmplakat Green Border

Green Border

Polen, Frankreich, Tschechische Republik, Belgien 2023

In Agnieszka Hollands eindringlichem Drama tauchen wir tief in die bewegende Geschichte einer syrischen Familie und einer älteren Afghanin namens Leila ein. Auf der Flucht suchen diese im Schatten der polnisch-belarusischen Grenze verzweifelt nach Zuflucht. Getäuscht durch politische Versprechen und angetrieben von der Sehnsucht nach Sicherheit, geraten sie in den undurchdringlichen Wäldern und Sümpfen zwischen alle Fronten.

Genre

Drama

Klassenstufe

ab 10. Klasse

Altersempfehlung

ab 15 Jahre

Unterrichtsfächer

Politik, Geschichte, Sozialkunde, Philosophie, Erdkunde, Ethik, Religion, fächerübergreifend: Demokratiebildung

Themen

Migration, Flucht/Gefüchtete, Grenzpolitik, Menschenrechte/-würde, globale Ungleichheiten, Rassismus, politische Verantwortung

Kinostart

01.02.2024

SchulKinoWochen

Inhalt


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Regisseurin Agnieszka Holland inszeniert GREEN BORDER als packendes Drama, inspiriert von realen Ereignissen im Jahr 2021. Der Film vermittelt die erschütternden Erfahrungen von Geflüchteten in der Ausschlusszone "Grüne Grenze" zwischen Polen und Belarus und beleuchtet die geografischen und gewaltvollen Realitäten, denen sie ausgesetzt sind. Getäuscht durch Präsident Lukaschenkos Versprechen auf politisches Asyl und einer einfachen Reise von Belarus in die EU, finden sich Geflüchtete aus Syrien, Afghanistan und dem afrikanischen Kontinent in den dichten Wäldern und Sümpfen an der Grenze zwischen Polen und Belarus wieder. Die polnischen Patrouillen spiegeln die harten Realitäten der europäischen Grenzregionen wider. Der Film stellt die Notlage der Geflüchteten eindringlich dar, wenn sie wochen- und manchmal monatelang zwischen Belarus und Polen hin- und hergebracht werden und aggressiven Kontrollen an der Grenze ausgesetzt sind – während die Behörden versuchen, die Verantwortung abzuschieben.

Umsetzung


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Der Fokus auf die intensiven Erfahrungen von Geflüchteten prägt die Erzählung. Die bewusste Wahl der Cinematographie in Schwarz-Weiß verstärkt die Atmosphäre und verleiht dem Werk eine dokumentarisch anmutende Ästhetik, die die grausame Realität der Geflüchteten an der Grenze zwischen Belarus und Polen unterstreicht. Herausragende visuelle Elemente sind Landschaftsaufnahmen, die die Schönheit und Gefahren der Grenzregion einfangen, sowie sorgfältig choreografierte Szenen, die Spannung und Drama betonen. Die bemerkenswerte Kameraführung erfasst die Handlung aus verschiedenen Blickwinkeln und verwebt die Perspektiven unterschiedlicher Charaktere. GREEN BORDER wird durch diese Elemente zu einem kraftvollen Zeugnis der aktuellen Situation in Europa und stellt kritische Fragen zu globalen Ungleichheiten, Rassismus sowie den Ursachen, die Menschen zur Flucht treiben und den Opfern, die sie auf ihrem Weg bringen müssen.

Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit


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Die filmische Darstellung beleuchtet nicht nur die Krise an der polnisch-belarusischen Grenze, sondern stellt auch umfassende Fragen zur Migrationspolitik und den Menschenrechten. Der Film ermöglicht eine kritische Analyse der Grenzpolitik in Europa, wobei die ethischen Dilemmata im Umgang mit Asylsuchenden intensiv diskutiert werden können. Die Frage, ob der Film das Leiden der Geflüchteten ausstellt, kann eine kritischen Reflexion auslösen. In diesem Kontext können Schüler*innen sich fragen, ob es Möglichkeiten gibt, diese Geschichten zu erzählen, ohne Gewalt darzustellen. Dabei können die Bedeutung genauer Darstellungen im Film sowie deren ethische Grenzen diskutiert werden. Die Frage nach der Wirksamkeit von „Horrorbildern“ als emotionaler Auslöser bietet eine Gelegenheit, Kompetenzen in der Auseinandersetzung mit visuellen Darstellungen zu fördern. Wichtig ist ein sensibler Umgang mit Schüler*innen, die durch die gewaltvollen Szenen (re-)traumatisiert werden könnten. Bedürfnisse der Schüler*innen müssen von Lehrer*innen berücksichtigt werden, eine freiwillige Teilnahme an der Filmsichtung muss ermöglicht werden.

Hinweise

Inhaltsvermerk: Wichtig ist ein sensibler Umgang mit Schüler*innen, die durch die gewaltvollen Szenen (re-)traumati-siert werden könnten. Bedürfnisse der Schüler*innen müssen von Lehrer*innen berücksichtigt werden, eine freiwillige Teilnahme an der Filmsichtung muss ermöglicht werden.

Veranstaltungen


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Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.

Autor*in: Cila Yakecã, 30.01.2024, letzte Aktualisierung: 04.07.2024

Regie

Agnieszka Holland

Buch

Maciej Pisuk, Gabriela Lazarkiewicz, Agnieszka Holland

Darsteller*innen

Jalal Altawil, Maja Ostaszewska, Tomasz Włosok, Behi Djanati Atai, Mohamad Al Rashi, Dalia Naous, Piotr Stramowski, Jaśmina Polak, Marta Stalmierska, Agata Kulesza, Maciej Stuhr, Magdalena Popławska u. a.

Länge

152 Min

Sprachfassung

deutsche Fassung, Originalfassung in Arabisch, Polnisch, Französisch, Englisch mit Untertiteln

Format

digital, schwarz-weiß

FSK

ab 12 Jahre

Verleih

Piffl Medien

Festivals

(Auswahl) Internationale Filmfestspiele Venedig 2023: Special Jury Price u. a.; Chicago International Film Festival 2023: Best International Feature; nominiert für drei European Film Awards 2023, Palm Springs International Film Festival 2024: Bridging the Borders Award

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