
Hundert Jahre Brecht
Brechts Baal, Genuss suchender Träumender, lebt und liebt das Leben. Doch bald schon durchdringt die Diktatur der Nazis die privaten Beziehungen, Hoffnungen, Sehnsüchte und Gefühle der Menschen. Der "alltägliche Faschismus" aus Mitläufertum, Gleichgültigkeit, Feigheit, Verrat, Bespitzelung und Überwachung wird Teil einer verdrängten Schuld.
Hundert Jahre Brecht
Dokumentarische Spielfilm-Collage
ab 11. Klasse
ab 15 Jahre
Deutsch, Kunst, Politik, Sozialkunde, Ethik, Philosophie, Religion
Brecht, Theater, Politik, Literaturverfilmung, Nationalsozialismus, Terror, Minderheiten, Rassismus, Flucht, Geflüchtete, Widerstand
17.08.2006
Inhalt

Brechts Baal, Genuss suchender Träumender, lebt und liebt das Leben. Doch bald schon durchdringt die Diktatur der Nazis die privaten Beziehungen, Hoffnungen, Sehnsüchte und Gefühle der Menschen. Der "alltägliche Faschismus" aus Mitläufertum, Gleichgültigkeit, Feigheit, Verrat, Bespitzelung und Überwachung wird Teil einer verdrängten Schuld. Einige wenige im Lande finden die Kraft, sich bewusst aufzulehnen; andere, die ins Exil geflüchtet sind, beginnen, sich über ihre Lage klar zu werden und Rechenschaft abzulegen.
Umsetzung

Szenen und Dialoge aus "Baal", der "Dreigroschenoper", vor allem aber aus den "Flüchtlingsgesprächen" und "Furcht und Elend des Dritten Reichs" werden zusammen mit Liedern zu einer Spielfilm-Collage montiert dramaturgisch zugespitzt durch die eindringliche Rezitation von Gedichten, Briefen und Tagebüchern Brechts durch seine Tochter Hanne Hiob. Die Fokussierung auf die "Verarbeitung" des "Dritten Reichs" ohne vordergründige Aktualisierung überlässt es dem mündigen Rezipienten, sich selbst ein Bild davon zu machen, wofür Bertolt Brechts Zeitgenossenschaft, seine präzise Beobachtungsgabe und nicht zuletzt seine literarischen Fantasien und szenischen Erfindungen stehen.
Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit

Der Film eignet sich, Kenntnisse des Brechtschen Werkes vorausgesetzt, gut für den Unterricht in der gymnasialen Oberstufe gerade auch weil er in seiner werkgetreuen Darstellungsweise zum Widerspruch anregt. Der Film setzt sich kritisch mit der Nazi-Zeit auseinander, exemplarisch vermittelt er Brechts episches Theater. Er schafft Distanz zur sprachgewaltigen Sperrigkeit und ermöglicht es Schülern anschaulich, einen eigenständigen Weg zu Facetten des Werks wie zur Aktualität dieses politischen Dramatikers, Dichters und Denkers zu suchen und zu finden.
Veranstaltungen

Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.
Downloads
Filmtipp Hundert Jahre Brecht.pdfWeiterführende Links
Informations- und Begleitmaterial des Verleihs zum FilmDer Film bei filmportal.de
Ottokar Runze
Ottokar Runze, Hanne Hiob
Udo Samel (Flüchtling), Jürgen Hentsch (Flüchtling), Christian Redl (Baal), Meret Becker (Jenny), Hanne Hiob u. a.
104 Min
deutsche Fassung
35mm, Farbe
ab 6 Jahre
Prädikat „besonders wertvoll“
Basis-Film
Empfehlung Arbeitskreis Filmbildung
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