(K)ein besonderes Bedürfnis
Enea ist 29 und noch immer Jungfrau. Ihm als Autisten fällt die Annäherung an Frauen besonders schwer, also beschließen seine Freunde, ihm zu helfen. Auf der Suche nach einer Sexualpartnerin reisen sie im VW-Bus von Italien bis nach Deutschland. Enea, aber auch seine Freunde, machen eine Menge unerwarteter Erfahrungen, die Enea weiterbringen, aber am Ende vor neue Fragen und Aufgaben stellen.
The special need
Dokumentarfilm
ab 10. Klasse
ab 15 Jahre
Deutsch, Ethik, Sozialkunde, Psychologie, Philosophie
Freundschaft, Sexualität, Menschen mit Behinderung, Autismus, Liebe, Gesellschaft, Menschenrechte, Konventionen, Prostitution
11.12.2014
Inhalt
Der 29jährige Enea möchte endlich entjungfert werden. Aber das Anbandeln zu Frauen fällt ihm schwer, denn er ist Autist und sehr unbeholfen auf der Flirt-Piste. Seine Freunde Alex und Carlo wollen ihm helfen – und reisen im VW-Bus mit ihm von Italien über Österreich bis nach Deutschland, wo sich eine Einrichtung auf die Sexualbegleitung Behinderter spezialisiert hat. Enea hat dort ersten intimen Kontakt. Bis dahin hat er auf der Reise schon viel dazu gelernt, was ihn an seiner ursprünglichen Absicht bloßer Körperlichkeit zweifeln lässt. Durch Gespräche mit Alex und Carlo und durch die Begegnung mit seiner Sexualbegleiterin Ute wird ihm sein wirkliches Ziel klarer. Er – und seine Freunde – kehren voller neuer Erfahrungen und Erkenntnisse nach Hause zurück und stehen vor einer neuen Herausforderung.
Umsetzung
Carlo Zoratti ist nicht nur Regisseur des Dokumentarfilms, sondern als ein guter Freund Eneas auch wichtiger Akteur. Ohne Off-Kommentar und mit zurückhaltender Kamera dokumentiert der Film einen wünschenswert natürlichen und unbefangenen Umgang untereinander, z.B. beim albernen Spiel mit Wasserpistolen, Enea beim erfolglosen Versuch Frauen anzusprechen und bei Gesprächen mit der Sexualbegleiterin Ute. Vom Zusammensein mit Ute zeigt der Film Szenen, die die besondere Situation, die Stimmung und Nähe einfangen, ohne Ennea oder Ute körperlich vorzuführen oder zu ästhetisieren. Die Grundstimmung des Films ist heiter und leicht, so dass Inklusion als völlig normale Sache erscheint.
Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit
Inklusion kann klappen – und ist viel leichter, wenn engagierte Freunde dabei helfen. Der Film veranschaulicht, dass das Engagement der Menschen im sozialen Umfeld maßgeblich für das Gelingen von Inklusion ist, und auch davon abhängig, wie liberal und aktiv sich eine Gesellschaft darum kümmert, z.B. durch die Schaffung von Institutionen wie das vorgestellte „Institut zur Selbst-Bestimmung Behinderter“. Die gesellschaftlichen Voraussetzungen in den unterschiedlichen Ländern und ihre Konsequenzen für das Leben Behinderter können von den Schüler/innen verglichen werden. Ein für Jugendliche relevanter Aspekt ist der Unterschied zwischen Sex, Liebe und Schwärmerei – ob es sich um ein Foto eines Models oder den angebeteten Popstar handelt. Im Film wird deutlich, dass auch Enttäuschungen ein akzeptabler Teil der Entwicklung sind und nicht dramatisiert werden müssen. Da Enneas Krankheitsbild Autismus en passant geschildert wird, ergeben sich auch Anknüpfungspunkte für das Fach Psychologie.
Veranstaltungen
Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.
Weiterführende Links
Webseite des FilmsBegründung der fbw
Mehr zum Film auf kinofenster.de
Der Film bei filmportal.de
Carlo Zoratti
Carlo Zoratti, Cosimo Bizarri
Mitwirkende: Carlo Zoratti, Enea Gabino, Alex Nazzi
84 Min
italienisch/deutsch mit deutschen Untertiteln oder deutschem Voice-Over
digital, Farbe
ab 12 Jahre
Prädikat „wertvoll“
farbfilm verleih
56. Dokfilmfestival Leipzig 2013: Goldene Taube; Dallas International Film Festival 2014: Grand Jury Prize; Trieste Film Festival (Bester Dokumentarfilm), South By Southwest Festival: Publikumspreis, International Documentary Film Festival Amsterdam (Nominierung Publikumspreis), Zagreb Dox: Bester Film eines Filmemachers unter 35
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