
Krähen - Die Natur beobachtet uns
Wir beobachten sie, sie beobachten uns: Krähen und Raben sind fast überall anzutreffen. Dank ihrer enormen kognitiven Fähigkeiten haben die intelligenten und anpassungsfähigen Vögel über Jahrtausende kollektives Wissen über uns Menschen erworben und gelernt, selbst von unseren zerstörerischen Eingriffen in die Umwelt zu profitieren. Der bildstarke Dokumentarfilm portraitiert verschiedene Arten in aller Welt und beleuchtet die ambivalente Beziehung.
Dokumentarfilm
ab 6. Klasse
ab 11 Jahre
Biologie, Erdkunde, Sozialkunde, Ethik, Kunst
Tiere, Intelligenz, Lernen, kollektives Wissen, Anpassungsfähigkeit, Beziehung Mensch-Tier, Natur und Umwelt, Lebensraum, Ökosystem, Wissenschaft/Forschung, Mythen, Märchen, Fabeln, Überflussgesellschaft
16.11.2023
Inhalt

Unglücksrabe, Seelenvogel, Gott: Durch alle Zeitalter und Kulturen zeugen Mythen, Märchen und Legenden von der Symbolkraft der klugen Raben und Krähen und der besonderen, ambivalenten Beziehung zwischen ihnen und den Menschen. Die Wissenschaft erforscht die enormen kognitiven Fähigkeiten der Rabenvögel, die mit Neugier und Vorsicht beobachten, untersuchen und lernen; die Werkzeuge herstellen, gemeinsam Fressfeinde austricksen, Gesichter erkennen können und ihr Wissen kommunizieren. Seit es Menschen gibt, folgen ihnen die anpassungsfähigen Vögel. Von jeher war der Mensch Garant für Nahrung; heute liefern etwa Städte und Landwirtschaft unbegrenzt Nachschub. Auf riesigen Mülldeponien profitieren Raben und Krähen besonders vom Konsumverhalten einer Überflussgesellschaft. Die Mehrheit der Vögel lebt dank ihrer Resilienz gut in den zerstörten Ökosystemen. Krähen gehören zum Bild dazu; nicht immer bemerkt, nicht immer in friedlicher Koexistenz, trotz ihrer Nähe zu Menschen nie domestiziert.
Umsetzung

Der Kinodokumentarfilm folgt der These, dass Rabenvögel über die Jahrtausende ein kollektives und profitables Wissen über die Menschen entwickelt haben, mit dem sie Freund und Feind unterscheiden können. In eindrucksvollen Bildern aus Europa, Nordamerika, Indien, Japan und Neukaledonien werden verschiedene Krähen- und Rabenarten mit ihren Besonderheiten portraitiert. Ihre verblüffenden Fähigkeiten und Verhalten werden auch auf ihre Koexistenz mit Menschen bezogen. Der Film trägt komplexe Informationen aus vielfältigen Quellen zusammen, von den First Nations Kanadas über Krähenjäger zu Wissenschaftlern und Rabenforschern, die Langzeitstudien durchführen. Kunstvoll animierte Sequenzen setzen ergänzend historische und mythologische Bezüge in Szene. Ein sparsam eingesetzter Off-Kommentar stellt philosophisch-kritische Fragen zum Verhältnis von Mensch und Krähen.
Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit

Für eine Wissenssammlung zu Rabenvögeln notieren die Schüler*innen jeweils drei bis fünf Fakten aus dem Film. Portraits der im Film vorgestellten Arten werden mit Recherchen (siehe Linksammlung in der Online-Version des FilmTipps) und eigenen Beobachtungen ergänzt. In Gruppenarbeit werden Mythen, Fabeln etc. aus verschiedenen Zeitaltern und Kulturen sowie wissenschaftliche Erkenntnisse gesammelt und beide Bereiche auf Zusammenhänge und Widersprüche untersucht. Die These, dass Krähen uns beobachten, ist Ansatzpunkt für eine Erforschung des (ambivalenten) Verhältnisses von Mensch und Rabenvogel, besonders hinsichtlich menschengemachter Eingriffe in die Natur. Filmszenen von Städten und Mülldeponien unterstützen die Aufgabe. Die Wirkung der Animationssequenzen und des Off-Kommentars lassen sich auf ihre Machart, Funktion und Aussagen untersuchen (was wird wie vermittelt?). Zur Interpretation bietet sich die animierte Schlussszene an (Krähe im Cockpit).
Veranstaltungen

Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.
Martin Schilt
Martin Schilt
Sprecherin: Elke Heidenreich
90 Min
deutsche Fassung
digital, Farbe
liegt noch nicht vor
DCM Filmdistribution