Filmplakat zu "Life in a Day

Life in a Day

Großbritannien 2010

Gemeinsam mit Youtube haben die Filmemacher Menschen weltweit dazu aufgerufen, Augenblicke ihres Alltags am 24.07.2010 zu filmen und einzuschicken. Ausgewählte Ausschnitte wurden in der Abfolge eines Tagesablaufs zusammengefügt. Die Inhalte der Videos sind rührend bis schlicht banal, auf Erläuterungen wurde weitgehend verzichtet. Relevant für den Unterricht wird der Film in seiner formal-ästhetischen Betrachtung und als Teil eines medialen Phänomens.

Originaltitel

Life in a Day

Genre

Dokumentarfilm

Klassenstufe

ab 9. Klasse

Altersempfehlung

ab 14 Jahre

Unterrichtsfächer

Ethik, Philosophie, Sozialkunde, Kunst, Deutsch

Themen

Medien,Fremde Kulturen, Globalisierung, Identität, Kommunikation, Werte

Kinostart

09.06.2011

Inhalt


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Dem Aufruf der Filmemacher und des Internet-Videoportals Youtube, Augenblicke des Alltags am 24.07.2010 zu filmen und einzuschicken, folgten Menschen aus 192 Ländern. Aus 4500 Stunden Filmmaterial wurden mosaikartig und in der Abfolge eines Tagesablaufs ausgewählte Ausschnitte zusammengefügt. Gezeigt werden alltägliche Situationen wie Zähneputzen, Toilettengang, die Zubereitung von Mahlzeiten, religiöse Rituale, Reisernte, Radfahren, Spielen oder das Hüten von Ziegen, aber auch besondere Momente wie Geburten, Hochzeitsfeiern, die erste Rasur eines Jungen oder ein Mädchen, das eine Menschenpyramide erklimmt. Eine Rolle spielen Babys, Kinder und Erwachsene, Arme und Reiche, kranke und vitale Menschen und eine Bandbreite menschlicher Emotionen; es gibt Streit, Gewaltausbrüche, gemeinsames Scherzen, gegenseitigen Trost, Liebesgeständnisse und Heiratsanträge. Vereinzelt geht es auch um politische Themen. Drei Fragen hatten die Filmemacher den Aufnahmen vorausgeschickt: Was liebst du am meisten? Was fürchtest du am meisten? Und was befindet sich in deiner Tasche?

Umsetzung


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Die einzelnen Videos unterscheiden sich in technischer Qualität, inhaltlicher Intensität und der Art ihrer Gestaltung stark. Es gibt subjektive Kameraperspektiven und solche Blicke, bei denen die Beziehung zwischen Filmenden und Gefilmten bedeutsam ist, lange und kurze Ausschnitte, die in schnellem Stakkato bloße Eindrücke wiedergeben, und solche, die wiederholt auftauchen und eine eigene Dramaturgie entwickeln. Sehr rührende Szenen wechseln sich mit schlicht banalen Momenten oder auch idyllischen Naturbildern ab. Eine Klammer bildet neben der Orientierung am Tagesablauf auch die erkennbare Tendenz zur Emotionalisierung, zum Beispiel durch suggestive Bilder und den Einsatz der Musik.

Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit


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Die Videos spiegeln eine Vielzahl an Perspektiven und die jeweilige Substanz der einzelnen Inhalte ist sehr unterschiedlich zu bewerten. Der Einfluss der Filmemacher erschöpft sich weitestgehend in der Auswahl und im Arrangement der Filmausschnitte. Darin liegt eine Begrenzung der Aussagekraft des Films, die ihn für die pädagogische Arbeit weniger inhaltlich, jedoch formal-ästhetisch und als zeitaktuelles Zeugnis relevant macht. Wesentlich ist seine Betrachtung auf dem Hintergrund des medialen Phänomens „Youtube". So kann der Film im Ethik-, Philosophie- oder Sozialkundeunterricht zur Reflexion der Themen Internetgeneration, Globalisierung und des Kulturbegriffs dienen. Die Tatsache, dass der Film keine Hinweise auf die jeweiligen Drehorte gibt, erscheint programmatisch; sie betont die Zusammengehörigkeit und das Einheitliche einer globalen Internetgemeinde. Hier kann diskutiert werden: Können Youtube oder andere große Internetplattformen tatsächlich eine globale Kultur produzieren? Ist es dafür notwendig, dass Menschen ihre intimsten Momente öffentlich machen? Was könnten die Motive dieser Menschen sein? Geht es um Zugehörigkeit, Kommunikation oder um „fünfzehn Minuten Ruhm"? Ist dieser Films ein Beispiel dieser globalen Kultur? In Kunst oder Deutsch könnte die besondere formale Struktur des Films zum Unterrichtsgegenstand werden.

Veranstaltungen


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Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.

Autorin: Lisa Gadatsch, 22.05.2011, letzte Aktualisierung: 05.10.2016

Regie

Kevin Macdonald

Buch

Konzept: Kevin Macdonald, Ridley Scott, Youtube

Länge

95 Min

Sprachfassung

Original mit deutschen Untertiteln

Format

35mm, Farbe

FSK

ab 6 Jahre

Verleih

Rapid Eyes Movies

Festivals

61. Berlinale 2011, Sektion Panorama

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