Filmplakat Lola

Lola

Irland, Großbritannien 2023

Experimenteller, auf grobkörnigem 16mm- und 35mm-Film gedrehter Found-Footage-Zeitreise-Thriller über zwei Schwestern, die mit Hilfe einer selbst entwickelten Maschine Töne und Bilder aus der Zukunft empfangen und dadurch nicht nur beginnen, begeistert Musik aus der Zukunft zu hören, sondern auch den Verlauf des Zweiten Weltkriegs verändern. Der Film entwickelt eine neuartige Filmsprache und eröffnet vielfältige Anknüpfungspunkte, von der Bedeutung der Popkultur über die Kontingenz historischer Entwicklungen bis hin zum Wahrheitsanspruch filmischer Bilder.

Genre

Drama, Science Fiction

Klassenstufe

ab 10. Klasse

Altersempfehlung

ab 15 Jahre

Unterrichtsfächer

Kunst, Englisch, Musik, Geschichte, Politik, Ethik

Themen

Zweiter Weltkrieg, Popkultur, Musik, Diktatur, Verantwortung, Krieg/Kriegsfolgen, Emanzipation, Faschismus, Filmgeschichte

Kinostart

28.12.2023

Inhalt


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Im London des Jahres 1941 erfinden die Schwestern Thom und Mars eine Maschine namens Lola, mit der sie Radio- und Fernsehschnipsel aus der Zukunft empfangen können. So entdecken sie in den Wirren des Zweiten Weltkriegs die Musik von David Bowie, Bob Dylan und den Kinks. Es scheint, als könne Pop- und Rockmusik aus der Zukunft die Welt verändern und den Krieg beenden. Doch Musik allein reicht nicht, und so beschließen die Schwestern, ihre Maschine dem Militär zur Verfügung zu stellen, beginnen militärische Informationen aus der Zukunft abzufangen und helfen so der britischen Armee entscheidend im Kampf gegen die Nazis. Schließlich wird Thom aber immer besessener von Lolas Macht und übersieht schließlich die Unvollkommenheit und Fehlbarkeit der Maschine, die den Lauf der Geschichte schlussendlich in eine fatale Richtung lenkt.

Umsetzung


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Das Langfilmdebüt des irischen Regisseurs Andrew Legge ist ein ungewöhnliches filmisches Experiment, das klassische Elemente des Zeitreisefilms fast spielerisch mit einer eigenwilligen Found-Footage-Ästhetik verbindet. Der Film inszeniert sich als zufällig aufgefundenes Artefakt, die Montage kombiniert scheinbare Aufnahmen der Schwestern, die ihre Erfindung und ihre Zeitspiele auf grobkörnigem Schwarzweißfilm aufzeichnen. So besteht der Film aus verwackelten, künstlich gealterten Handkameraaufnahmen auf 16-mm- und 35-mm-Film, die mit dokumentarischen Wochenschauaufnahmen und privaten Heimvideos kombiniert werden. Das Fiktionale und das Dokumentarische berühren sich dabei ständig, die Amateuraufnahmen verbinden sich mit einem aufwendig inszenierten Science-Fiction-Plot und Historienthriller, in dem prominent die revolutionäre Kraft, aber auch das faschistische Potential von Pop- und Rockmusik thematisiert wird. Es geht aber ebenso um die Macht filmischer Bilder und Klänge, wie sie auf zwei junge Frauen in den 1940er Jahren emanzipatorisch wirken, wie sie Geschichte verändern, aber auch täuschen und korrumpieren können

Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit


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Die experimentelle Herangehensweise des Films bietet vielfältige Anknüpfungspunkte: Zunächst sollte die filmische Form und ihre Wirkung diskutiert werden: Welche Kameratechniken wurden eingesetzt und welche Kameratechnik gab es in den 1940er Jahren tatsächlich schon. Der Film lädt auch dazu ein, sich mit der Fragilität von filmischen Bildern auseinanderzusetzen. So vertrauen die Schwestern und später auch das britische Militär den Tönen und Bildern aus der Zukunft und hinterfragen diese erst viel zu spät. Da die Handlung in Großbritannien während des Zweiten Weltkriegs spielt, kann im Geschichtsunterricht die Rolle Großbritanniens und des damaligen Premierministers Winston Churchill thematisiert werden. Wie war der Kriegsverlauf und welche alternative Realität eröffnet der Film im letzten Drittel? Zentral für den Film ist die Wirkmacht populärer Musik, im Musikunterricht kann gefragt werden, wie diese die eigene Vorstellungskraft erweitern, aber auch zu Propagandazwecken missbraucht werden kann.

Veranstaltungen


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Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.

Downloads

FilmTipp_Lola.pdf

Autor*in: Moritz Stock, 30.11.2023, letzte Aktualisierung: 25.01.2024

Regie

Andrew Legge

Buch

Angeli Macfarlane

Darsteller*innen

Emma Appleton, Stefanie Martini,Rory Fleck Byrne, Theodora Brabazon Legge, Francesca Brabazon Legge u. a.

Länge

79 Min

Sprachfassung

deutsche Fassung, englische Originalfassung mit Untertiteln

Format

16mm, 35mm, digitalisiert, schwarz-weiß

FSK

ab 12 Jahre

Verleih

Neue Visionen Filmverleih

Festivals

Locarno Filmfestival; Edinburgh International Film Festival, IFF Rotterdam

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