filmplakat Monsieur Lazhar

Monsieur Lazhar

Kanada 2011

Eine Schulklasse ist mit dem Selbstmord ihrer Klassenlehrerin konfrontiert, die sich im Klassenzimmer erhängt hat. Bachir Lazhar, ein in Kanada Asyl suchender algerischer Flüchtling, tritt die Nachfolge der beliebten Lehrerin an und muss seine Rolle in dieser schwierigen Situation finden.

Originaltitel

Monsieur Lazhar

Genre

Drama

Klassenstufe

ab 9. Klasse

Altersempfehlung

ab 14 Jahre

Unterrichtsfächer

Sozialkunde, Religion/Ethik, Französisch

Themen

Integration, Flucht, Recht auf Asyl, Suizid, Trauer

Kinostart

12.04.2012

Inhalt


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Eine Schulklasse ist mit dem Selbstmord ihrer Klassenlehrerin konfrontiert, die sich im Klassenzimmer erhängt hat. Bachir Lazhar, ein in Kanada Asyl suchender algerischer Flüchtling, tritt die Nachfolge der beliebten Lehrerin an und muss seine Rolle in dieser schwierigen Situation finden. Wie kann er als Nachfolge für die beliebte Lehrerin mit seiner eigenen Pädagogik Akzeptanz gewinnen? Wie gehen Schulleitung, Kollegium, Lehrer und Schüler mit dem Thema Tod und Selbstmord um und welchen Weg findet Bachir Lazhar selber, um den Schülern bei der Aufarbeitung ihrer Trauer zu begleiten. In diese Handlung verwebt sich das eigene Schicksal des Monsieur Lazhar, die eigene Aufarbeitung seiner Geschichte als politisch Verfolgter und Asylsuchender in Kanada.

Umsetzung


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Lassen die Themen Trauer, Tod, Asyl und Flucht eine emotionale Überladung befürchten, so gelingt es dem Film bei gleichzeitiger emotionaler Nähe, Distanz zu wahren. Mit der Fassung, mit der der Hauptprotagonist sein eigenes Schicksal trägt und den Emotionen seiner Schüler stand hält, bewegt sich auch die Kamera still und respektvoll durch den Film. Dabei zeichnet er genaue Portraits seiner drei Hauptfiguren ohne deren Position im sozialen Gefüge der Klasse außer acht zu lassen. Dass die Verhandlung der genannten «großen Themen» nicht oberflächig bleibt, ist der Subtilität zu verdanken, mit der der Regisseur Nebenschauplätze und Randbeobachtungen in die Filmhandlung einflechtet, die die Haupthandlungsstränge um weitere Perspektiven bereichern. Bei aller Dramatik kippt der Film niemals ins Melodramatische und bewahrt sich Humor und Leichtigkeit.

Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit


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Wie gehen «die Kinder» und wie gehen «die Erwachsenen» mit dem Selbstmord der Lehrerin um? Wie lässt sich erklären, was sich nicht verstehen lässt und welche Rolle spielt das Gefühl der Schuld? Diese Fragen, die der Film aufwirft, bieten Diskussionsstoff für die Fächer Religion und Ethik, insbesondere die Frage nach der Tabuisierung der Themen Trauer und Tod. Auch das Thema Flucht und Integration bieten Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit. Vor allem interessant ist, wie die interkulturelle Curriculum und Romantisierung der Kolonialgeschichte, wie sie im Film in der Schule praktiziert werden, mit der Realität des Lehrers konfrontiert werden. In diesem Zusammenhang kann im Französisch-Unterricht das Thema der Frankophonie thematisiert werden, z.B. die Frage wie sich der algerische Lehrer und die quebecer Lehrer zum französischen Bildungskanon und zur französischen Hochsprache verhalten.

Veranstaltungen


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Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.

Autor*in: Elena Solte, 07.02.2012, letzte Aktualisierung: 29.04.2020

Regie

Philippe Falardeau

Buch

Philippe Falardeau nach der Vorlage des Dramas Bachir Lazhar  von Evelyne de la Cheneliere

Darsteller*innen

Mohamed Fellag, Sophie Nélisse, Émilien Néron

Länge

94 min

Sprachfassung

deutsche Fassung, Orginal mit dt. Untertiteln, Originalfassung

Format

35mm, Farbe

FSK

ab 6 Jahre

Verleih

Arsenal Filmverleih

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