
Narziß und Goldmund
Eine Freundschaft zwischen zwei gegensätzlichen Menschen – davon erzählt Hermann Hesses Buch „Narziß und Goldmund“. Oscar-Preisträger Stefan Ruzowitzky bringt die Geschichte aus dem Mittelalter ins Kino von heute. Dabei entwickelt er aus einem Text, der viele tiefenpsychologische Reflexionen enthält, ein spannendes Drama mit eindrucksvollen Bildern.
Literaturverfilmung, Drama, (Historien-)Drama
ab 10. Klasse
ab 15 Jahre
Deutsch, Geschichte, Philosophie, Ethik, Religion, Sozialkunde, Psychologie
Freundschaft, Lebenskunst und Lebenssinn, Mittelalter, Bildende Kunst, Psychologie, Religion
12.03.2020
Inhalt

Kloster Mariabronn im Mittelalter: Der wissbegierige Novize Narziß bereitet sich auf ein Leben vor, das auf Gebet, Bibelstudium und selbstgenügsame Arbeit ausgerichtet sein soll. Er ist zunächst wenig begeistert davon, dass er sich um Goldmund kümmern soll, einen quirligen und abenteuerlustigen Jungen, der von seinem Vater ins Kloster abgeschoben wurde. Trotz aller Gegensätze entwickelt sich zwischen den beiden eine tiefe Freundschaft. Während Narziß seinen angestrebten Weg weitergeht, zieht Goldmund in die Welt hinaus. Er hat zahlreiche Liebschaften, könnte zu einem erfolgreichen Bildhauer werden und bleibt doch immer ein Suchender, den der frühe Verlust der Mutter fortwährend quält. Als er von Narziß vor der drohenden Hinrichtung gerettet und ins Kloster zurückgeholt wird, scheint alles gut zu werden. Aber unter den Mönchen gibt es Vorbehalte gegenüber Goldmunds expressiver Schnitzkunst. Und Narziß empfindet für Goldmund mehr, als er nach außen zeigen darf.
Umsetzung

Hermann Hesse ging es in seiner Erzählung vor allem um die Beziehung zwischen zwei modellhaften Figuren, an denen er die tiefenpsychologischen Erkenntnisse des frühen 20. Jahrhunderts verdeutlichte. Geschickte dramaturgische Eingriffe verwandeln die Geschichte in einen spannenden Filmplot, der Inneres nach außen kehrt, was gelegentlich allerdings etwas vereinfacht dargestellt wird. Die überaus gelungene Besetzung der Hauptrollen lässt die Gegensätze zwischen den beiden Charakteren präzise hervortreten und die weiblichen Figuren erhalten gegenüber der Buchvorlage mehr Präsenz und Stärke. Der Film zeigt ein atmosphärisch dichtes und keineswegs romantisierendes Mittelalter. Er ist nicht in erster Linie ein Historienfilm, sondern vor allem ein psychologisierendes Drama über eine Freundschaft zweier Menschen, die sich trotz ihrer gegenläufigen Lebensentwürfe immer wieder einander zuwenden.
Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit

Was bedeutet Freundschaft? Welche grundlegenden Prägungen bestimmen den eigenen Lebensweg? Wie können Menschen zu Individuen heranwachsen und gleichzeitig ihre Beziehungen zu anderen weiterentwickeln? Der Film „Narziß und Goldmund“ bietet eine vielfältig einsetzbare Folie für solche grundlegende Lebensthemen. Sie können sowohl in Kontexte des literarischen Verstehens als auch in den Ethikunterricht (Frage nach dem gelingenden Leben) eingebettet werden. Zudem bieten sich historische Erkundungen zur Rolle von Klöstern oder zu religiöser Kunst an. Die große Distanz zum Geschehen kann helfen, dem zeitlosen Kern der Geschichte nachzuspüren.
Veranstaltungen

Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.
Weiterführende Links
Webeite des VerleihsDer Film bei filmportal.de
Interaktives Unterrichtsmaterial von Ammma
Stefan Ruzowitzky
Stefan Ruzowitzky, Co-Autor Robert Gold nach der Erzählung von Hermann Hesse
Sabin Tambrea, Jannis Niewöhner, Emilia Schüle, André H. Hennicke, Uwe Ochsenknecht, Henriette Confurius, Kida Khodr Ramadan u. a.
118 Min
deutsche Originalfassung, barrierefreie Fassungen verfügbar
digital, Farbe
ab 12 Jahre
Sony Pictures Entertainment
Weiterführende Links
Webeite des VerleihsDer Film bei filmportal.de
Interaktives Unterrichtsmaterial von Ammma