Filmplakat zu "Neukölln Unlimited"

Neukölln Unlimited

Deutschland, 2010

Agostino Imondi und Dietmar Ratsch porträtieren die aus dem Libanon stammende Familie Akkouch, die seit 16 Jahren um ihr Bleiberecht in Deutschland kämpft. Der Film zeigt ein packendes Stück deutscher Alltagsrealität, in dessen Mittelpunkt drei junge Menschen stehen, die in Berlin-Neukölln ihre Heimat und im HipHop und Breakdance eine eigene Sprache gefunden haben.

Originaltitel

Neukölln Unlimited

Genre

Dokumentarfilm

Klassenstufe

ab 9. Klasse

Altersempfehlung

ab 14 Jahre

Unterrichtsfächer

Sozial/Gemeinschaftskunde, Politik, Musik, Ethik, Deutsch

Themen

Migration, Flüchtlinge, Heimat, Jugend/Jugendliche/Jugendkultur, Musik, Tanz, Familie, Individuum und Gesellschaft

Kinostart

08.04.2010

Inhalt


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Berlin-Neukölln, für viele vor allem ein Problembezirk, für Lial (19) und ihre Brüder Hassan (18) und Maradona (14) jedoch Heimat. Seit frühester Kindheit leben die Geschwister Akkouch in diesem Stadtteil. Sie haben dort Lesen und Schreiben gelernt, Freundschaften geschlossen und ihre Leidenschaft für HipHop und Breakdance – alle drei sind begabte und erfolgreiche Musiker bzw. Tänzer – entdeckt. Neukölln, das ist ihr Zuhause, aber dieses Zuhause steht auf einem wackeligen Fundament: Die sechsköpfige Familie Akkouch stammt aus dem Libanon und lebt seit über 16 Jahren ohne sicheren Aufenthaltsstatus in Berlin. Die Angst vor Abschiebung ist ein ständiger Begleiter, zumal die Akkouchs 2003 bereits einmal des Landes verwiesen wurden. "Neukölln Umlimited" dokumentiert den Alltag der drei Jugendlichen, die neben Schule, Ausbildung und Arbeit engagiert für das Bleiberecht ihrer Familie kämpfen und aus Musik und Tanz die nötige Kraft dafür schöpfen.

Umsetzung


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"Neukölln Umlimited" taucht in die Lebenswelt der Protagonisten/innen ein, ohne sie zu bewerten und ohne gängige Klischees von Migranten/innen zu bemühen. Dabei schlägt sich der Film jedoch eindeutig auf die Seite von Lial, Hassan und Maradona, deren Erleben im Mittelpunkt steht, und die vor der Kamera auch persönliche Konflikte austragen. Besonders deutlich wird die Erzählhaltung in den Szenen, in denen Hassan im Off-Kommentar von der Abschiebung im Jahr 2003 berichtet. Die Erinnerungen an die erzwungene Ausreise und das Fremdsein im Libanon werden in animierten, comicartigen Sequenzen illustriert; ein Kunstgriff, der große emotionale Nähe zu den Protagonisten/innen erzeugt. Verbindendes Element im Film sind die Tanz- und Gesangsszenen, in denen die Geschwister ihre Gefühle zum Ausdruck bringen und die ferner authentische Einblicke in eine spezifische Jugendszene gewähren.

Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit


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Die Dokumentation ist ein geeigneter Aufhänger für Themen wie deutsche Ausländerpolitik und Lebensrealitäten von Migranten/innen in Deutschland. In diesem Zusammenhang lassen sich auch Begriffe wie "Integration", "Staatsbürgerschaft" und "Heimat" kritisch hinterfragen, zeigen sich doch vor allem Lial und Hassan, die sich in ihrem vermeintlichen Heimatland Libanon fremd fühlen, sozial engagierter und etablierter als manche ihrer Altersgenossen/innen mit deutschem Pass. Darüber hinaus porträtiert der Film anhand der drei Hauptfiguren Teile der Berliner HipHop- und Breakdance-Szene, wobei hier nach den (schwarzen) Wurzeln dieser Jugendkultur in den USA geforscht werden und mit der Situation in Deutschland verglichen werden kann. Deutlich wird im Film, dass Musik und Tanz eine Identität stiftende Funktion haben; für die Geschwister Akkouch sind sie nicht coole Pose, sondern persönlicher Ausdruck, Leidenschaft und Lebensinhalt.

Veranstaltungen


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Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.

Autor*in: Kirsten Taylor, 01.03.2010, letzte Aktualisierung: 05.10.2016

Regie

Agostino Imondi, Dietmar Ratsch

Buch

Agostino Imondi

Darsteller*innen

Mitwirkende: Lial Akkouch, Hassan Akkouch, Maradona Akkouch u. a.

Länge

96 Min

Sprachfassung

deutsches und arabisches Original mit dt. Untertiteln

Format

35mm, digital

FSK

ohne Altersbeschränkung

Verleih

GMfilms

Festivals

Berlinale 2010, Sektion Generation 14plus: Gläserner Bär

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