Filmplakat Online für Anfänger

Online für Anfänger

Frankreich 2020

Als wäre es nicht schon schwer genug, über die Runden zu kommen und persönliche Krisen durchzustehen, werden Marie, Christine und Bertrand auch noch im Internet abgezockt, ausspioniert, diffamiert und unter Druck gesetzt. Damals, bei der Gelbwestenbewegung, haben die befreundeten Nachbar*innen gemeinsam protestiert – warum es nicht wieder tun? Mit dem Mut der Verzweiflung und mit Hilfe eines Hackers treten sie den Kampf gegen die Goliaths des Internet an.

Originaltitel

Effacer l’historique

Genre

Tragikomödie, Sozialsatire

Klassenstufe

ab 9. Klasse

Altersempfehlung

ab 14 Jahre

Unterrichtsfächer

Ethik, Informatik/MINT, Medienkunde, Französisch, Wirtschaft, Politik, Deutsch, Philosophie

Themen

Internet, soziale Medien, Big Data, Datenschutz, Cybermobbing, Familie, Gesellschaftskritik, Individuum (und Gesellschaft), Arbeitslosigkeit, Schulden, Solidarität, Künstliche Intelligenz, Existenzangst, Leistungsdruck, Digitalisierung

Kinostart

28.10.2021

Inhalt


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Smartphone, soziale Medien, Streaming- und Shoppingportale: Längst gehören sie zum täglichen Leben. Auch Marie, Bertrand und Christine, alle mittleren Alters und nicht gerade Gewinnertypen, nutzen die digitalen Errungenschaften, die das Leben einfacher und besser machen… Von wegen! Marie, von Mann und Sohn verlassen, wird mit einem Sextape erpresst. Witwer Bertrand ist hoch verschuldet, seine Tochter in der Schule Opfer von Cybermobbing. Christine erhält für ihren Chauffeurjob nur schlechte Bewertungen und ist obendrein seriensüchtig. Alle Bemühungen der drei, etwas zu ändern, sind vergebens. Ein Hacker namens Gott soll Abhilfe schaffen, doch gegen die „Cloud“ ist auch er machtlos. Um ihre privaten Daten zurückzuholen, fliegt Marie ins kalifornische Silicon Valley zum Sitz von Google, Bertrand zu Facebook nach Irland. Soweit der Plan…

Umsetzung


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Die französische Sozialsatire übt mit anarchischem Humor Kritik an der modernen digitalisierten, globalisierten Gesellschaft. Konkret in den Problemen seiner Protagonist*innen und in unzähligen Anspielungen zeigt der Film absurde Auswüchse und vor allem Folgen wie Überforderung, Kontrollverlust, Fremdbestimmung und Abhängigkeit von Internetanbietern und sozialen Medien, die schnell zu übermächtigen Gegnern werden. Umso mehr, als die drei Hauptfiguren als Antiheld*innen mit sehr menschlichen Schwächen charakterisiert sind. Soziale Isolation, Verschuldung, Existenzängste, Verlust von Privatsphäre und Datensicherheit sind der hohe Preis für den versprochenen Komfort allzeit verfügbarer Onlineangebote. Der Film macht aber auch deutlich, dass sie nicht unbedingt die Wahl haben, egal, wie sehr sie kämpfen.

Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit


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Worin besteht die Gesellschaftskritik des Films? Was ist, was kann Satire? Die Hauptfiguren sind als Antiheld*innen charakterisiert, erfolg- und machtlos im Leben wie im Internet: Marie lässt sich gleich zwei Mal betrunken beim Sex filmen, Bertrand verliebt sich in eine KI, eine künstliche Intelligenz, Christines Binge-Sucht kostet sie Job und Partner. Macht sie das zu Versager*innen – oder bloß menschlich? Ist der „Sozialschmarotzer“ ein Gewinner? (Wie) kann man sich vor Datenklau und Manipulation im Internet schützen? Obwohl benachbart, haben die drei sich erst durch die einstige „Gelbwestenbewegung“ kennengelernt. Inwiefern ist dies wichtig für die Filmhandlung? Der Film nimmt „Deus ex Machina“ wörtlich: Ein Hacker namens „GOD“, hoch oben im Windrad, greift in das Schicksal der Figuren ein. Die Kamera-Totalen sollen laut dem Regieduo zum „Bilder erkunden“ animieren und lassen die Figuren in Bezug zu ihrem Umfeld klein erscheinen.

Veranstaltungen


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Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.

Autor*in: ulrike Seyffarth, 27.09.2021, letzte Aktualisierung: 30.09.2021

Regie

Benoît Delépine, Gustave Kervern

Buch

Benoît Delépine, Gustave Kervern

Darsteller*innen

Blanche Gardin, Denis Podalydès, Corinne Masiero u. a.

Länge

106 Min

Sprachfassung

deutsche Fassung, französische Originalfassung, auch mit deutschen Untertiteln

Format

digital, Farbe

FSK

ab 12 Jahre

Verleih

X-Verleih

Festivals

(Auswahl) Berlinale 2020: Silberner Bär; Lissabon & Estoril Film Festival Portugal 2020: Auszeichnung „Künstlerischer Beitrag“ für Blanche Gardin; Sevilla Europäisches Filmfestival Spanien 2020; Luxembourg City Film Festival 2020; Nominierung für das Beste Originaldrehbuch bei den César Awards, Frankreich 2021

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