
Papst Franziskus - Ein Mann seines Wortes
Papst Franziskus ist für viele Gläubige ein Hoffnungsträger für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung in einer globalisierten Welt. Wie der argentinische Papst seine Reformideen vorantreibt und sich in aller Welt dafür einsetzt, zeigt Wim Wenders in seinem Dokumentarfilm, der auf Initiative des Vatikans entstand und von großem Respekt für den Kirchenführer geprägt ist, der sich in die Tradition des Kirchenreformers Franz von Assisi stellt.
Dokumentarfilm
ab 8. Klasse
ab 13 Jahre
Religion, Ethik, Politik , Sozialkunde, Deutsch
Religion, katholische Kirche, Papst, Ethik, Menschenrechte, Umweltschutz, Frieden, Gerechtigkeit, Minderheiten, Armut, Rassismus, sexueller Missbrauch, Gemeinwohl, Christentum, Humanismus, Migration, Schöpfung
14.06.2018
Inhalt

Der 72-jährige Regisseur Wim Wenders gestaltete auf Einladung des Vatikans einen Dokumentarfilm, den er explizit nicht als Porträt über Franziskus, sondern als Film mit ihm angelegt hat. In längeren Sequenzen, die auf Interviews beruhen, wendet sich der 81-jährige Argentinier direkt an die Zuschauer und gewährt so umfassende Einblicke in seine Überzeugungen zu Schlüsselthemen wie Frieden und Glauben, Immigration und soziale Ungerechtigkeit, Familie und Sexualität. Zahlreiche Bildfolgen dokumentieren die Besuche des Oberhauptes der katholischen Kirche in aller Welt, so in Yad Vashem in Jerusalem und bei den Vereinten Nationen in New York, aber auch in Flüchtlingslagern und Gefängnissen. Zugleich arbeitet Wenders heraus, wie sehr sich Jorge Mario Bergoglio in der Tradition des Heiligen Franz von Assisi sieht, der für eine grundlegende Erneuerung der Kirche, Hinwendung zu den Armen und Liebe zur Natur sieht.
Umsetzung

Kernstück des Films sind die direkten Ansprachen des Papstes an das Publikum, die auf vier Interviews beruhen. Wenders, der weder zu hören noch zu sehen ist, setzte dabei ein Interrotron ein, eine Art umfunktionierter Teleprompter, der es dem Papst erlaubt, über einen Spiegel Wenders zu sehen, nicht aber die Kamera. Beim Zuschauer entsteht so der Eindruck, der Papst sehe ihm direkt in die Augen. Entwickelt wurde dieses Verfahren vom US-Dokumentaristen Errol Morris. Bei den Impressionen von den Papstreisen in aller Welt konnte Wenders auf Archivmaterial des Vatikans zurückgreifen. Nachgestellte Szenen zum Leben des Franz von Assisi (1181-1226) wurden mit einer Handkurbelkamera aus den 1920er Jahren in Schwarzweiß in Assisi gedreht. Sie verdeutlichen die enge Verbundenheit von Franziskus mit dem Kirchenreformer, dessen Namen sich der 266. Papst als erster der Kirchengeschichte zugelegt hat.
Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit

Die Bildungsarbeit mit dem Film wird dadurch erleichtert, dass Franziskus mit seiner programmatischen Orientierung am Gemeinwohl und seinen humanistischen Überzeugungen auch und gerade Jugendliche anspricht. Seine Reformansätze legen es nahe, im Unterricht zu diskutieren, wie diese mit Widerständen in der eigenen Institution und kirchenrechtlichen Hürden kollidieren. Wenders reklamiert, dass der Film sich nicht an Katholiken oder Christen, sondern an Menschen aller Religionen richtet. Ist ihm das gelungen? Der Filmtitel suggeriert, dass Franziskus ein Mann ist, der lebt, was er predigt. Wie glaubwürdig ist sein Auftreten, wie ernst sein Erneuerungswille? Der Papst war schon oft Protagonist in Kinofilmen. Wie unterscheidet sich Wenders' Konzept von anderen Ansätzen wie etwa "Johannes XXIII – Für eine Welt in Frieden", "Francesco und der Papst" oder "Habemus Papam"?
Veranstaltungen

Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.
Wim Wenders
Wim Wenders, David Rosier
Mitwirkende: Papst Franziskus, Ignazio Oliva, Carlo Faconetti, Daniele de Angelis, Ordensfrau Eufemia u. a.
96 Min
deutsche Originalfassung, teils untertitelt; barrierefreie Fassungen über Greta & Starks verfügbar
digital, Farbe
ohne Altersbeschränkung
Prädikat "besonders wertvoll"
Universal Pictures International Germany
Filmfestspiele Cannes 2018, Special Screening