Filmplakat zu "Paranoid Park"

Paranoid Park

USA 2007

"Paranoid Park" heißt der alternative Skateboard-Park in Portland, Oregon, der ganz in der Hand jugendlicher Skater ist. Mit seinem ersten Besuch allein im "Paranoid Park" verbindet Alex eine einschneidende existenzielle Erfahrung: Durch sein Verschulden kommt ein Wachmann ums Leben.

Originaltitel

Paranoid Park

Genre

Jugendfilm

Klassenstufe

ab 11. Klasse

Altersempfehlung

ab 16 Jahre

Unterrichtsfächer

Englisch, Deutsch, Kunst, Musik

Themen

Außenseiter, Erwachsenwerden, Identität, Individuum und Gesellschaft, Freundschaft, Familie, Jugendkultur

Kinostart

15.05.2008

Inhalt


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"Paranoid Park" heißt der alternative Skateboard-Park in Portland, Oregon, der ganz in der Hand jugendlicher Skater ist. "Paranoid Park" ist auch das Wort, das der Protagonist, Alex, in der ersten Einstellung des Films auf seinem Schreibblock notiert. Mit seinem ersten Besuch allein im "Paranoid Park" verbindet Alex eine einschneidende existenzielle Erfahrung: Durch sein Verschulden kommt ein Wachmann ums Leben; er gerät unter einen fahrenden Zug, sein Körper wird in der Mitte zerteilt. Nach dem Tod des Wachmanns bleibt Alex allein mit seiner "Tat", die ihn von seiner Umwelt isoliert. Um diese zentrale Erfahrung von Alex herum baut der Film seine Handlung, die aus Fragmenten besteht: Alex beim Aufschreiben des Erlebten; Polizeiermittlungen in Alex’ Schule; Alex’ Trennung von seiner Freundin Jennifer; Alex’ Gespräche mit einer anderen Freundin, Macey, die ihn auf die Idee bringt, in Form eines Briefs aufzuschreiben, wovon er nicht erzählen kann.

Umsetzung


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Wie auch schon in Gus van Sants Vorgängerfilmen "Gerry", "Elephant" und "Last Days" verläuft die filmische Narration hier nicht linear. Anders als in den genannten Filmen liegt in "Paranoid Park" der dramaturgische Höhepunkt der Narration in der Vergangenheit und kann nur rückblickend erzählt werden. Der Film steuert folglich nicht auf die Katastrophe zu, sondern kehrt mittels diskontinuierlicher Montage immer wieder zu ihr zurück. Das Aufschreiben des Erlebten und Alex’ Off-Erzählerstimme wie die Interviews mit der Polizei strukturieren die Handlung, die ansonsten über weite Strecken die Wirkung eines ästhetisch verfremdeten Bewusstseinsstroms annimmt: fragmentierte Narration mit häufigen Szenenwechseln und -wiederholungen, beobachtende Kamera, dokumentarische Super8-Aufnahmen, Zeitlupen, Musik aus dem Off mit Wechsel von verschiedensten Musikstilen. Der Film setzt – anders als der Roman von Blake Nelson – die Außenperspektive auf die Figur und ihr Erleben an die Stelle von psychologisierender und moralisierender Erforschung ihrer Innenperspektive. Auf diese Weise erhält die singuläre Erfahrung von Alex eine universelle Grundierung, die sich auch als allgemeine Adoleszenzerfahrung deuten lässt.

Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit


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Ausgehend von der ästhetischen Erfahrung der SchülerInnen bei der Filmsichtung sollte der Frage nachgegangen werden, welche Position der Zuschauer zum Film und seiner Hauptfigur einnimmt und durch welche künstlerischen Strategien der Film die Positionierung des Zuschauers erreicht. "Paranoid Park" sollte im Unterricht auf Narration, Dramaturgie und den Einsatz von unterschiedlichem Bildmaterial, Musiken und Effekten hin analysiert werden. Dazu lassen sich zunächst exemplarisch einzelne Szenen oder Sequenzen betrachten: Es bieten sich verdichtende Filmausschnitte an, wie etwa die Duschszene. Auch ein ästhetischer Vergleich mit anderen Filmen ist sinnvoll: Bei einem Vergleich mit "Elephant" könnten die Duschszenen beider Filme einander gegenüber gestellt werden. Gus van Sant verwendete für "Paranoid Park" Filmmusik aus Fellinis Filmen "Giulietta degli Spiriti" und "Amarcord"; der Einsatz der Musik bei Fellini sollte mit dem bei Gus van Sant verglichen werden. Übergreifend sollte überlegt werden, wie und mit welcher Wirkung Gus van Sant in seinen Filmen moralisierende Schuldfragen offensiv unterläuft und psychologisierende Erklärungsmuster verwirft.

Veranstaltungen


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Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.

Autor*in: Stefanie Schlüter, 25.03.2008, letzte Aktualisierung: 29.09.2016

Regie

Gus van Sant

Buch

Gus van Sant

Darsteller*innen

Gabe Nevins, Dan Liu, Scott Green, Jake Miller, Taylor Momsen, Lauren McKinney, Grace Carter, Jay "Smay" Williamson, Olivier Garnier, Chistopher Doyle u.a.

Länge

85 Min

Sprachfassung

Originalfassung, Originalfassung mit deutschen Untertiteln

Format

35mm

FSK

ab 16 Jahre

Verleih

Peripher

Festivals

Cannes 2007: Spezialpreis 60 Jahre Cannes

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