Ramba Zamba
Das Berliner Theater „RambaZamba“ macht seit seiner Gründung 1990 entgegen seinem Namen unprätentiös vor, wie Inklusion, also das gleichberechtigte Zusammenleben von Menschen mit und ohne Behinderung auch auf professioneller Ebene des Theatermachens funktioniert. Sobo Swobodnik verfolgt in seinem Dokumentarfilm für eine Spielzeit die Arbeit des Ensembles und gibt ausgewählten Akteur*innen Raum, ihre Sicht auf die Welt zu zeigen.
Dokumentarfilm
ab 9. Klasse
ab 14 Jahre
Darstellendes Spiel, Deutsch, Kunst, Ethik, Sozialkunde
Inklusion, Menschen mit Behinderung, Künstler*innen, Theater, künstlerischer Schaffensprozess
11.05.2023
Ramba Zamba Trailer from Manuel Stettner on Vimeo.
Inhalt
Das Theater „RambaZamba“ wurde vor über dreißig Jahren 1990 in Berlin gegründet und bringt seither Inszenierungen auf die Bühne, an denen Menschen mit und ohne Behinderung beteiligt sind, insbesondere Schauspielerinnen und Schauspieler mit Trisomie 21, auch Down-Syndrom genannt. Der Schriftsteller und Filmemacher Sobo Swobodnik begleitet die Truppe eine Spielzeit lang bei der Arbeit, angefangen von der ersten Leseprobe bis zur Premiere des Stücks vor begeistertem Publikum. Gleichzeitig gibt er auch einigen der Akteure und Akteurinnen Raum, sich, ihre Welt sowie ihre Sicht auf diese dem Publikum zu zeigen und damit auch neue Sichtweisen zu eröffnen, denn sie haben viel zu sagen. Und auf der Bühne gibt es natürlich auch echtes Rambazamba zu sehen.
Umsetzung
Swobodnik gibt den Ensemblemitgliedern selbst eine Kamera in die Hand, die sie ganz unterschiedlich nutzen, der eine als Vehikel zur redseligen Selbstdarstellung, die andere als Mittel der stummen, buchstäblich spiegelbildlichen Selbstvergewisserung. Diese mitunter sehr wackeligen Amateuraufnahmen sind eingebettet in die kommentarlose teilnehmende Beobachtung der eigentlichen Theaterarbeit, die sich nicht wesentlich von der anderer Bühnen unterscheidet, jedoch ohne sonst übliche Egotrips Einzelner. Hier herrscht eine wohlwollende Atmosphäre, die sich professionell der Arbeit unterordnet und praktisch das rücksichtsvolle, vorurteilsfreie Miteinander aller vorlebt, auch wenn manche Prozesse länger dauern, ein Symptom von Trisomie 21. Die Behinderung als Thema spielt sowohl im Film als auch in der Zusammenarbeit nur eine untergeordnete Rolle und wird, wenn überhaupt, nur von den Betroffenen selbst angesprochen.
Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit
Das Theater wurde gegründet, als das als Wort Inklusion noch nicht als Begriff für die gleichberechtigte Einbeziehung behinderter Menschen in alle gesellschaftlichen Prozesse stand, sondern ein Begriff aus der Naturwissenschaft war. Es kann somit Vorreiter für viele ähnliche Projekte gesehen werden. Obwohl sich die RambaZamba-Truppe damit brüsten könnte, macht man hier ohne viel Aufhebens seit 33 Jahren erfolgreich „nur“ seine Arbeit. Worauf sich dieser Erfolg gründet, könnte ein Diskussionsansatz sein. Außerdem bietet sich das Thema Inklusion an sich als Gesprächsthema an sowie deren immer noch herrschender Mangel im alltäglichen Leben, zum Beispiel im städtischen Raum. Ein weiteres Thema könnte die nicht zu unterschätzende (therapeutische) Wirkung künstlerischer Arbeit sein, die nicht nur die Akteur*innen dieses besonderen Theaters bereichert.
Veranstaltungen
Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.
Downloads
FilmTipp_Ramba_Zamba.pdfSobo Swobodnik
Sobo Swobodnik
Miwirkende: Zora Schemm, Jonas Sippel, Nele Winkler, Sebastian Urbanski, Hieu Pham, Juliana Götze, Moritz Höhne, Mario Gaulke, Eva Fuchs, Hans-Harald Janke, Anil Merickan, Lioba Breitsprecher u. a.
90 Min
deutsche Originalfassung, Audiodeskription verfügbar
digital, Farbe
ab 6 Jahre
Partisan Filmverleih