RBG - Ein Leben für die Gerechtigkeit
Ruth Bader Ginsberg: Frauenrechtlerin, Richterin, Jugendikone: Der Dokumentarfilm portraitiert ihre außergewöhnliche Karriere, die Relevanz ihrer Kompromissfähigkeit bei der Verwirklichung umfassender Gleichberechtigung, aber auch ihre Widerstandfähigkeit. Diese wird angesichts jüngster Verschiebungen der Mehrheitsverhältnisse im US-Supreme Court immer relevanter, wodurch ihr trotz des hohen Alters enorme Popularität in den sozialen Medien zuteil wird.
RBG
Dokumentarfilm
ab 9. Klasse
ab 14 Jahre
Sozialkunde, Englisch, Deutsch, Psychologie, Ethik, Politik, Geschichte
Biografie, Gleichberechtigung, Gender/Geschlechterrollen, Recht/Rechtssystem, USA, Individuum (und Gesellschaft), Mut, Zivilcourage, Idole, soziale Medien, Öffentlichkeit, (US-amerikanische) Geschichte
13.12.2018
Inhalt
Eine Ikone der Frauenrechtsbewegung und ein viraler Popstar: Trotz ihres hohen Alters noch immer im Amt, sorgt Verfassungsrichterin Ruth Bader Ginsburg für Aufsehen – aktuell insbesondere wegen ihrer Widersprüche („dissent opinion“) zu den jüngsten Entscheidungen des US-Supreme Courts. Bei jüngeren Generationen bekannt als „Notorious RBG“, nimmt die „berühmt-berüchtigte“ Richterin kein Blatt vor den Mund. Gezeigt wird ihr lebenslanger Kampf für die Gleichberechtigung in Recht und Gesellschaft. Der Dokumentarfilm zeichnet ihren Werdegang bis in die Gegenwart nach. Dabei wird deutlich, welche Hürden sie zu überwinden hatte und wie wichtig die Unterstützung durch ihren Ehemann Martin für sie war. Noch heute kämpft Bader Ginsberg unermüdlich für ein Umdenken in der Gesellschaft, welches für tatsächliche Gleichberechtigung notwendig ist.
Umsetzung
Ausgehend von ihrer Ernennungs-Anhörung als zukünftige Richterin des US-Supreme Courts 1993 springt der Film zunächst episodenweise in die Vergangenheit und erzählt mit Hilfe von Fotos, Video- und Audioaufnahmen ihren Werdegang bis zum Aufstieg zur popkulturellen Ikone in jüngster Zeit. Anhand der von ihr verhandelten Fälle wird dokumentiert, wie sie Schritt für Schritt ihrem Ziel umfassender Gleichberechtigung näher kommt. Neben den politischen Aspekten ihrer Karriere beschäftigt sich der Film auch mit Bader Ginsburg als privater Person: hochdiszipliniert, arbeitsam, jemand, der nichts von Smalltalk hält und wenig lacht, dagegen aber dramatische Opern verehrt und vor allem den Humor ihres Ehemanns liebt. Die Beziehung zu Martin war eine Liebesgeschichte, in der Gleichberechtigung bereits zum Alltag gehörte. Sein Tod 2010 traf sie schwer. Doch Szenen beim Sport zeigen die kleine, scheinbar gebrechliche Frau weiterhin fit und kampfbereit.
Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit
Im Unterricht kann die Sonderstellung des US-Supreme Courts als stark politisierte Instanz diskutiert werden. Weil in den USA gesellschaftspolitische Fragen oft vom Verfassungsgericht entschieden werden, hat die Nominierung auf Lebenszeit von Richter*innen durch den jeweiligen Präsidenten erhebliche Folgen für die politische Ausrichtung des Landes. Weiterhin kann die geschichtliche Entwicklung der Gleichstellung von Frau und Mann besprochen werden. Welche Meilensteine wurden in den USA/in anderen Ländern erreicht? Wie aktuell ist das Thema noch heute? Gilt etwa das Prinzip der Leistungsgesellschaft, dass Disziplin und harte Arbeit zum Ziel führen, heute uneingeschränkt auch für Frauen? Darüber hinaus ist Bader Ginsbergs Aufstieg zum viralen Popstar interessant: Wie kam es dazu und welche Auswirkungen haben derartige Phänomene auf die öffentliche Meinung?
Veranstaltungen
Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.
Betsy West, Julie Cohen
Betsy West, Julie Cohen
Mitwirkende: Ruth Bader Ginsburg, Gloria Steinem, Nina Totenberg, Bill Clinton, Harry Edwards, Arthur R. Miller, James & Jane Ginsburg, Clara Spera u. a.
97 Min
deutsche Fassung, englische Originalfassung
digital, Farbe
ohne Altersbeschränkung
Koch Films
(Auswahl): Cleveland International Film Festival 2018; Edinburgh International Film Festival 2018; Warsaw International Film Festival 2018; Zürich Film Festival 2019