Score - Eine Geschichte der Filmmusik
Was hat Beethovens Fünfte mit „Der Herr der Ringe“ zu tun? Warum produziert die Duschszene von Hitchcocks „Psycho“ schon beim Hören Gänsehaut? Anhand zahlreicher Beispiele erklärt „Score“ Geschichte und Funktion der Filmmusik. Für seinen spannenden Dokumentarfilm befragte Regisseur Matt Schrader berühmte Komponisten wie Hans Zimmer, Danny Elfman und John Williams und folgte einigen von ihnen ins Studio. Dabei kommen auch Lebensläufe zur Sprache. Wie wird man eigentlich Filmkomponist?
Score: A Film Music Documentary
Dokumentarfilm
ab 7. Klasse
ab 12 Jahre
Musik, Medienkunde, Deutsch, Englisch, Kunst, Psychologie
Musik, Film/Filmgeschichte/Filmsprache, Popkultur
04.01.2018
Inhalt
Zur Zeit des Stummfilms hatte Filmmusik noch die Funktion, das Rattern der Projektoren zu übertönen. Doch spätestens seit Max Steiners Musik zu „King Kong“ im Jahr 1933 hat sich der sogenannte Score zur eigenständigen Kunstform entwickelt. Filmmusik kann verborgene Gefühle ausdrücken und gilt für manche Enthusiasten gar als „die Seele des Films“. In einem Streifzug durch die Filmgeschichte erinnert Regisseur Matt Schrader an bekannte Melodien von James Bond bis Indiana Jones und analysiert im Gespräch mit Komponisten deren besondere Qualitäten. Bei Besuchen im Studio, etwa den berühmten Abbey Road Studios in London, wird auch aktuelle Musik bei deren Entstehung betrachtet.
Umsetzung
In mit Filmausschnitten unterlegten Interviews sprechen zahlreiche Komponisten über sich und ihre Kollegen, und greifen dabei auch selbst zum Instrument. Nach einem kurzen Abriss der Filmgeschichte bemüht sich der Filmemacher, das uferlose Thema in kleinere Blöcke zu fassen. So werden die Arbeiten von John Williams, Hauskomponist von Steven Spielberg („Der weiße Hai“), und Hans Zimmer („Fluch der Karibik“) gesondert gewürdigt. Interessant und für ihren innovativen Sound nicht unerheblich ist die Herkunft zahlreicher heutiger Erfolgskomponisten aus dem Synthie-Pop der Achtzigerjahre, darunter Danny Elfman („Spider-Man“) oder der ehemalige Devo-Keyboarder Mark Mothersbaugh („The LEGO Movie“). Für seinen Score zum Kinderfilm „Rugrats – Der Film“ nutzte letzterer ein Spielzeugklavier vom Flohmarkt – das er leider nicht mehr findet. Daneben kommen auch Stimmen aus der Musik- und Neurowissenschaft zu Wort, die den physiologischen Reaktionen im Gehirn nachgehen, die wir beim Hören von Musik empfinden.
Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit
Mit seinem Schwerpunkt auf dem klassisch orchestrierten Hollywood-Score kann der Film nur einen Teil des riesigen Gegenstands abbilden. Europäische Komponistenlegenden wie Ennio Morricone und Nino Rota finden kaum Erwähnung. Dennoch bietet der Film eine gute Einführung zum Thema Filmmusik als Handwerk und Kunstform. Für heutige Schülerinnen und Schüler dürfte es interessant sein zu erfahren, dass viele moderne 3D-Action-Blockbuster – inzwischen wieder – kaum anders vertont werden als zahllose Klassiker der 1940er- und 50er-Jahre. Die digitalen Möglichkeiten kommen dennoch nicht zu kurz: Wenn Marco Beltrami demonstriert, wie er die donnernden Buschtrommeln in „Mad Max: Fury Road“ am Drumcomputer einspielte, regt das geradewegs zum Nachahmen an. Im Musikunterricht können die Jugendlichen versuchen, Filmausschnitte mit eigener Musik oder bereits vorhanden Scores zu unterlegen und die mitunter überraschende Wirkung von Filmmusik auf diese Weise selbst zu erfahren.
Veranstaltungen
Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.
Downloads
FilmTipp_Score.pdfMatt Schrader
Matt Schrader
Mitwirkende: Hans Zimmer, Danny Elfman, Quincy Jones, Trent Reznor, Howard Shore, Thomas Newman u.a.
93 Min
englische Originalfassung mit deutschen Untertiteln
digital, Farbe
ab 12 Jahre
NFP marketing & distribution
Auswahl: Nashville Film Festival 2017: lobende Erwähnung; Newport Beach Film Festival 2017: Preis für „Herausragende Leistung“