Siebzehn
“36° Grad und es wird noch heißer“ – die letzten Wochen vor den Sommerferien, irgendwo in Österreich. Elisabeth Wabitsch spielt die siebzehnjährige Protagonistin Paula, die ihre Mitschülerin Charlotte begehrt, mit einer Wucht, die bestechend ist. “Siebzehn“ erzählt in wunderbar poetischen und doch alltäglichen Dialogen von den großen Themen des Lebens: Von Liebe und Sexualität, von stillen Träumen und vor allem von einer unbestimmten Sehnsucht nach Freiheit.
Drama, Coming-of-Age
ab 11. Klasse
ab 16 Jahre
Deutsch, Kunst, Musik
Jugend, Jugendkultur, Homosexualität, Erwachsenwerden, Liebe, Filmsprache, Musik
27.04.2017
Inhalt
Es ist heiß und es sind die letzten Wochen vor den Sommerferien in einem österreichischen Internat. Die siebzehnjährige, leistungsstarke Paula lebt als externe Schülerin bei ihrem Vater und ihrer älteren Schwester - irgendwo in Niederösterreich auf dem Lande. Jeden Morgen fährt sie mit ihren besten Freunden Marvin und Kathrin mit dem Schulbus. Nicht selten geht es in ihren vertrauten, alltäglichen Gesprächen um Liebe und Sexualität. Die eher ruhig wirkende Paula sehnt sich: Sie begehrt Charlotte. Charlotte aber ist mit Micheal zusammen und verschweigt Paula, wie häufig sie an sie denken muss. Um sich von ihrem Liebeskummer abzulenken, lässt Paula sich kurzfristig mit Tim und auch mit ihrer Mitschülerin Lilli ein, die sie beide auf unterschiedliche Weise hartnäckig umgarnen.
Umsetzung
“Siebzehn“ erzählt in authentisch wirkenden, unaufgeregten Dialogen von den großen Themen des Lebens: Von der Liebe als Schicksalskraft, von Träumen, Hoffnung und vor allem von Sehnsucht. Dabei ist die erzählte Perspektive durchweg subjektiv. Hervorgehoben wird dies in zahlreichen Kameraeinstellungen und -fahrten, im Ton der Hintergrundgeräusche, der Musik und in den verfilmten Fantasien Paulas und Charlottes. Auf eine eher verborgene Art ist “Siebzehn“ auch ein Musikfilm. Musik ist immer wieder Mittel persönlicher Freiheit: per Kopfhörer, als Konzert der bekannten Sängerin, zum ausgelassenen Tanz auf der Bühne, als Trostspender, etc. Bemerkenswert als filmsprachliches Element ist auch das Licht. Licht und Farben sind meist eher weich und dann wieder strahlend hell. “Siebzehn“ wirkt mitunter wie ein Film im Gegenlicht.
Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit
Das Besondere an Monja Arts Spielfilmdebüt ist, dass “Siebzehn“ nicht erklärt, was er zeigt, nicht bewertet und keine Themenschubladen öffnet. Um der dadurch erst entstehenden Differenziertheit des Films gerecht zu werden, ist es wichtig, mit der gleichen Offenheit auch über den Film mit jungen Erwachsenen ins Gespräch zu kommen: Was bewegt? Worum geht es? Was kommt bekannt vor? Was mutet fremd an? Anknüpfungspunkte sind die zeitlos wirkenden Momente der Sehnsucht. Sehnsucht nach Leidenschaft und Begehren, nach Ausgelassenheit oder nach der weiten Welt und eine eher unbestimmten Sehnsucht nach Freiheit. Anknüpfungspunkte können auch aktuelle Themen des Films sein: Die Offenheit gegenüber unterschiedlichen sexuellen Orientierungen, aber auch und der Umgang und die Möglichkeiten der digitalen Kommunikation und Selbstdarstellung.
Veranstaltungen
Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.
Downloads
FilmTipp_Siebzehn.pdfMonja Art
Monja Art
Elisabeth Wabitsch, Anaelle Dézsy, Alexandra Schmidt, Christopher Schärf, Alexander Wychodil, Vanessa Ozinger, Daniel Prem u.a.
104 Min
deutsche Originalfassung (österreichische Mundart)
digital, Farbe
ab 12 Jahre
Salzgeber
Diagonale 2013: Carl-Meyer-Drehbuchpreis; Max Ophüls Preis 2017: Bester Film, Beste Nachwuchsschauspielerin (Elisabeth Wabitsch); Berlinale 2017, Sektion Perspektive Deutsches Kino