Filmplakat zu "The Green Waves"

The Green Wave

Deutschland 2010

Der Dokumentarfilm zeichnet die Entwicklungen der Grünen Revolution nach, die im Sommer 2009 im Iran die Menschen auf die Straßen trieb, um für mehr Freiheit und einen Regierungswechsel zu demonstrieren und schließlich blutig niedergeschlagen wurde. Die Collage aus privaten Videos, Blog-Einträgen, Interviews und einem Motion Comic-Erzählstrang bildet die adäquate Form, um der komplexen Realität nahe zu kommen.

Originaltitel

The Green Wave

Genre

Animationsfilm, Politischer Film

Klassenstufe

ab 10. Klasse

Altersempfehlung

ab 15 Jahre

Unterrichtsfächer

Ethik, Philosophie, Geschichte, Kunst

Themen

Menschenrechte, Revolution, Gewalt, Demokratie, Zivilcourage, Widerstand, Solidarität

Kinostart

24.02.2011

Inhalt


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Der Film zeichnet die Entwicklung der Grünen Revolution im Iran nach, die im Sommer 2009 das ganze Land in einen Hoffnungstaumel versetzte. Er zeigt die Entstehung einer friedlichen Bewegung, die sich aus unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen zusammensetzte und die der große Wille zu einem Wandel hin zur Demokratie einte, sowie deren brutale Unterdrückung durch Regierungsanhänger nach der überraschenden Wiederwahl von Präsident Mahmud Ahmadineschad, die sie als Fälschung angeprangerten.

Umsetzung


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Im Internet veröffentlichte Privatvideos, Facebook-, Blog- und Twitter-Botschaften, Interviews mit bedeutenden Menschenrechtlern und Exil-Iranern, sowie Passagen mit animierten Motion Comics setzen sich zu einer Collage zusammen. Die bewegten Comicbilder drehen sich um die Erlebnisse zweier Studenten, die in den Strudel der Proteste hineingezogen, zu aktiven Demonstranten werden und schließlich Terror und Folter in den Gefängnissen erleben müssen. Die Geschichten dieser fiktiven Protagonisten speisen sich aus realen Erfahrungsberichten der Blogs. Die Verwandlung in eine Fiktion schützt die realen Personen; die Abstraktion durch Comicbilder führt zu einer gewissen, wenn auch minimalen Abmilderung der Radikalität in der Darstellung der grausamen Gewaltausbrüche.

Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit


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Als eine umfassende Chronik informiert der Film nicht nur über das historische Ereignis der Grünen Revolution, sondern bewirkt durch seine subjektive Herangehensweise auch eine starke Emotionalisierung. Dass es vor allem um junge Menschen geht, macht den Film für junge Zuschauer besonders eindringlich. Der Effekt ist ein Aufrütteln und kann im Unterricht dazu genutzt werden, sich über die Ereignisse der aktuellen Vergangenheit hinaus mit der politischen Geschichte Irans, aber auch mit den Charakteristika revolutionärer Bewegungen auseinanderzusetzen, mit der Dynamik ihrer Entstehung und der Notwendigkeit, schließlich in eine Ordnung zu münden, sowie über die Werte des freien Denkens und der freien Meinungsäußerung, der Freiheit zu Demonstrieren, über Zivilcourage und die Staatsform der Demokratie. Am Beispiel der Grünen Revolution wird außerdem deutlich, welche Bedeutung dem Medium des Internets zukommt. Durch Blog- und Twittereinträge und die Veröffentlichung von Filmaufnahmen als Youtube-Videos fanden die Aktivisten Möglichkeiten, weltweit auf das Geschehen aufmerksam zu machen, es zu dokumentieren, sich zu solidarisieren und gegenseitig zu stärken. Auf diesem Hintergrund ließen sich auch die aktuellen Diskussionen über Freiheit im Netz einbeziehen, die besonders durch den Fall Wikileaks ausgelöst wurden. Eine andere Art der Beschäftigung mit dem Film bietet der Motion Comic-Erzählstrang, der als Kunstform und Ausdrucksform subjektiver Wahrnehmung von Gewalterlebnissen untersucht werden könnte. Hier böten sich Vergleiche mit den Filmen „Waltz With Bashir" (Ari Folman, IL 2008) und „Persepolis" (Marjane Satrapi, FR 2007) an.

Veranstaltungen


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Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.

Autor*in: Lisa Gadatsch, 16.01.2011, letzte Aktualisierung: 28.09.2016

Regie

Ali Samadi Ahadi

Buch

Ali Samadi Ahadi

Darsteller*innen

Pegah Ferydoni, Navid Akhavan, Dr. Shirin Ebadi, Prof. Dr. Payam Akhavan, Dr. Mohsen Kadivar, Mehdi Mohseni, Mitra Khalatbari

Länge

80 Min

Sprachfassung

deutsche Fassung

Format

35mm, Farbe

FSK

ab 12 Jahre

Verleih

Camino Filmverleih

Festivals

Deutsche Premiere Filmfest Hamburg 2010, Internationale Premiere beim Dokumentarfilmfestival Amsterdam 2011

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