The Help
„Change begins with a whisper“. Dieses Motto steht über der Literaturverfilmung „The Help“, einer geschickten Mischung aus einer Lektion in Menschenrechten, Geschichtsunterricht und einem humorvoll gestricktem Melodram, dessen Botschaft es ist, das sich Zivilcourage auszahlt. Das hervorragende Schauspielensemble sorgt dafür, dass die überlange Laufzeit keinesfalls ermüdend wird.
The Help
Literaturverfilmung, (Historien-)Drama
ab 7. Klasse
ab 12 Jahre
Englisch, Geschichte, Sozialkunde, Politik, Ethik, Religion, Deutsch
Menschenrechte/-würde, Rassismus, Diskriminierung, Gesellschaft, Frauen, Vorurteile, Tradition, Widerstand, Zivilcourage, Recht und Gerechtigkeit, Biografie, Erziehung, Macht
08.12.2011
Inhalt
1962, Jackson, Mississippi: Eugenia Skeeter Phelan kehrt nach ihrem Studium in ihre Südstaaten-Heimatstadt zurück. Um ihrem Traum Schriftstellerin zu werden näherzukommen, nimmt Skeeter eine Stelle bei der lokalen Zeitungsredaktion an. Ihre alten Freundinnen haben hingegen viel Freizeit, die sie ganz für Mode, Kaffeeklatsch und soziale Konventionen aufwenden können - Haushalt und Kinder werden von afroamerikanischen Hausangestellten versorgt, die als Menschen zweiter Klasse gelten. Als eine der weißen Ladies ein Gesetz einbringen will, dass Schwarze separate Toiletten benutzen sollen, beschließt Skeeter die Hausmädchen in ihrer Umgebung zu interviewen, um die gesellschaftliche Realität aus deren bisher unbeachteter Sichtweise zu dokumentieren. Zunächst fällt es ihr schwer für dieses, in den traditionsverkrusteten Südstaaten illegale Projekt Interviewpartnerinnen zu gewinnen. Zu Beginn sind nur Aibileen und Minnie dabei, doch nach einem besonders demütigenden Vorfall machen zahlreiche Hausmädchen mit. Als die tragischen und bisweilen auch komischen Geschichten in einem New Yorker Verlag unter Pseudonym veröffentlicht werden, beginnt sich auch in Jackson das Leben zu ändern...
Umsetzung
Die subjektiven Schilderungen der Literaturvorlage werden hauptsächlich aus objektiver Sicht geschildert, zur historischen Verortung gibt es zusätzlich einige in die Handlung integrierte Fernsehbilder und Tonaufnahmen aus der Anfangszeit der schwarzen Bürgerbewegung. Außerdem rückt Taylor die humoristischen Aspekte der Geschichte stärker in den Mittelpunkt, um die überlange Laufzeit durch Eindrücke durchgehender Leichtigkeit kurzweiliger zu gestalten. Diesen handwerklichen Kritikpunkten stehen eine liebevoll kreierte und detailbewussten Ausstattung sowie ein hervorragendes Schauspielerensemble entgegen, das auch die von der Regie vorgegebene Klischees zu nutzen weiß, um die vor fünfzig Jahren agierenden Südstaatenmenschen in ansprechender Weise lebendig zu machen.
Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit
Für den Englischunterricht bietet sich ein Vergleich der auktorialen Sichtweise der Buchvorlage mit der filmischen Erzählweise an. Dazu kann in Anbetracht des Romanumfangs mit entsprechenden Textauszügen gearbeitet werden. Auf gesellschaftspolitischer Ebene sowohl für den Fremdsprachenunterricht wie auch für gesellschaftspolitische Fächer und den Werteunterricht ist die dargestellte Zeit der frühen 1960er interessant, um das Aufkommen und die Bedeutung von Bürgerrechtsbewegungen verständlich werden zu lassen. Die Hauptfiguren eignen sich hierbei als Identifikationsfiguren für gelebte Zivilcourage, die dem traditions- und vorurteilsbelasteten Menschenbild der weißen Oberschicht entgegensteht.Die Frage wie aus kleinen Mädchen, die ihre schwarzen Nannies lieben, rassistische junge Frauen werden, wird im Film nicht beantwortet und könnte in allen angesprochenen Fächern interessanten Diskussionsstoff liefern, der die Strukturen von Rassismus und Xenophobie erkennbar werden lassen kann. Es empfiehlt sich den Film im Original zu sehen, der Südstaatenakzent ist gut verständlich und ein wichtiger Bestandteil, um die Atmosphäre dieser Region fühlbar werden zu lassen.
Veranstaltungen
Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.
Downloads
FilmTipp The Help.pdfTate Taylor
Tate Taylor nch dem gleichnamigen Roman von Kathryn Stockett
Emma Stone, Viola Davis, Sissy Spacek , Bryce Dallas Howard, Octavia Spencer, Chris Lowell, u.a.
146 Min
deutsch
35mm, Farbe
ohne Altersbeschränkung
Walt Disney Studios Motion Pictures, Germany
Zürich Film Festival, Hollywood Film Award (Ensemble of the year), Filmfest Hamburg 2011