The Tree of Life
Ein zwölfjähriger Junge hadert in den 1960er-Jahren mit der strengen Erziehung seines Vaters und wird konfrontiert mit Grenzüberschreitungen, Gewalt und Tod. Terrence Malicks preisgekröntes Epos erzählt suggestiv vom Zusammenhalt einer Familie und bettet deren Leben in eine Schöpfungsgeschichte ein. Die elliptische und fragmentarische Erzählung eignet sich insbesondere für Oberstufenschüler/innen in den Fächern Religion und Kunst.
The Tree of Life
Drama
ab 10. Klasse
ab 15 Jahre
Deutsch, Religion/Ethik, Kunst
Erwachsenwerden, Familie, Sinnsuche, Religion, Erziehung
16.06.2011
Inhalt
Den Weg der Natur oder den Weg der Gnade? Diese zwei Optionen hält das Leben nach Jacks Mutter bereit. Was dies bedeuten soll, leben ihm seine Eltern gleichsam vor. Die Mutter erduldet Schicksalsschläge und steckt zurück, der strenge Vater wiederum lehrt seine drei Kinder, dass man sich durchsetzen muss. In Jack wächst der Widerstand. Er will nicht so werden wie sein Vater. Seine Rebellion aber führt ihn zu Wut und Grenzüberschreitungen, die ihn seinem Vater näher bringen als ihm lieb ist. Es dauert mehrere Jahrzehnte, bis er sich mit diesem versöhnen kann und erkennt, dass auch hinter dessen Strenge die Liebe zu seinen Kindern stand und allein die Liebe den Menschen retten kann.
Umsetzung
So banal die Quintessenz und die Botschaft auch klingen mag: Die Stärke dieses Films liegt in den Bildern und der Art und Weise, wie Terrence Malick über die Seelenqual seines erwachsenen Protagonisten Jack erzählt, der sich in der Rahmenhandlung an seine Kindheit erinnert. Dabei sprengt er den üblichen dramaturgischen Rahmen eines Spielfilms und greift auf assoziative Zeitsprünge zurück, die sogar bis zur Entstehung des Universums zurückreichen, die Entwicklung von Lebewesen von der Mikrobe bis zum Menschen zeigen und so ein Konzept des (Zusammen-)Lebens visualisieren. Die Spielszenen wiederum sind geprägt durch eine elliptische Erzählweise und einen fragmentarischen Stil, der an Kurzfilme erinnert. Ungewöhnliche Kameraperspektiven und viele Nahaufnahmen erzwingen fast durchgehend eine neue Sichtweise, die Protagonisten/innen führen kaum Dialoge, sondern hauchen vielmehr Wortfetzen. So entsteht, vermittelt durch die überaus ästhetischen Bilder und die suggestive, traumwandlerische Montage, vielmehr ein Gefühl als ein klassisches Erzählgerüst.
Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit
Die Erzählung von The Tree of Life", die von den kalten gläsernen Bürotürmen der Gegenwart über die 1960er-Jahre hin in die metaphysische Ebene reicht, wird geprägt von einer Auseinandersetzung mit dem Sinn des Lebens und eignet sich dadurch insbesondere für eine Beschäftigung im Fach Religion. Dabei kann insbesondere der Versuch thematisiert werden, eine Familiengeschichte in Bezug zur Schöpfungsgeschichte zu setzen und inwiefern die beiden Möglichkeiten des Lebens nach der Gnade oder der Natur" tatsächlich greifen. Wird der universelle Kontext außer Acht gelassen, so bietet insbesondere der Mittelteil des Film gute Ansatzpunkte, um über das Bild des Erwachsenwerdens zu diskutieren, das hier geprägt ist von Rebellion und Gewalt, Grenzüberschreitungen und sexuellem Erwachen. Im Fach Kunst kann die filmische Umsetzung eingehender betrachtet werden. Einen guten Ausgangspunkt kann dabei vor allem ein Vergleich mit der Ästhetik und Erzählweise von narrativen Kurzfilmen darstellen.
Veranstaltungen
Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.
Downloads
FilmTipp The Tree of Life.pdfTerrence Malick
Terrence Malick
Brad Pitt, Sean Penn, Jessica Chastain, Fiona Shaw, Irene Bedard, Hunter McCracken u.a.
138 Min
deutsche Fassung
35mm, Farbe
ab 12 Jahre
Concorde
Filmfestspiele Cannes 2011, Goldene Palme