Filmplakat Titos Brille

Titos Brille

Deutschland 2014

Der Film begleitet die Regisseurin und Schauspielerin Adriana Altaras, die auf einer Reise von Berlin über Gießen und Italien bis nach Split, Zagreb und auf die Insel Rab den Legenden und Geheimnissen ihrer Familie nachspürt. Die Eltern kämpften als Partisanen in Jugoslawien gegen Faschisten und Nationalsozialisten, gerieten als leidenschaftliche Kommunisten mit dem Tito-Regime in Konflikt, flohen über Umwege nach Deutschland, wo sie sich 1967 in Gießen niederließen. 1978 gründeten sie dort die neue jüdische Gemeinde. Altaras erzählt aber auch ihre eigene Geschichte als Kind zweier Holocaustüberlebender in Italien und Deutschland, als Mutter zweier Söhne und Ehefrau eines katholischen Ehemanns, deren Gegenwart geprägt ist von guten und aufrührerischen Geistern der Vergangenheit.

Originaltitel

Titos Brille

Genre

Dokumentarfilm

Klassenstufe

ab 9. Klasse

Altersempfehlung

ab 14 Jahre

Unterrichtsfächer

Geschichte, Deutsch, Ethik, Sozialkunde, Psychologie

Themen

Biografie, Judenverfolgung, Exil, Identität, Familie, Judentum, Widerstand, Krieg/Kriegsfolgen, Kommunismus

Kinostart

11.12.2014

Inhalt


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Der Film begleitet die Regisseurin und Schauspielerin Adriana Altaras, die auf einer Reise von Berlin über Gießen und Italien bis nach Split, Zagreb und auf die Insel Rab den Legenden und Geheimnissen ihrer Familie nachspürt. Die Eltern kämpften als Partisanen in Jugoslawien gegen Faschisten und Nationalsozialisten, gerieten als leidenschaftliche Kommunisten mit dem Tito-Regime in Konflikt, flohen über Umwege nach Deutschland, wo sie sich 1967 in Gießen niederließen. 1978 gründeten sie dort die neue jüdische Gemeinde. Altaras erzählt aber auch ihre eigene Geschichte als Kind zweier Holocaustüberlebender in Italien und Deutschland, als Mutter zweier Söhne und Ehefrau eines katholischen Ehemanns, deren Gegenwart geprägt ist von guten und aufrührerischen Geistern der Vergangenheit.

Umsetzung


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Nicht allein die ereignisreiche, bewegende Familiengeschichte zieht die Zuschauenden sofort in den Bann. Die Strahlkraft des Films ist vor allem seiner Protagonistin geschuldet: Mit jüdischem Witz, unerschrocken und mit großer Wärme entfaltet sie die atemberaubende Geschichte ihrer Eltern, ihrer Tante Jele und von sich selbst, verwebt dabei Gegenwart und Vergangenheit und leuchtet sie kritisch-sarkastisch aus. Als in Deutschland aufgewachsenes  - und in einem Waldorf-Internat erzogenes - Kind von Widerstandskämpfern sind Altaras' kluge Reflexionen über Exil, Heldentum, Vergangenheitsbewältigung und das Leben an sich von besonderen Erfahrungen geprägt, ebenso wie ihr Umgang mit jüdischer Tradition und Religion. Die von Altaras‘ Ehemann komponierte Musik unterstreicht den (positiven) Grundton des Films, den man nach Carlo Schmids Definition des jüdischen Witzes die „heiter hingenommene Trauer über die Gegensätze dieser Welt“ nennen könnte.

Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit


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Adrianas Altaras Geschichte steht beispielhaft für einen großen Teil der Generation der Nachkriegskinder. Die Wunden aus der Vergangenheit – die der Eltern und die eigenen – sind stets gegenwärtig und fordern zur Auseinandersetzung mit der Geschichte heraus. Damit liefert der Film nicht nur Anknüpfungspunkte für die Beschäftigung mit der nationalsozialistischen Vernichtungspolitik in Osteuropa sowie mit jüdischem Leben und jüdischer Kultur im Nachkriegsdeutschland. Er spricht auch allgemeinere Themen an, die für Jugendliche von Bedeutung sind, wie Loslösung von den Eltern oder das Finden einer eigenen kulturellen Identität als Kind von Einwanderern. In sozialwissenschaftlichen Fächern bietet sich an, die unterschiedliche Situation von Kriegsflüchtlingen damals und heute zu untersuchen. Die besondere Form des jüdischen Witzes kann anhand des Films analysiert werden und darauf aufbauend, inwiefern diese spezifische Art des Humors die Erzählhaltung des Filmes prägt. Zudem lohnt ein Vergleich unterschiedlicher Formen filmischer Biografien.   

Veranstaltungen


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Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.

Autor*in: Sabine Genz, 13.11.2014, letzte Aktualisierung: 19.09.2016

Regie

Regina Schilling

Buch

Regina Schilling nach dem autobiografischen Roman "Titos Brille" von Adriana Altaras

Darsteller*innen

Mitwirkende: Adriana Altaras, Gudrun Henn, Stjepan Lončarić u.a.

Länge

94 Min

Sprachfassung

deutsche Originalfassung

Format

digital, Farbe

FSK

ab 6 Jahre

Verleih

X-Verleih

Festivals

Hofer Filmtage 2014

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