Filmplakat Tori & Lokita

Tori & Lokita

Frankreich, Belgien 2022

Lokita ist eine junge Erwachsene aus Benin, die in Belgien für ihre Aufenthaltsgenehmigung kämpfen muss. Gleichzeitig schuldet sie den Schleusern noch Geld und muss ihre Mutter in Benin finanziell unterstützen. In ihrer Not arbeitet sie illegal für einen Drogenhändler. Der kleine Tori ist der Einzige, der Lokita in dieser äußerst schwierigen Situation unterstützt.

Genre

Drama, (Sozial-)Drama

Klassenstufe

ab 11. Klasse

Altersempfehlung

ab 16 Jahre

Unterrichtsfächer

Politik, Französisch, Sozialkunde, Ethik

Themen

Migration, Migrationsgesellschaft, Flucht/Geflüchtete, Jugend, Drogen, Kriminalität, Bürokratie

Kinostart

26.10.2023

Inhalt


mehr Info

Tori und Lokita lernen sich auf ihrer Flucht von Benin nach Europa kennen. In Belgien angekommen hat Lokita mit zahlreichen Problemen zu kämpfen: sie muss Geld an ihre Mutter in Benin schicken, damit ihre Brüder dort die Schule besuchen können. Sie schuldet zudem den Schmugglern, die sie nach Belgien gebracht haben, noch Geld und hat keine Aufenthaltsgenehmigung. Tori hat als Minderjähriger seine Erlaubnis für den Aufenthalt bereits erhalten, während Lokita noch begründen muss, warum sie illegal nach Europa gekommen ist. Daher geben die beiden sich als Geschwister aus. Aber die Behörden sind sehr skeptisch und verlangen einen DNA-Test. In ihrer Hoffnungslosigkeit nimmt Lokita das Angebot von Drogenhändlern an, die sie für drei Monate wie eine Gefangene auf eine illegale Cannabis-Farm schicken, damit sie die Drogen bewacht – und dann später ihre Papiere erhält. In dieser schwierigen und gefährlichen Situation erhält Lokita nur von ihrem kleinen Freund Tori Unterstützung.

Umsetzung


mehr Info

Die vielfach ausgezeichneten Regisseure kreieren in ihrem neuen Sozialdrama eine sehr realitätsnahe Ästhetik, um eine tragische Geschichte von Migrant*innen in Europa zu erzählen. Um die unsicheren Situationen der Figuren darzustellen, nutzt der Film zudem eine sehr starke Dramaturgie. Mit dieser Herangehensweise vermeidet der Film die üblichen Klischees über Migrant*innen und wirft einen scharfen Blick auf die Gesellschaft und deren Verhältnis zu jugendlichen Geflüchteten. Wie der Titel des Films sagt, stehen die beiden Hauptfiguren im Fokus und die Geschichte ist sehr genau in Bezug auf die Figuren, ihre Wünsche, ihre massiven Probleme und ihre Handlungen aufgebaut. Die Kamera folgt immer den beiden Hauptfiguren und mit ihren freien und unruhigen Bewegungen kreiert sie eine nervöse Atmosphäre, welche sehr gut das Leben von Tori und Lokita nachempfinden lässt. Durch einfache Bildkompositionen, naturalistisches Schauspiel und realistische Darstellungen von Orten und Menschen wirken der Film und seine dramatische Geschichte sehr glaubwürdig.

Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit


mehr Info

Der Film stellt eine Gesellschaft voller Widersprüche dar. Menschenschmuggler arbeiten im Schutz der Kirchen, im Restaurant werden Drogen verpackt und in Clubs werden sie von Minderjährigen verkauft. Wenn die Polizei kommt, fragen sie nur nach Papieren. Der Film kritisiert die Doppelmoral der Gesellschaft stark und wirft daher mehrere Fragen für die Zuschauer*innen auf: Welche Rolle spielen Bürokratie und Behörden in dieser modernen Tragödie? Wie kann man Jugendlichen und Minderjährigen in solchen Situationen helfen?. Fast am Ende des Films sehen wir Lokita auf der Autobahn, wie sie Hilfe sucht, aber kein Auto für sie hält. Diese Szene könnte als Ausgangspunkt für eine Diskussion über Zivilcourage dienen. Weitere Fragen sind: Wie wirkt die realistische Ästhetik auf die Zuschauer? Werden dadurch die Entscheidungen und Handlungen der Figuren nachvollziehbarer? Obwohl der Film sehr naturalistisch ist, vermeiden die Regisseure das direkte Zeigen von brutaler Gewalt. Welche Effekte hat die indirekte Darstellung von Brutalität und sexueller Gewalt auf die Zuschauer*innen?

Veranstaltungen


mehr Info

Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.

Autor*in: Anoush Masoudi, 25.09.2023, letzte Aktualisierung: 16.10.2023

Regie

Jean-Pierre Dardenne, Luc Dardenne

Buch

Jean-Pierre Dardenne, Luc Dardenne

Darsteller*innen

Schils Pablo, Mbundu Joely, Marc Zinga, Claire Bodson, Baptiste Sornin u. a.

Länge

88 Min

Sprachfassung

französische Originalfassung mit deutschen und englischen Untertiteln

Format

digital, Farbe

FSK

ab 16 Jahre

Verleih

CinejoyMovies

Festivals

Internationale Filmfestspiele von Cannes 2022: Sonderpreis zum 75. Festivaljubiläum

Impressum
Sitemap
Datenschutz