Toubab
Nach zwei Jahren im Gefängnis kann Babtou endlich wieder die Freiheit mit seinem besten Kumpel Dennis genießen. Doch eine spontane Willkommensparty läuft gewaltig schief und Babtou muss für eine Nacht direkt wieder ins Gefängnis. Dies hat eine harte Konsequenz zur Folge: Er soll Deutschland verlassen und in den Senegal abgeschoben werden, obwohl er in Deutschland geboren und aufgewachsen ist und den Senegal eigentlich nur aus den Geschichten seines Vaters kennt.
Komödie
ab 9. Klasse
ab 14 Jahre
Politik, Sozialkunde, Ethik, Religion, Deutsch
Aufenthaltsrecht, Abschiebung, Liebe, Freundschaft, Menschenrechte, Diskriminierung
23.09.2021
Inhalt
Nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis freut sich Babtou auf einen Neuanfang: Mit seinem Kumpel Dennis will er die Freiheit genießen, die Welt umarmen und sich nie wieder mit deutschen Behörden herumschlagen müssen. Doch als seine spontane Willkommensparty eskaliert, findet sich Babtou noch am selben Abend in Handschellen wieder. Er wird mit einer unerwartet dramatischen Nachricht konfrontiert: Wegen wiederholter Straftaten soll er in sein „Heimatland“, den Senegal, abgeschoben werden. Doch Babtou kennt den Senegal nur aus den Erzählungen seines Vaters, er ist in Deutschland geboren, seine Heimat ist Frankfurt. Um die drohende Abschiebung in letzter Sekunde zu verhindern, sind Babtou und Dennis zu allem bereit.
Umsetzung
Die Idee zu seinem Spielfilmdebüt kam Regisseur Florian Dietrich während seiner Zeit in der JVA Wiesbaden. Dort realisierte er gemeinsam mit dem Drehbuchautor Arne Dechow Theater- und Kunstprojekte mit jungen Gefangenen, unter denen einigen die Abschiebung angedroht wurde. Dieses Thema nehmen Dietrich und Dechow im Film auf und legen den filmerzählerischen Fokus auf vielschichtige Filmfiguren, authentische Beziehungen und humoristisch überspitzte Stereotype über marginalisierten Personen, die von mehreren Diskriminierungsformen betroffen sind. Dennis‘ und Babtous Freundschaft ist keineswegs perfekt und hat ihre schwerwiegenden toxischen Momente. Sie überzeugt aber durch eine Stärke, welche homophoben Kriminellen, rassistischen Beamt*innen und ungerechter Bürokratie trotzt.
Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit
Der Film kann besonders gut im Fach Sozialkunde bzw. Politik genutzt werden, um das Phänomen Diskriminierung zu untersuchen: Das Thema „Diskriminierung“ dominiert den Film, sämtliche Probleme und Auseinandersetzungen zwischen den Figuren lassen sich damit verbinden. Der Film zeigt verschiedene Formen von Diskriminierung (z.B. unmittelbare vs. mittelbare Diskriminierung, institutionelle Diskriminierung, Belästigung, sexuelle Belästigung) auf sowie soziale Abläufe, die zu Diskriminierung führen können.
Veranstaltungen
Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich. Dieser Text ist zu Teilen eine Übernahme der SchulKinoWochen Berlin
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Toubab_Schulmaterial.pdfWeiterführende Links
Website des FilmsFlorian Dietrich
Farba Dieng, Julius Nitschkoff, Seyneb Saleh, Michael Maertens, Valerie Koch, Paul Wollin, Burak Yiğit, Nina Gummich, Uwe Preuss, Ibrahima Sanogo, Thelma Buabeng, Mehmet Ateşçi, Gerdy Zint, Julia Gräfner, Kwam.E, Tamer Arslan, Christopher Vantis, u.a.
97 Min
Deutsche Originalfassung
digital, Farbe
ab 12 Jahre
Camino Filmverleih