Filmplakat Umberto Eco - Eine Bibliothek der Welt

Umberto Eco - Eine Bibliothek der Welt

Italien 2022

In seinem Dokumentarfilm über die umfangreiche Privatbibliothek des 2016 verstorbenen Philosophen, Semiotikers und Schriftstellers Umberto Eco zeichnet Davide Ferrario das Bild eines wissensdurstigen, auf vielen Fachgebieten bewanderten Menschen. Statt einer trockenen Abhandlung erwartet uns ein spannendes Kaleidoskop an Anekdoten, Bildern und Denkanstößen, das neben dem höchst unterhaltsamen Eco auch viele ihm nahestehende Personen zu Wort kommen lässt.

Originaltitel

Umberto Eco: La biblioteca del mondo

Genre

Dokumentarfilm

Klassenstufe

ab 11. Klasse

Altersempfehlung

ab 16 Jahre

Unterrichtsfächer

Deutsch, Italienisch, Philosophie, Psychologie, Ethik

Themen

Bildung, Gedächtnis, Erinnerung, Kommunikation, Sprache, Literatur, Kunst, Kreativität, Popkultur, Medien, Internet, Philosophie, Fantasie

Kinostart

21.03.2024

SchulKinoWochen

Inhalt


mehr Info

1.200 antike Bücher und rund 30.000 moderne Werke beherbergt die Privatbibliothek des 2016 verstorbenen italienischen Intellektuellen Umberto Eco, der mit seinem Romanerstling „Der Name der Rose“ weltweite Bekanntheit erlangte. Davide Ferrarios Dokumentarfilm über die beeindruckende, mit vielen skurrilen Schriften gespickte Sammlung des Gelehrten bringt dem Publikum einen Menschen nahe, der vor Neugier und Wissensdurst nur so sprudelte. Okkulte Wissenschaften und popkulturelle Erzeugnisse interessierten Eco ebenso wie komplizierte Fragen unserer Existenz. Etwa die, wie wir im digitalen, von Informationen überfluteten Zeitalter den Durchblick behalten, es schaffen, das Wichtige vom Unwichtigen zu trennen. Erinnern und filtern, so zeigt es der Film, gehörten für Eco zu den zentralen menschlichen Fähigkeiten – unabdingbare Eigenschaften beim Erstellen großer Enzyklopädien.

Umsetzung


mehr Info

Wie inszeniert man einen lebendigen Film über eine Bibliothek? Ganz einfach: Indem man dem geistig äußerst umtriebigen Besitzer der Büchersammlung immer wieder selbst zu Wort kommen lässt. Interviewausschnitte und Lesungsauszüge zeigen Umberto Eco nicht nur als meinungsstarken, das haptische Erleben verfechtenden Denker, sondern auch als witzig-pointierten, polyglotten Unterhalter. Wegbegleiter*innen und Familienmitglieder liefern Anekdoten, führen durch die Hallen der Bibliothek und lassen uns Blicke in manche der dort gelagerten Kuriositäten werfen. Nicht immer leicht zugänglich, aber dennoch interessant sind die Einschübe, in denen Schauspieler*innen, zur Kamera gewandt, aus den Schriften des italienischen Philosophen rezitieren. Etwas zu verkrampft um Verspieltheit bemüht ist die Filmmusik, die Ecos Hymne an die Kraft der Stille beinahe zuwiderläuft.

Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit


mehr Info

Ausgehend vom ausschnittartigen Bild des Films lässt sich das Leben und Wirken Umberto Ecos im Unterricht genauer untersuchen: Wann setzte seine Begeisterung für Literatur, für menschliche Kommunikation ein? Wie begann seine universitäre Laufbahn? Und welche Themen verhandelte er in seinen Werken? Ecos Ausführungen bieten sich auch für eine Diskussion über den Wert von Büchern an. Wird es in 50 Jahren eine solche Privatbibliothek noch geben? Oder werden Orte wie dieser im Digitalen aufgehen? Ebenfalls spannend: Inwiefern hat Eco mit seiner Kritik am heutigen Informationsüberfluss Recht? Und wie kann man seine Erläuterungen zur Lüge konkret auf unsere von Fake News bedrohte Gegenwart beziehen? Unter filmischen Gesichtspunkten lohnt sich ein Gespräch über die Wirkung der durch Schauspieler*innen vorgetragenen Passagen. Wie versucht der Film hier, eine andere Form von Nähe zu erzeugen?

Veranstaltungen


mehr Info

Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.

Autor*in: Christopher Diekhaus, 27.02.2024, letzte Aktualisierung: 14.08.2024

Regie

Davide Ferrario

Buch

Davide Ferrario

Darsteller*innen

Giuseppe Cederna, Niccolò Ferrero, Paolo Giangrasso, Walter Leonardi, Zoe Tavarelli, Mariella Valentini, Umberto Eco, Carlotta Eco, Emanuele Eco, Pietro Eco, Stefano Eco, Renate Eco-Ramge u. a.

Länge

80 Min

Sprachfassung

italienische Originalfassung mit deutschen Untertiteln

Format

digital, Farbe

FSK

ohne Altersbeschränkung

Verleih

mindjazz pictures

Festivals

Rome Film Festival 2022; FIPADOC Festival 2023; DOK.fest München 2023; Docs Against Gravity Film Festival 2023

Impressum
Sitemap
Datenschutz