
Vitus
Der sechsjährige Vitus ist hochbegabt, er spielt fabelhaft Klavier und löst mühelos komplizierte Rechenaufgaben. Die Eltern, insbesondere die ehrgeizige Mutter, tun alles, um die Karriere ihres Kindes zum Pianisten zu fördern.
Vitus
Drama
ab 7. Klasse
ab 12 Jahre
Musik, Kunst, Mathematik, Religion/Ethik, Deutsch, Sozialkunde
Musik, Kunst, Kindheit/Kinder, Jugend/Jugendliche, Familie, Erziehung, Schule, Erwachsenwerden, Freundschaft, Generationen, Identität, Anerkennung, Gender/Geschlechterrollen
21.12.2006
Inhalt

Der sechsjährige Vitus ist hochbegabt, er spielt fabelhaft Klavier und löst mühelos komplizierte Rechenaufgaben. Die Eltern, insbesondere die ehrgeizige Mutter, tun alles, um die Karriere ihres Kindes zum Pianisten zu fördern. Immer wieder zieht es den einsamen Jungen in die alte Schreinerei zu seinem eigenwilligen Großvater; seiner fürsorglichen Liebe vertraut er sich an, gemeinsam träumen sie vom Fliegen. Erst als Vitus nach Genesung von einem schweren "Flugunfall" vorgibt, sein außergewöhnliches Talent verloren zu haben, bietet sich ihm die Chance, normal zu leben.
Umsetzung

Die Geschichte vom Schweizer Wunderkind, das gemeinsam mit seinem "antiquierten" Großvater den Zwängen und Erwartungen seiner "modernen" Eltern entkommen möchte, weitet sich zu einer heiter-versöhnlichen "éducation sentimentale". Mit ihren märchenhaft-fantastischen Zügen, ihren Mythen und Metaphern, etwa dem Ikarusflug, nimmt die sich geradlinig aus der Sicht des Kindes entwickelnde Parabel einige komische, auch kapriziöse Wendungen. Die Grundstimmung wird vom zurückhaltend eingesetzten Klavierspiel rhythmisiert, authentisch interpretiert vom jugendlichen Hauptdarsteller, einem 13-jährigen Pianisten einer Londoner Schule für musikalisch hochbegabte Kinder; nicht zuletzt getragen wird Murers Film von einer großartigen Schauspielerensemble-Leistung.
Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit

Bei "normalbegabten" Schülern/innen dürften Bewunderung für das unvorstellbar große Talent ebenso mitspielen wie Bedauern über eine verlorene Kindheit, die durch die überzogenen Erwartungen der Eltern und die Ausgrenzung durch Gleichaltrige forciert wird. Jenseits unmittelbarer Identifikation bieten Anlage und "Lösung" des dramatischen Konflikts, in dem der junge Titelheld lebt, gute Anknüpfungspunkte. Die darum gruppierten, unten genannten "Entwicklungs"-Themen erschließen sich Schüler/innen ab den mittleren Jahrgangsstufen, wenn man die für den Film charakteristische Mischung aus realistischer und poetisch-fabelhafter, teilweise auch ironisch gebrochener Inszenierung analysiert.
Veranstaltungen

Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.
Downloads
Filmtipp Vitus.pdfFredi M. Murer
Peter Luisi, Fredi M. Murer, Lukas B. Suter
Fabrizio Borsani (Vitus mit 6), Teo Gheorghiu (Vitus mit 12), Julika Jenkins (Mutter), Urs Jucker (Vater) u. a.
120 Min
synchronisierte Fassung / original Schweizerdeutsch mit deutschen Untertiteln
35mm, Farbe
ohne Altersbeschränkung
Schwarz-Weiss Filmverleih
Internationale Filmfestspiele Berlin 2006 - "Bronzen Bär", Nominierung zum Europäischen Filmpreis 2006