
Was heißt hier Ende?
Der aus Perspektive des befreundeten Weggefährten einfühlsam komponierte Porträtfilm über den früh verstorbenen Filmkritiker Michael Althen vermittelt etwas von dessen außergewöhnlicher Liebe zum Kino vor dem Hintergrund seiner Zeit. Aus eingesprochenen Textausschnitten und Archivmaterial-Statements des Porträtierten, Gesprächen mit Familienangehörigen, Kollegen und befreundeten Filmemachern entsteht ein facettenreiches Bild von Althens Werdegang, seiner singulären Haltung zu Film und Kino.
Was heißt hier Ende?
Dokumentarfilm
ab 10. Klasse
ab 15 Jahre
Deutsch, Kunst, Philosophie
Biografie, Film(-kritik, -geschichte, -bildung), kulturelle Identität, Kunst
18.06.2015
Inhalt

Dominik Graf, der mit dem 1962 geborenen und 2011 verstorbenen Freund und Filmkritiker Michael Althen zwei Filme gemeinsam realisiert hat, begibt sich in Gesprächen mit Familienangehörigen, Kollegen, Weggefährten und Filmemachern auf die Suche nach Spuren, Spiegelungen und Wirkungen des geschätzten Filmjournalisten vor dem Hintergrund seiner Zeit. Es entsteht das facettenreiche Bild eines Menschen/Cineasten, der bereits als Neunzehnjähriger erste Filmkritiken verfasst, bevor er seit den 1980er Jahren Passion und Profession miteinander verbindet: als Filmkritiker bedeutender bundesdeutscher Tageszeitungen, Wochen- und Filmzeitschriften, wo er die Leser in unverwechselbarer Schreibweise jenseits der Grenzziehungen überkommener Filmkritik über den liebevollen Blick aufs filmische Detail zum Verständnis des Ganzen führt; dann auch als verantwortlicher Filmredakteur, ebenso als Verfasser viel beachteter Monografien, Essays und Kinobücher sowie als Regisseur preisgekrönter Arbeiten für Fernsehen und Kino.
Umsetzung

Bereits das Titelzitat aus Althens autobiografischer Liebeserklärung ans Kino „Warte, bis es dunkel ist“ (2002) deutet auf die unkonventionelle filmessayistisch hin, die Interviewausschnitte, Aufnahmen des Porträtierten und Textauszüge collageartig verbindet. Immer wieder einfühlsam paraphrasierte Einblendungen von Althen-Texten, insbesondere auch von Graf markant eingesprochene Zitate und damit verbundene, teils kleinformatig und splitscreen-ähnlich projizierte Bilder ermöglichen vielfältige Assoziationen. Ihr Material gewinnt die Filmerzählung aus dem Fundus an Archiv-Foto- und -Bewegtbildaufnahmen sowohl aus dem familiären als auch aus dem beruflichen Umfeld Althens. Über Statements des Porträtierten und Gespräche mit Familie, Kollegen sowie Filmemachern setzen sich Schichten eines Bildes von Althens Biografie, seiner besonderen Haltung zu Film und Kino zusammen, die im Rückblick ein wenig wie aus der Zeit gefallen wirkt.
Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit

Die aus der Perspektive des Freundes entstandene biografische Annäherung Grafs, die neben zahlreichen Weggefährten und befreundeten Filmemachern bewusst auch Eltern, Geschwister, Frau und Kinder des Porträtierten mit einbezieht, dürfte in ihrem zuweilen cineastischen Duktus für viele „nichteingeweihte“ jugendliche Rezipienten zunächst einmal eine Herausforderung darstellen. Bei entsprechender Einbettung etwa ins Thema „Was ist/kann/soll Filmkritik?“ finden sich in der Filmerzählung für Schüler/innen insbesondere im Deutsch- und Kunstunterricht der Oberstufe eine Reihe von Anknüpfungspunkten. So lassen sich der besondere Filmkritiker-Werdegang Althens, seine spezielle Haltung, das Ganze im Detail erfassende Herangehensweise sowie seine Stellung in der zeitgenössischen Filmkritik erarbeiten und diskutieren. Was dazu im Film in Spuren und Splittern visualisiert wird, kann durch gezielte Einbeziehung der online zur Verfügung stehenden Texte Althens vertieft werden.
Veranstaltungen

Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.
Downloads
Film Tipp Was hei%DFt hier Ende.pdfDominik Graf
Dominik Graf
Mitwirkende: Michael Althen - Familienangehörige und Weggefährten
120 Min
deutsche Originalassung
digital, Farbe
ohne Altersbeschränkung
Zorro Film
65. Internationale Filmfestspiele Berlin 2015, Forum