
Welcome
Bilal, ein junger kurdischer Flüchtling, strandet in Calais. Um nach London, seinem eigentlichen Ziel, zu gelangen, will er den Ärmelkanal durchschwimmen und nimmt deshalb Unterricht bei dem Schwimmlehrer Simon. Zwischen den Beiden entwickelt sich eine schicksalhafte Freundschaft. Durch eine eindringliche Darstellung gelingt es, den Zuschauer emotional einzubinden und dazu anzuregen, über grundlegende Dinge des menschlichen Zusammenlebens nachzudenken.
Welcome
Drama
ab 7. Klasse
ab 12 Jahre
Sozialkunde, Politik, Ethik/Religion, Philosophie
Flucht, Geflüchtete, Migrationsgesellschaft, Zivilcourage, Liebe, Diskriminierung, Europa
04.02.2010
Inhalt

Bilal, ein 17-jähriger Kurde aus dem Irak, landet als Flüchtling in Calais. Sein eigentliches Ziel ist London: Dort will er seine heimliche Liebe Mina treffen, die mit ihrer Familie emigriert ist. Doch sein Versuch, im Transporter eines Flüchtlingsschleppers als geheime Fracht nach England zu gelangen, scheitert; sie werden erwischt. Bilal gibt nicht auf, er entwickelt einen neuen Plan. Wenn nicht per Schiff, so will er es selbst versuchen, den Kanal zu überqueren. Er beginnt, Schwimmunterricht zu nehmen. Täglich besucht er das örtliche Hallenbad, um zu trainieren. Die Begegnung mit dem Schwimmlehrer Simon erweist sich als schicksalhaft. Zunächst nur, um seiner Exfrau zu imponieren, nimmt sich dieser dem Jungen an. Bald jedoch entwickelt sich eine vertrauensvolle Beziehung zwischen ihnen, die Simon in große Schwierigkeiten bringt.
Umsetzung

Lange Einstellungen und ruhige Bilder lassen den Raum, die Entwicklungen der Charaktere genau zu verfolgen. Durch ein reduziertes und damit umso präziseres Schauspiel- besonders beeindruckend ist die Blickdramaturgie- wird das innere Erleben der Figuren, ihre Ängste und Nöte, aber auch ihre zarte Hoffnung, schmerzlich nahe gebracht. Die Verwebung der verschiedenen Schicksale erweist sich als geschickte Drehbuchidee, um der offensichtlichen Unterschiedlichkeit der Lebenswelten grundsätzliche Gemeinsamkeiten entgegenzustellen, die im Kampf gegen die Einsamkeit und für ein Leben in Frieden und in Selbstbestimmung bestehen.
Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit

In Nächstenliebe zu handeln, Zivilcourage zeigen, Verantwortung übernehmen von diesen Themen erzählt der Film und verlangt dabei durch seine eindringlichen Darstellungen von den Zuschauern eine Anteilnahme am Schicksal der Figuren ab, die ihn intensiv über die eigene Verantwortung reflektieren lassen kann. Gleichzeitig lässt sich etwas über Realitäten erfahren, die in unmittelbarer Nähe und doch meist unbemerkt existieren. Gemeint sind die Schicksale der Flüchtlinge, die in europäischen Städten stranden und deren Individualität, deren eigene Geschichten, Träume und Wünsche in einer Anonymität und in einer Brandmarkung als Fremde untergehen. Arroganz, Gefühlskälte, Diskriminierung und Denunzierung werden die Unantastbarkeit der menschlichen Würde, die Kraft der Liebe und der Mut, "gegen den Strom zu schwimmen", wie es die Figur des Simon schließlich tut, entgegengehalten. Auch wenn es am Ende kein Happyend geben kann, so zeigt der Film dennoch Möglichkeiten der Menschlichkeit auf. Dass er im Kern eine positive Botschaft beinhaltet und gleichzeitig authentisch bleibt, macht ihn für pädagogische Arbeit zu einer wertvollen Basis für die Auseinandersetzung mit den genannten Themen.
Veranstaltungen

Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.
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Filmtipp Welcome.pdfWeiterführende Links
Website des Verleihs zum FilmFilmheft (Cineclass)
Mehr zum Film bei kinofenster.de
Philippe Lioret
Philippe Lioret
Vincent Lindon, Firat Ayverdi, Audrey Dana, Derya Ayverdi, Thierry Godard u.a.
115 Min
französische Originalfassung mit deutschen Untertiteln
35mm
ab 12 Jahre
Arsenal Filmverleih
Berlinale 2009 Sektion Panorama: Publikumspreis, Internationales Filmfest Warschau 2009: Publikumspreis, Lux-Filmpreis 2009 (Filmpreis des Europäischen Parlaments), Label Europa Cinemas
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