Filmplakat Weltstadt

Weltstadt

Deutschland 2008

In der Nacht zum 16. Juni 2004 überfielen zwei Jugendliche in einer ostdeutschen Kleinstadt in Brandenburg einen Obdachlosen auf einer Parkbank, auf der er sich zum Schlafen hingelegt hatte. Zunächst wollten sie ihn nur ausrauben, doch da sie bei ihm kein Geld fanden, schlugen sie den Wehrlosen und steckten ihn in Brand. Nach dieser wahren Begebenheit entstand der Film von Christian Klandt im Rahmen seines Studiums an der Potsdamer Filmhochschule "Konrad Wolf". Er erzählt die Vorgeschichte der beiden Täter Till und Karsten sowie einiger weiterer Bewohner des Ortes 24 Stunden vor dieser Tat.

Originaltitel

Weltstadt

Genre

Drama

Klassenstufe

ab 9. Klasse

Altersempfehlung

ab 14 Jahre

Unterrichtsfächer

Deutsch, Sozialkunde, Politik, Religion/Ethik, Geschichte

Themen

Identität, Gewalt, Jugend, Außenseiter, Toleranz, Gesellschaft, Moral, Verantwortung,

Kinostart

05.11.2009

Inhalt


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In der Nacht zum 16. Juni 2004 überfielen zwei Jugendliche in einer ostdeutschen Kleinstadt in Brandenburg einen Obdachlosen auf einer Parkbank, auf der er sich zum Schlafen hingelegt hatte. Zunächst wollten sie ihn nur ausrauben, doch da sie bei ihm kein Geld fanden, schlugen sie den Wehrlosen und steckten ihn in Brand. Nach dieser wahren Begebenheit entstand der Film von Christian Klandt im Rahmen seines Studiums an der Potsdamer Filmhochschule "Konrad Wolf". Er erzählt die Vorgeschichte der beiden Täter Till und Karsten sowie einiger weiterer Bewohner des Ortes 24 Stunden vor dieser Tat.

Umsetzung


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Aus einer Rahmenhandlung in der filmischen Gegenwart am Morgen nach dem Verbrechen erzählt der Film in Rückblenden, was 24 Stunden vor dieser Tat passierte. Das ist für Außenstehende wenig spektakulär und entwickelt sich so beiläufig wie mitunter sogar beschaulich aus dem wechselvollen Alltag heraus. Selbst das Verbrechen der beiden Freunde erscheint nicht als kausale Folge, sondern ist als latente Möglichkeit allgegenwärtig und stark von Zufällen bestimmt. Indem weitere an der Tat nicht beteiligte Personen in die Geschichte einbezogen werden, die mit den beiden jugendlichen Tätern Till und Karsten in freundschaftlicher oder verwandtschaftlicher Beziehung stehen, aber zum Teil auch nur im selben Ort wohnen, entwirft der Film das Psychogramm einer in großen Teilen desillusionierten und orientierungslosen Gesellschaft, das weit über ein klassisches Täter-Opfer-Profil hinausweist. Auch wenn einige Bezüge zur ostdeutschen Realität nach der Wendezeit unübersehbar sind, könnte sich diese in sehr ruhigen Bildern erzählte und darin durch kontemplative Musikklänge noch unterstützte Geschichte doch überall in Deutschland abspielen.

Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit


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Ein modernes Drama, das der klassischen Einheit von Ort, Zeit und Handlung folgt, aktuelle gesellschaftspolitische Bezüge aufweist und ansatzweise auch eine tragische Coming-of-Age-Geschichte erzählt, bietet in jedem Fall genügend Ansatzpunkte für den Unterricht -auch über die jugendaffinen Themen, Freundschaft, Anerkennung, Selbstfindung, Orientierungssuche zwischen Schule und Beruf und die Auseinandersetzung mit den Eltern. Darüber hinaus ist dieser vergleichsweise preiswert produzierte und atmosphärisch sehr dicht inszenierte Film auch ein gelungener und ohne den pädagogischen Zeigefinger arbeitender, kritischer Beitrag über strukturelle Gewalt in unserer Gesellschaft sowie von Jugendlichen ausgeübte physische und psychische Gewalt. Einen weiteren Zugang im Fach Geschichte bietet die Annäherung an die Wendezeit und ihre Folgen, auch wenn der Fokus des Films allgemeingültigeren Anspruch hat.

Veranstaltungen


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Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.

Autor: Holger Twele, 07.10.2009, letzte Aktualisierung: 05.10.2016

Regie

Christian Klandt

Buch

Christian Klandt

Darsteller*innen

Florian Bartholomäi, Gerdy Zint, Karoline Schuch, Justus Carriere, Hendrik Arnst, Jürgen A. Verch, Franziska Krumwiede, Henrike von Kuick, Veit Lowack u. a.

Länge

104 Min

Sprachfassung

deutsche Fassung

Format

35mm

FSK

ab 12 Jahre

Verleih

X-Verleih

Festivals

new berlin film award Berlin 2008: Bester Spielfilm, Bester Schnitt; Montréal World Film Festival 2008: "Silver Zenith" für ein Spielfilmdebüt; "Schlingel" 2008, Chemnitz; Internationale Hofer Filmtage 2008; 3. Hachenburger Filmfest 2009: "Der Junge Löwe – Jugendkritikerpreis 16+"

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