Filmplakat Wildes Herz

Wildes Herz

Deutschland 2018

In einer Zeit, in der rechtes Gedankengut immer mehr Zuspruch erhält, fordert die linke Punkband Feine Sahne Fischfilet mit ihrer Musik die Menschen auf, sich gemeinsam gegen Rassismus und Rechtsextremismus zu stellen. Der Dokumentarfilm porträtiert den Frontmann und durchaus streitbaren Aktivisten Jan „Monchi“ Gorkow und begleitet die Band auf einer Tour durch die ihre Heimat.

Genre

Dokumentarfilm, Künstlerporträt

Klassenstufe

ab 9. Klasse

Altersempfehlung

ab 14 Jahre

Unterrichtsfächer

Politik, Sozialkunde, Musik, Deutsch, Kunst, Religion, Ethik

Themen

Musik, Punk, Rechtsextremismus, Linksextremismus, Gewalt, politisches Engagement, Protest, Demokratie, Heimat, Familie, Erwachsenwerden, Fußball-Ultra-Bewegung

Kinostart

12.04.2018

Inhalt


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Wahlkampf in Mecklenburg-Vorpommern 2016: Zwischen Anklam, Parchim und Rostock erhält rechtes Gedankengut regen Zuspruch. „Gehen oder bleiben?“, fragen da die Mitglieder der linken Punkband Feine Sahne Fischfilet. Doch für den Frontmann Jan „Monchi“ Gorkow und seine Kollegen ist klar: Sie wollen bleiben, Position beziehen und in ihrer Heimat den Zusammenhalt gegen Rechts stärken. Mit ebenso nachdenklichen wie radikalen Liedtexten touren sie durchs Land und setzen sich auf und neben der Bühne entschieden gegen Fremdenfeindlichkeit ein. Der Dokumentarfilm begleitet sie dabei, fängt die Stimmung ein und zeigt, was die Musiker antreibt. Im Mittelpunkt des Films steht der Sänger „Monchi“. Als Grundschüler wissbegierig, als Jugendlicher in der Ultra-Bewegung von Hansa Rostock und heute als Gesicht der sechsköpfigen Band ist der linke Aktivist eine widersprüchliche Person, an der sich Meinungen reiben, Fragen aufdrängen: Wie dehnbar ist das Recht auf freie Meinungsäußerung? Wie politisch kann Musik sein? Und welche Formen, Möglichkeiten und Grenzen haben zivilcouragiertes Handeln und politischer Aktivismus in unserer heutigen Zeit?

Umsetzung


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In einer Mischung aus Künstlerporträt, Bandfilm und gesellschaftspolitischer Bestandsaufnahme baut sich der Film aus dokumentarischen Passagen, früheren Videoaufnahmen und zahlreichen Interviews aus dem persönlichen Umfeld der Band auf. Die Zuschauer*innen hören Erinnerungen und Einschätzungen von „Monchis“ Eltern, seiner Lehrerin oder dem Pastor seiner Heimatgemeinde Jarmen; stehen bei Konzerten mit auf der Bühne und begegnen in „Monchi“ einem streitbaren Menschen, der selbstkritisch vor der Kamera zeigt, wie er sich gegen Rassismus stellt, vor Gewalt aber nicht zurückschreckt. Im ersten Teil auf seine Kindheit und Jugend konzentriert, später Feine Sahne Fischfilet auf ihrer Tour folgend, webt der Film immer wieder die Musik der Band ein und greift damit Ambivalenzen auf: Humanistische Überzeugungen treffen auf gewaltbetonten Aktivismus; die künstlerische Freiheit der Band wird durch die Beobachtungen des Verfassungsschutzes hinterfragt. Dass WILDES HERZ dabei auf jeglichen einordnenden Kommentar verzichtet, fordert das Publikum auf, sich selbst zu positionieren.

Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit


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Indem die Regisseure ihren Dokumentarfilm um den polarisierenden Frontsänger „Monchi“ herum aufbauen, schaffen sie ein filmisches Dokument, das musikkünstlerische, subkulturelle und gesellschaftspolitische Perspektiven miteinander verbindet. Die zentralen Themen des Films lassen sich dabei besonders gut fächerübergreifend betrachten: An Fragen nach politischem Extremismus oder Diskussionen um Form, Sinn und Maß von gewaltbetontem Aktivismus schließen sich Betrachtungen zur Meinungs- und künstlerischen Freiheit oder zu Möglichkeiten der Teilhabe an gelebter Demokratie an. Auch die Entwicklung der Figur „Monchis“ kann genauer erarbeitet werden. Die kritische Auseinander-setzung mit Form und Aufbau des Films sollte dabei jedoch nicht zur kurz kommen. Zudem ermöglicht eine genauere Betrachtung der Liedtexte eine offene Diskussion über deren Grad an Subversion und wirft Fragen nach dem „Wie wollen wir leben?“ auf.

Veranstaltungen


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Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.

Autor*in: Lisa Haußmann, 23.03.2018, letzte Aktualisierung: 27.07.2023

Regie

Charly Hübner, Sebastian Schultz

Buch

Charly Hübner, Sebastian Schultz

Darsteller*innen

Mitwirkende: Jan „Monchi“ Gorkow, Olaf Ney, Christoph Sell, Kai Irrgang, Jacobus North, Max Bobzin, Angela Gorkow u. a.

Länge

90 Min

Sprachfassung

deutsche Originalfassung; barrierefreie Fassungen über Greta & Starks verfügbar

Format

digital, Farbe

FSK

ab 12 Jahre

FBW

Prädikat "besonders wertvoll"

Verleih

Neue Visionen Filmverleih

Festivals

Internationales Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm 2017: DEFA-Förderpreis, Dokumentarfilmpreis des Goethe-Instituts, Ver.di-Preis für Solidarität, Menschlichkeit und fairness, Gedanken-Aufschluss-Preis

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