Kongress "Vision Kino 12: Film - Kompetenz - Bildung"
05. bis 07. Dezember 2012 im KOMED im MediaPark in Köln
Zum vierten Mal lud VISION KINO zu seinem zweijährlichen Kongress zum Thema Filmbildung ein. Erstmals fand die Veranstaltung in Köln statt und wurde in enger Kooperation mit FILM+SCHULE NRW organisiert. Über 300 Teilnehmer/innen und rund 80 Experten/innen hatten die Gelegenheit in einen Dialog zwischen Lehrkräften, Kinobetreiber/innen und Vertreter/innen aus Film, Bildung, Politik und Wissenschaft zu treten. Im Mittelpunkt des Kongresses Vision Kino 12: Film-Kompetenz-Bildung stand insbesondere die inklusive Filmbildung.
In diesem Zusammenhang wurden nicht nur Techniken präsentiert, die einen barrierefreien Zugang zu Film und Kino ermöglichen, sondern auch wie Lehrer/innen ihren Unterricht für eine heterogene Lerngruppe mit Film und Medien gestalten können. Was Inklusion bedeuten kann, erlebten die Kongressteilnehmer/innen im Rahmen der Premiere der wunderbaren Dokumentation VERGIß MEIN NICHT von David Sieveking: Der Film wurde in einer inklusiven Filmfassung gezeigt, welche vor allem im digitalen Zeitalter leicht umsetzbar geworden ist. Ab 2014 können Kinos für die Ausrüstung mit diesen Techniken Fördergelder erhalten - ein wichtiger Schritt in Richtung einer inklusiven Gesellschaft, denn Inklusion sei erst erreicht, wenn alle mitmachen können, so ein Fazit des Kongresses.
Die Diskussion von Erkenntnissen aus der Wissenschaft und von bildungspolitischen Entwicklungen sowie die Präsentation von pädagogischen Methoden wurde in Podien und Workshops zu den Themen Film Curriculum Ausbildung, Urheberrecht und der Schutz des geistigen Eigentums sowie Filmbildung als präventiver Jugendmedienschutz fortgeführt. So widmete sich der Kongress der Bestandsaufnahme von Form und Inhalt der Filmbildung in der Schule und in der Lehrerausbildung sowie den Umwälzungen, die die fortschreitende Digitalisierung mit sich zieht. Zwar birgt die Digitalisierung vielfältige Möglichkeiten zum Schutz des filmischen Erbes sowie neue Chancen für die Filmbildungsarbeit, diese dürfe aber nicht die Exklusivität des Kinos als Ort der Filmrezeption in Frage stellen, so der Tenor. Die damit einhergehenden Fragen des Urheberrechts, deren Antworten noch immer ausstehen, sorgten auch auf dem Kongress für große Diskussionen. Die Workshops reichten Lehrkräften allerlei Methoden und Informationen an die Hand, um Schüler/innen für das Thema geistiger Eigentum zu sensibilisieren. In der Debatte wiederum, inwiefern Filmbildung als präventiver Jugendmedienschutz wirken kann, wurde erneut der Ruf nach Filmen laut, die die Lebenswelt der Jugendlichen widerspiegeln.
Diesen Filmen wurde nicht nur in der Kindertigerpreisverleihung Anerkennung verliehen, sondern auch in der prominent besetzten Abschlussrunde ein Forum geboten. Hermine Huntgeburth, Wolfgang Groos, Hendrik Flügge und Andreas F. Schneider, Bettina Brokemper, Peter Sehr und Roland Mühlfellner, Philipp Budweg, Maria Ehrich und Jannis Niewöhner sowie Gregor Schnitzler, Michelle Barthel und Jannik Schürmann stellten die Filme DIE ABENTEUER DES HUCK FINN, LUDWIG II., HANNAH ARENDT sowie die Literaturverfilmungen DIE VAMPIRSCHWESTERN, SPIELTRIEB und RUBINROT vor.
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