Preis der AG Kino Gilde CinemaVision 14plus

Mit einer unabhängigen Jury engagieren sich die Festivalsektion Generation und AG Kino – Gilde e.V. in Kooperation mit VISION KINO für die Stärkung von innovativem Kino für junge Menschen über die Berlinale hinaus.
Der Generation 14plus-Wettbewerb versammelt eine Vielzahl künstlerisch herausragender Produktionen, die Jugendliche ganz direkt ansprechen, außerhalb der Berlinale aber nur selten den Weg auf die deutsche Kinoleinwand finden. Die Gilde Filmpreis Gewinnerfilme aus der Berlinale-Sektion Generation 14plus gehen nach dem Festival auf eine bundesweite Kinotour – inhaltlich begleitet von der AG Kino – Gilde sowie von VISION KINO. Die ausgezeichneten Filme erhalten auf diese Weise die Chance, ihre Strahlkraft in den Programmen engagierter Kinos zu entfalten und werden für junge Menschen sichtbar.
„Gute Filme für ein junges Publikum sind die Basis für unsere Kinokulturarbeit und unsere Zukunft“, so Petra Rockenfeller, Mitglied des Vorstands der AG Kino – Gilde. „Wir wollen internationale und nationale Filme mit jugendaffinen Themen jenseits des Mainstreams sichtbarer machen.“

CinemaVision 14plus 2025 für eine Italienisch-Deutsche Koproduktion

2025 entschied sich die Jury für:

PATERNAL LEAVE von Alissa Jung

Begründung der Jury

Mit dem Film stolpern wir in die Handlung, wie in einen Wald. Uns schlagen Emotionen
und Fragen wie die Äste ins Gesicht. Gefühle kochen über, wir kommen ins Stolpern und
Stürzen. Und dann ist da dieser Film, dieser junge Mensch, der uns in den Arm nimmt
und unsere Kratzer küsst.
Wie ein Mosaik aus tausend tragenden Storylines ergibt sich, Frame für Frame, eine
Geschichte, die das Publikum auf eine Achterbahnfahrt durch komplexe Beziehungen
mitnimmt. In der tröstenden Landschaft gibt der Film sowohl den Charakteren als auch
dem Publikum den nötigen Kosmos alle Emotionen zu fühlen, zu verstehen und
zuzulassen. Und so treffen uns die einzelnen Geschichten mit aller Wucht, sie
schwappen wie Wellen über die Leinwand, sodass das Publikum geradezu mitfühlen
und reagieren muss. Am Ende wühlt er auf, wirkt nach und wir ringen damit in Worte zu
fassen, was der Film alles in uns auslöst.
Vielen Dank an Alissa Jung, die mit PATERNAL LEAVE unsere Herzen gebrochen, geheilt
und gewonnen hat. Wir freuen uns diese außergewöhnliche Geschichte auf unseren
Leinwänden zu präsentieren.

Eine lobende Erwähnung geht darüber hinaus an: TÊTES BRÛLÉES  von Regisseurin Maja-Ajmia Yde Zellama:

Ein Film, der eines der universellsten Themen mit sehr individuellen Nuancen zeigt: den
Verlust eines geliebten Menschen. Wir begleiten eine zärtliche und intime Darstellung
einer Gemeinschaft, die zusammen trauert und besonderen Halt im Miteinander findet.
Wir bewegen uns in zeitlich und physisch engen Räumen, die jede Menge Platz lassen
für große Emotionen, in denen man immer wieder von dieser engen Gemeinschaft
aufgefangen wird, die uns auf diese Art auf der Leinwand noch nicht so oft begegnet ist.

Die Jury CinemaVision 14plus 2025 bestand aus:
Nadine Melzer (Scala Kino - Leverkusen)
Nico Zeiler (Cinema&Kurbelkiste - Münster)
Magda Kokolashvili (Scala Programmkino - Lüneburg)

Der Preis CinemaVision 14plus 2024 geht nach Großbritannien

2024 entschied sich die Jury für:

LAST SWIM von Sasha Nathwani

Begründung der Jury

„Ein Roadtrip durch eine sommerheiße Millionenstadt und gleichzeitig ein vertrautes, intimes eigenes Universum zwischen Menschen, die sich gefühlt schon ihr ganzes Leben kennen – die lauten und leisen Momente dieser Freundschaft, die Protagonistin Ziba mit einem großartigen letzten Tag feiern will.LAST SWIM lässt uns ganz nah ran an die Freundesgruppe, durch authentische Dialoge, ein vertrautes Zusammenspiel und die Erfahrbarkeit jedes einzelnen Moments durch eine intensive Zugewandtheit der Charaktere. In diesem bunten Bonbonpapier verpackt ist eine zweite Geschichte – ein selbstbestimmtes Abschiednehmen mit einem letzten Abtauchen. Unausgesprochen, aber omnipräsent begleitet es die Gruppe. Dieses jugendliche Taumeln, das in Bildern für die große Leinwand eingefangen wird und zusammen mit der Musik verpackt, eine intensive Geschichte erzählt, ist wirklich Cinema Vision und erhält von uns den Jurypreis.

Eine lobende Erwähnung geht darüber hinaus an: DISCO AFRIKA: UNE HISTOIRE MALGACHE von Luck Razanajaona:
Der erste madegassische Spielfilm auf der Berlinale wagt es, im Thriller-Plot Landesgeschichte und gesellschaftliche Umbrüche im jugendlichen Perspektivwechsel durch bemerkenswert erzählerische Musik zu reflektieren.

Die Jury CinemaVision 14plus 2024 bestand aus:

Josefine Natalie Kraft (Broadway Filmtheater, Trier)
Nicole Zeiler (Central Kino, Rottweil)
Max Roth (Lichtspieltheater Wundervoll, Rostock

Junge Kinomacher*innen aus der AG Kino - Gilde zeichnen zum dritten Mal einen Film der Sektion Generation 14+ aus

2023 entschied sich die Jury für

AND THE KIND SAID, WHAT A FANTASTIC MACHINE von Axel Danielson und Maximilien Van Aertryck, Schweden/Dänemark 2023

Begründung der Jury

Von Anfang an sah man durch die Kamera Fragmente von Fiktion und Realität – nach und nach verlor sie zwar ein bisschen von ihrer Obskurität, aber nichts von ihrer Magie. Deshalb können wir seit dem ersten aufgenommenen Bild nicht mehr wegsehen. "The King Said, What a Fantastic Machine" ist wahrlich und im besten Sinne ein Generations-Film. Er fordert auf, generationsübergreifend nachzudenken, zu diskutieren, zu liken und zu teilen. Wir sehen die ersten Schritte im Erzählen von Licht und Schatten, geraten in den Sog der Selbstvermarktungs-Tweens, blicken auf Bilder von Verzweiflung und dem Missbrauch der Kamera zur Schwächung der Demokratie – trotz der deprimierenden Momente, verlässt man das Kino mit dem Gefühl eine geniale Zeit verbracht zu haben. Damit ist der Film ist eine Einladung die eigenen Film- und Mediaskills zu erweitern. Ohne die Kamera wären wir alle - buchstäblich - nicht hier. Und um den Film zu zitieren: „it’s science, bitch!“.

 

Die Jury CinemaVision 14plus 2023 bestand aus:

Hanna Szczepkowska (Arsenal Kinos, Tübingen)
Erich Pannier (Lichtburg Filmpalast, Oberhausen)
Josefine Kraft (Broadway, Trier)

Bereits zum zweiten Mal zeichneten junge Kinomacher*innen aus der AG Kino - Gilde in der Jury ‚Cinema Vision‘ ihren Favoritenfilm in der Sektion Generation 14plus aus.

2022 entschied sich die Jury für:

STAY AWAKE von Jamie Sisley, USA 2022

Begründung der Jury

Beeindruckt und überwältigt vom Generation 14plus-Programms, sind wir stolz hiermit STAY AWAKE als unseren Gewinner bekannt zu geben: Ein starkes & gleichzeitig komplexes Portrait zweier junger Männer in ihrer Selbstfindungsphase.  Die Geschichte wird von der besonderen Beziehung der Brüder und der Reife getragen, die sie täglich aufbringen müssen, um sich um ihre Mutter zu kümmern. Es wird schonungslos, zugleich zärtlich eine komplizierte Familiendynamik auf der großen Leinwand gezeigt. Der Film überzeugt nicht nur durch die Authentizität der Charaktere, sondern auch durch seine ansprechende Bildgestaltung, die mit Leichtigkeit ergänzt wird. In der Spirale des täglichen Lebens gefangen sehen wir am Beispiel der Brüder, welche Rolle Verantwortung und Selbstbestimmung im Prozess des Erwachsenwerdens einnimmt. Wir sind überzeugt, dass das junge Publikum mit den starken Hauptfiguren genauso mitfühlen wird wie wir.  Herzlichen Glückwunsch zu dieser intimen Verfilmung einer wahren Geschichte.

Der Preis für den besten Film der Generation 14plus ist verbunden mit einer Finanzierung für die Erstellung deutscher Untertitel oder einer Audiodeskription (max. 2500 Euro) und wurde gemeinsam von der verleihenden AG Kino Gilde 14plus-Jury und VISION KINO – Netzwerk für Film- und Medienkompetenz, dem Finanzier des Preises, übergeben.

Die Jury CinemaVision 14plus 2022 bestand aus:

Valentina Schutze (Moviemento, Berlin)
Vanessa Pohle (Thalia Programmkino, Potsdam)
Marcel Danner (Yorck-Kinogruppe, Berlin)

2020: Junge Kinomacher*innen zeichnen JUMBO aus

2020 entschied sich die Jury für:

JUMBO von Zoé Wittock, Frankreich, Belgien, Luxemburg 2019

Begründung der Jury
Jeanne ist eine junge Frau, die zurückgezogen bei Ihrer Mutter lebt. Tagsüber fertigt sie detailverliebt technische Modelle und nachts arbeitet sie in einem Freizeitpark. Zum Saisonstart verliebt sie sich in das neu installierte Fahrgeschäft. Je sicherer sie sich ihrer Liebe zu Jumbo wird, desto größer wird ihr Bedürfnis nach sozialem Zuspruch. Doch in ihrer Umgebung stößt sie nicht gerade auf Verständnis. Der Film schafft es eine authentische, bildgewaltige und dennoch sehr intime Liebesgeschichte zwischen Mensch und Maschine auf die Leinwand zu bringen. Er fordert das Publikum heraus eine breitere Perspektive einzunehmen und das Verständnis von Liebe neu zu überdenken. Gleichzeitig ermutigt er die Zuschauer*innen die eigenen Gefühle zuzulassen, sich, wenn nötig, über gesellschaftliche Normen hinwegzusetzen und die eigene Identität zu leben. Eine Achterbahnfahrt der Gefühle verpackt in poetischen, dynamischen und leuchtenden Bildern, das ist Jugendkino, das uns flasht und begeistert.

Der Preis für den besten Film der Generation 14plus ist verbunden mit einer Finanzierung für die Erstellung deutscher Untertitel oder einer Audiodeskription (max. 2500 Euro) und wurde gemeinsam von der verleihenden AG Kino Gilde 14plus-Jury und VISION KINO – Netzwerk für Film- und Medienkompetenz, dem Finanzier des Preises, übergeben.

Die Jury für die Sektion GENERATION 14plus 2020 bestand aus:
Nina Heise (Lichtburg Filmpalast, Oberhausen)
Marcel Danner (Yorck Kinogruppe, Berlin)
Anna Friederike Wittkowski (Lichtburg Filmpalast, Oberhausen)

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